Silber??Münze 1792 Frankreich
- petzlaff
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Hi,
das ist ein 12 Denier = 1 Sol = 1 Sou aus der französischen Revolution.
Geprägt 1792 in Strassburg (Münzstätte BB) aus eingeschmolzener Bronze von staatlich beschlagnahmten Kirchenglocken.
Silber ist da keins drin.
Schade, dass die Wertbezeichnung nicht erkennbar ist (ich habe es aus dem angegebenen Durchmesser geschlossen). ansonsten ist das Stück ok.
LG
petzlaff
das ist ein 12 Denier = 1 Sol = 1 Sou aus der französischen Revolution.
Geprägt 1792 in Strassburg (Münzstätte BB) aus eingeschmolzener Bronze von staatlich beschlagnahmten Kirchenglocken.
Silber ist da keins drin.
Schade, dass die Wertbezeichnung nicht erkennbar ist (ich habe es aus dem angegebenen Durchmesser geschlossen). ansonsten ist das Stück ok.
LG
petzlaff
Liebe Grüsse
petzlaff
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@caracas
"4" steht für "das vierte Jahr" seit Beginn der Revolution. Dieser Kalender wurde bis in die Regierungszeit NAPOLEONs aufrechterhalten. Meist findet sich auf den Münzen neben der Jahreszahl des Revolutionskalenders auch die uns geläufige.
Die Münzen aus Glockenmetall zeigen oft "Einebnungen". Das liegt daran, dass die für die Prägung genutzten Metallplatten sehr schlecht ausgewalzt waren und entsprechend daraus resultierende Unebenheiten im Gebrauch halt eben stark abgenutzt wurden. Oft konnte aufgrund der unebenenen Schrötlinge auch kein besonders deutlicher Stempel gesetzt werden. Bei den zeitgleichen Kupfermünzen im selben Design (3 und 6 Deniers) findet sich dieses Phänomen wesentlich seltener (die sind aber auch erheblich seltener und richtig teuer).
1 Sols = 12 Deniers wurde später übrigens umgerechnet auf 10 dezimale Centimes.
LG
Stefan
"4" steht für "das vierte Jahr" seit Beginn der Revolution. Dieser Kalender wurde bis in die Regierungszeit NAPOLEONs aufrechterhalten. Meist findet sich auf den Münzen neben der Jahreszahl des Revolutionskalenders auch die uns geläufige.
Die Münzen aus Glockenmetall zeigen oft "Einebnungen". Das liegt daran, dass die für die Prägung genutzten Metallplatten sehr schlecht ausgewalzt waren und entsprechend daraus resultierende Unebenheiten im Gebrauch halt eben stark abgenutzt wurden. Oft konnte aufgrund der unebenenen Schrötlinge auch kein besonders deutlicher Stempel gesetzt werden. Bei den zeitgleichen Kupfermünzen im selben Design (3 und 6 Deniers) findet sich dieses Phänomen wesentlich seltener (die sind aber auch erheblich seltener und richtig teuer).
1 Sols = 12 Deniers wurde später übrigens umgerechnet auf 10 dezimale Centimes.
LG
Stefan
Liebe Grüsse
petzlaff
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@caracas,
die Frage nach dem wert ist immer eine "Gretchenfrage" und insofern immer sehr schwer zu beantworten.
ich sag's mal so: für dieses Stück würde ich persönlich 12 EUR bezahlen, aber auch nur deswegen, weil die Vorderseite mit dem LOUIS XVI richtig gut ist, und weil mir französische Münzen Spaß machen.
Mehr wert ist das Teil leider nicht.
LG
Stefan
die Frage nach dem wert ist immer eine "Gretchenfrage" und insofern immer sehr schwer zu beantworten.
ich sag's mal so: für dieses Stück würde ich persönlich 12 EUR bezahlen, aber auch nur deswegen, weil die Vorderseite mit dem LOUIS XVI richtig gut ist, und weil mir französische Münzen Spaß machen.
Mehr wert ist das Teil leider nicht.
LG
Stefan
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petzlaff
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Hallo Freunde,
noch eine Ergänzung zum Thema Glockenmetall oder Glockenbronze. Diese besteht aus Kupfer mit einem variablen Anteil von 20 bis 25% Zinn (je nachdem welche Gießeigenschaft bevorzugt wurde). Die Verabeitungsqualität dieser Münze läßt darauf schließen, daß sie im Einzelgußverfahren hergestellt wurde. Ein solches Provisorium stellt zu dieser Zeit keine Seltenheit dar, sondern war die übliche Art relativ schnell Münzen herzustellen. Die sonst üblichen Bronzematerialien befanden sich weitgehend in der Kriegsmaschinerie. Die Oberfläche der Münze zeigt große Poren und die unregelmäßige Form des Schrötlings läßt darauf schließen, daß die Gießform nur ungenügend befüllt wurde. Bei etwa 7h befand sich der Steiger, den man schräg abgearbeitet hat, weshalb ein teilweise flacher Rand auf der Vs übrigblieb. Auch die "Rändelung" bestätigt das Herstellungsverfahren. Innerhalb des Rankenkanzes (auf der Rückseite) befand sich wahrscheinlich der Anguß, den man ebenfalls nahezu laienhaft entfernt hat. Bei dem Stück ist noch zu prüfen, ob es sich um eine offizielle Emission handelt oder ob eine Fälschung vorliegt, denn das Einzelgußverfahren war nicht selten auch die Arbeitsweise der Fälscher zu dieser Zeit.
Trotzdem ein schönes numismatisches Sammelstück besonders für diejenigen, die sich für Technikgeschichte interessieren. Übrigens kennt man derartige Exemplare auch noch in Spanien, im frühen 19.Jh.
Gruß Basil
noch eine Ergänzung zum Thema Glockenmetall oder Glockenbronze. Diese besteht aus Kupfer mit einem variablen Anteil von 20 bis 25% Zinn (je nachdem welche Gießeigenschaft bevorzugt wurde). Die Verabeitungsqualität dieser Münze läßt darauf schließen, daß sie im Einzelgußverfahren hergestellt wurde. Ein solches Provisorium stellt zu dieser Zeit keine Seltenheit dar, sondern war die übliche Art relativ schnell Münzen herzustellen. Die sonst üblichen Bronzematerialien befanden sich weitgehend in der Kriegsmaschinerie. Die Oberfläche der Münze zeigt große Poren und die unregelmäßige Form des Schrötlings läßt darauf schließen, daß die Gießform nur ungenügend befüllt wurde. Bei etwa 7h befand sich der Steiger, den man schräg abgearbeitet hat, weshalb ein teilweise flacher Rand auf der Vs übrigblieb. Auch die "Rändelung" bestätigt das Herstellungsverfahren. Innerhalb des Rankenkanzes (auf der Rückseite) befand sich wahrscheinlich der Anguß, den man ebenfalls nahezu laienhaft entfernt hat. Bei dem Stück ist noch zu prüfen, ob es sich um eine offizielle Emission handelt oder ob eine Fälschung vorliegt, denn das Einzelgußverfahren war nicht selten auch die Arbeitsweise der Fälscher zu dieser Zeit.
Trotzdem ein schönes numismatisches Sammelstück besonders für diejenigen, die sich für Technikgeschichte interessieren. Übrigens kennt man derartige Exemplare auch noch in Spanien, im frühen 19.Jh.
Gruß Basil
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Nachtrag
Noch ein Wort zu Potin.
Potin scheidet hier völlig aus, weil diese Kupferlegierung fast kein Zinn (max. 1%) enthält, dafür aber ca. 25%Zink und etwa 3-5% Blei. Eine relativ aufwendige Legierung, die für den benötigten Zweck so schnell nicht herstellbar war. Nicht zu verwechseln mit dem Potin der Antike, welches teilweise auch Silberanteile enthielt.
Gruß
Basil
Potin scheidet hier völlig aus, weil diese Kupferlegierung fast kein Zinn (max. 1%) enthält, dafür aber ca. 25%Zink und etwa 3-5% Blei. Eine relativ aufwendige Legierung, die für den benötigten Zweck so schnell nicht herstellbar war. Nicht zu verwechseln mit dem Potin der Antike, welches teilweise auch Silberanteile enthielt.
Gruß
Basil
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@gotteslager
"T" steht für "Nantes".
Mir ist aber nicht bekannt, ob unter LOUIS XVI bzw. dem Direktorium noch in Nantes geprägt wurde (mit ziemlicher Sicherheit keine "MDC" = Metal de Cloche = Glockenbronze).
Was genau meinst du mit "ähnliche Münze"?
LG
petzlaff
"T" steht für "Nantes".
Mir ist aber nicht bekannt, ob unter LOUIS XVI bzw. dem Direktorium noch in Nantes geprägt wurde (mit ziemlicher Sicherheit keine "MDC" = Metal de Cloche = Glockenbronze).
Was genau meinst du mit "ähnliche Münze"?
LG
petzlaff
Zuletzt geändert von petzlaff am Fr 26.10.07 17:19, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüsse
petzlaff
petzlaff
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