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von orwin » Mo 12.05.03 19:00
Tja, was die da nun genau verwendet haben, kann ich Dir auch nicht sagen. Ich vermute, daß es ein entsprechend starkes Reduktionsmittel, wie z.B. Ninhydrin oder ähnliches gewesen ist. Da die Münzen in der Regel mit einer Oxidschicht umgeben sind, kann man sie recht leicht reduzieren (außer Aluminium oder Zink) und so wieder in den metallischen Urzustand zurück versetzen. Diese Methoden sind aber alle sehr rabiat und vernichten jegliche Patina.
Du kannst so was auch selber ausprobieren:
a) saure Reduktion (gut für Silber, Gold, etc.): In 25%iger Schwfelsäure Zinkpulver schütten. Dabei entsteht Wasserstoff. In die Gasperlen dann die Münze halten.
b) alkalische Reduktion (gut für Eisen, Kupfer, etc.): In 40%iger Natronlauge Aluminiumpulver geben. Auch hierbei entsteht Wasserstoff. Wieder Münze im Gasperlenstrom reduzieren.
Einige Worte zur Vorsicht:
1. Wasserstoff ist EXPLOSIV ! (Beispiel: Luftschiff Hindenburg) Also nicht im Kilo-Maßstab in der Badewanne machen, sonst braucht ihr eine neue Wohnung - oder gar nichts mehr. Also - keine offen Flammen und immer nur ein wenig Metallpulver zugeben, gut lüften.
2. Die Säure/Lauge ist schon recht stark konzentriert und kann evtl. auch so die Münze angreifen - also Vorsicht und nicht zu lange eintauchen.
Eine etwas schonendere Methode, grade für so hohe Stückzahlen ist folgende:
- Münzen ca. 4 Wochen in EDTA-Lösung liegen lassen, ggf. ab un an wenden, damit alle Münzen gut benetzt werden. Danach hat sich meist alles an Oxid und Zunder von der Münze gelöst.
-Münzen gut spülen und einen Tag trocknen.
-Wenn dei Münzen dann optisch "was her machen" sollen, kannst Du sie noch im Tumbler, am besten mit Brezel-Salz oder Natronpulver, polieren.
-Münzen dann nochmal gut mit Wasser spülen und ca. 2 Wochen trocknen. Dabei immer mal wenden.
Nach dieser Roßkur sind die Münzen sicher schön anzuschauen und bei Touries begehrte Mitbringsel, aber bestimmt keine Sammerstücke mehr.
Suum cuique
orwin