Prägestätte Berlin wird möglicherweise geschlossen !

KMS, Gedenkmünzen, Diskussionen über die div. Prägestätten

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mfr
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Prägestätte Berlin wird möglicherweise geschlossen !

Beitrag von mfr » Di 01.07.03 15:12

Hallo,
es gab ja schon mehrmals Spekulationen darüber das eine der fünf deutschen Prägestätten geschlossen werden soll. Leider finde ich den Thread dazu nicht mehr :oops: , darum öffne ich einen neuen.
In der aktuellen M&P war jetzt ein kurzer Bericht über die Zukunft der Münze Berlin. Ich hab ihn mal eingescannt.
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Unter www.moneytrend.at ist dazu auch folgendes zu lesen:
Berliner Münze prägt weiter
Auch die Staatliche Münze zu Berlin ist vom Rückgang der Aufträge betroffen. Der Landesbetrieb, der seit der Münzreform Friedrichs des Großen von 1750 mit dem „A“ zeichnet, untersteht der Senatsfinanzverwaltung. Die sucht überall in der Hauptstadt nach Möglichkeiten, Geld einzusparen und macht auch vor Betriebsschließungen und –zusammenlegungen nicht Halt. Hin und wieder kursieren Gerüchte, die Prägeanstalt soll aufgelöst werden. Vor Ort wird das zurück gewiesen, aber man verschließt auch nicht die Augen vor den Risiken und sieht sich sicherheitshalber nach neuen Betätigungsfeldern um. Das Management bemüht sich um stabile Beziehungen zu Einrichtungen, die Medaillen auf die verschiedensten Anlässe herausgeben und den Sammlermarkt versorgen.

Ob Pläne verwirklicht werden, den Standort der Münzanstalt am Molkenmarkt, mitten in der Stadt und vis à vis vom Roten Rathaus, dem Sitz des Regierenden Bürgermeisters, aufzugeben wird sich zeigen. Der rund 70 Jahre alte Komplex in bester Lage ist vom Zahn der Zeit angenagt. Das elegant geschwungene Gebäude mit hohem Dach müsste grundlegend renoviert werden. Lange Wege und ungeeignete Fabrikationsstätten erschweren und verteuern den Produktionsablauf. Kurzum, das so genannte Fabriklayout ist verbesserungsbedürftig. Eine Verlagerung an den östlichen Rand der Stadt, in ein Marzahner Gewerbegebiet etwa, wie sie gedanklich schon in Gutachten vorgenommen wurde, wird irgendwann stattfinden. Voraussetzung ist, dass ein Partner zur Stärkung des gewerblichen Bereichs (Medaillen, Auslandsmünzen) gefunden wird. Von der vom Landesrechnungshof wegen angeblicher Unwirtschaftlichkeit vorgeschlagenen Auflösung der Münze kann nicht die Rede sein, weil sie auch weiterhin mit der Produktion von Euromünzen staatliche Aufgaben wahrnimmt. Die 63 Mitarbeiter der Staatlichen Münze sehen die Entwicklung gelassen, es bleibt ihnen auch nichts anderes übrig. Ein Wegzug aus der City wäre sicher nicht der Weltuntergang, man muss allerdings längere Wege in Kauf nehmen.

Während auf der einen Seite Aufträge für Euromünzen zurück gegangen sind, weil der Markt gesättigt ist, die Leute vergleichsweise wenig Euromünzen horten und auch Leistungen für ausländische Staaten auf sich warten lassen, kommen auf der anderen Seite immer wieder neue Aufträge herein. So spielt im aktuellen Produktionsprogramm die Herstellung der bundesdeutschen Gedenkmünzen aus Gold und Silber zu 100 und 10 Euro sowie Sammlerserien in den Prägequalitäten „Spiegelglanz und Prägefrisch“ eine große Bedeutung und schafft Arbeit. Hinzu kommen Aufträge für die Abteilung Medaillen. Hier wird sogar zweischichtig gearbeitet, was als gutes Zeichen gewertet wird.

Einfallsreichtum ist gefragt und Experimentierfreudigkeit. Die Münze stellt sich auf neue Qualitätsanforderungen ein. Sprudelten früher meist eher flache Stücke aus den Prägemaschinen, so sieht man jetzt Früchte der Mühen um originelle Bilder und hohe Reliefs. Eine vom Club der europäischen Münzstätten (EMC) herausgegebene Serie Mintmaster’s Gallery mit solchen Erhebungen und tiefem Fonds unterstreicht die Leistungsfähigkeit der Prägeanstalt. Neu im Programm sind Münzsets anlässlich von Geburten und Hochzeiten, in denen neben Medaillen auch der jeweilige Euro-Jahrgang eingelegt ist. Mit solchen Angeboten stimuliert die Berliner Münze nicht nur das Sammeln aktueller Geldstücke, sondern versucht auch, neue Sammler und Interessenten an geprägtem Metall zu gewinnen.

Dass die Berliner Münze nach wie vor Interesse in der Öffentlichkeit findet, zeigen die vielen Besucher, die einzeln oder in Gruppen kommen. Staunend werden die im Vergleich zu den computergesteuerten Prägeapparaten recht urtümlich anmutenden Kniehebelpressen und Stempelkopiermaschinen betrachtet, die in einer kleinen Ausstellung gemeinsam mit einer Auswahl von alten und neuen Münzen mit dem „A“ gezeigt werden. Sollte die Münze an den Stadtrand umziehen, wird das kleine Münztechnikmuseum neu gestaltet. Helmut Caspar

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