Zitronensaftreinigung

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GPSritter
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Zitronensaftreinigung

Beitrag von GPSritter » Sa 10.01.09 12:48

Hallo,

Hatte vor einiger Zeit mal gelesen, dass man alten Dreck und ähnliches ganz gut mit Zitronensaft frisch gepresster Zitronen wegbekommt. Nachdem ich aus meinem Urlaub 2 Total verdreckte 5 Aurar-Stücke mitgebracht habe und sich diese bereits in meiner Sammlung befinden, habe ich mir gedacht, probier es mal damit (Einweichen in Wasser und dann mit normaler Seife hat den Dreck nicht runtergebracht).

Anbei das Ergebnis nach Spülen und Trocknen.

Sieht doch fast wie Neu aus. ;-)

Grüße

G.R.
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Beitrag von ChKy » Sa 10.01.09 13:20

Man sieht leider keine Bilder ;-) Zitronensäure/ -saft kann unter bestimmten Bedingungen für die Reinigung ganz nützlich sein. Jedoch gibt es viele hier, die bei diesem Gedanken empört aufschreien würden ;-)

LG
cogito ergo sum

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Beitrag von ChKy » Sa 10.01.09 13:23

Ok... nun sehe ich die Bilder...
Ich würde eventuell länger einwirken lassen, um die letzten grünen Stellen zu beseitigen. Jedoch vorsicht! Du weisst nicht wie tief die Korrosion voran geschritten ist und ob Du dann Löcher auf der Oberfläche hast!
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Beitrag von GPSritter » Sa 10.01.09 13:29

Du meinst vorher / Nachher?

Ähm ... ja hatte nicht daran gedacht. :-)
Aber die beiden waren richtig gehend zusammengeklebt und echt ... Wäh .. grindig ... auf österreichisch. ;-)
Und wie gesagt, Wasser und Spülmittel haben nicht gereicht.

Ich werde die beiden jetzt so lassen. Weitere Behandlung find ich persönlich unnötig und zum Tauschen kann man sie so auch gut verwenden.

Weiss schon dass Zitronensäure nicht gerade Samthandschuh ist, aber ich denke für die 2 Münzen ist das nicht so tragisch. :-)

Grüße

G.R.
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Beitrag von ChKy » Sa 10.01.09 21:43

Aber sicher, geht klar ;-)

Ich meinte nach der Reinigung.

Zum Ausprobieren sind die Münzen gut. Und wenn die Stücke zuvor grün überzogen und klebrig waren ist dies doch ein glänzendes Ergebnis. Du kannst fürs Erste auch normalen Essig nehmen. Der ist nicht so stark wie Zitrone.
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Beitrag von soggi » So 11.01.09 03:29

Hm...Zitronensäure dürfte doch genau wie Essigsäure auch das Kupfer angreifen. Zumindest habe ich in meiner Kindheit aus heutiger Sicht keine guten Erfahrungen mit Essig gemacht. Kupfer/Bronze wurde bunt/matt und Messing wurde rot/matt (wie bei der von dir gezigten Münze @GPS-Ritter). Wenn es wirklich nur schmierige/ölige/fettige -> organische Reste sind, sollte man vll erstmal mit Aceton (1. Wahl) oder anderen rein organisch wirkenden Lösungsmitteln probieren, daran nimmt das Metall ja absolut keinen Schaden.

Gruß
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Beitrag von B12 » So 11.01.09 11:32

Säuren greifen Metalle an - daher muss man sehr genau wissen was man da tut!
Zitronensäure in dünner Konzentration ist für Silber geeignet, weil diese das reine
Silber nicht angreift (erst in hoher Konzentration).
Bei Kupfer sieht das aber schon gleich ganz anders aus. Zunächst ist das Kupfer blank,
aber meist wird die Farbe unnatürlich hell (schweinchenrosa) und die Oberfläche
wird angegriffen. Dadurch läuft die Münze in kürzester Zeit an.

Für Kupfer ist EDTA am ehesten geeignet, das greift das reine Metall NICHT an.

Gruss
Daniel

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Beitrag von heku » So 11.01.09 12:16

Essig und Kupfer?? Grausam! Das Ergebnis ist Kupferacetat, landläufig "Grünspan" genannt, gehasst und gefürchtet.

Warum frisch gepresster Zitronensaft? Der enthält doch Schwebstoffe und sonstige Bestandteile, ich würde nicht ausschließen, dass damit eine Münze ungleichmäßig gereinigt wird und fleckig zum Vorschein kommt.

Zitronensäure aus der kleinen gelben Flasche tut es genauso oder besser.

Ich halte EDTA auch für die schonendste Methode, bir mir kommt allerdings auch hier bei Kupfer ohne Stempelglanz das beliebte Schweinchenrosa zum Vorschein. Es scheint die natürliche Farbe von mattem Kupfer zu sein.

Viele Grüße
Hermann

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Beitrag von GPSritter » So 11.01.09 15:11

Also Essig ist mir selbst im Essen (Salate) zu aggressiv. :-)
Das verwende ich max. als Mundspülung (verdünnt versteht sich) oder als Kalkentferner bei Rohren ... ;-)

Für Salate nehm ich auch Zitronensaft.
Deswegen und weil ich immer haufenweise Zitronen daheim habe, der Versuch mit dem Zitronensaft.

Ich bin jetzt mal für eine Woche wieder unterwegs, mal sehen wie dann die Münzen aussehen. Ordentlich mit Wasser, Spülmittel und Bürste habe ich sie ja noch abgewaschen nach dem Zitronenbad.

Schöne Grüße

G.R. auf dem Weg nach L.A.
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Beitrag von soggi » So 11.01.09 17:42

heku hat geschrieben:Essig und Kupfer?? Grausam! Das Ergebnis ist Kupferacetat, landläufig "Grünspan" genannt, gehasst und gefürchtet.
Das wirst du mit 10%igem Speiseessig aber nicht hinbekommen...zumindest nicht solange du die Lösung nicht verdunsten läßt, da die paar Kupferionen ja in Lösung sind -> nach Abspülen ist da nichts großartig mehr mit Kupferacetat.

Wenn es sich um irgendwelche organischen Beläge handelt, wird EDTA auch nicht viel helfen, da als Komplexbildner eher für die Entfernung anorganischer Salze geeignet.

Man müßte wissen wie das Stück vorher ausgesehen hat.

Gruß
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Beitrag von ChKy » Mo 12.01.09 12:31

Also...

Speiseessig ist 5%-ig. Zitronensäure ist sehr viel aggresiver als Essigsäure.

Wir reden hier auch nicht von teuren Münzen. Ihr sollt die Münzen ja auch nicht stundenlang inkubieren. Bei grün angelaufenen Kupfermünzen könnt Ihr natürlich EDTA nehmen, dann wird die Münze unter Umständen wie bereits erwähnt auch blank und schweinchenrosa. Und die grünen Stellen verschwinden nicht sondern werden schwarz.

Kupferacetat löst sich im Wasser besser als diese Kupfercarbonatkrusten.
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Beitrag von Murdoc » Mo 12.01.09 13:22

Wieso ist Zitronensäure sehr viel aggresiver als Essigsäure?
Auf gleiche Konzentration runterverdünnt ist Zitronensäure gerade mal 10 mal stärker protolysiert, was man an den pKs-Werten sieht.

Und Speiseessig hat schon lange keine 5 Masse-% mehr. Wenn mans mal titritert stellt sich heraus, dass da etwa 3% drin sind.

Und ich muss dich auch enttäuschen, Kupfercarbonat löst sich laut Wikipedia besser als das Acetat.



Organische Rückstände sollte man doch am Besten mit Seifenlauge oder Aceton wegbekommen

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Beitrag von soggi » Mo 12.01.09 14:49

@ChKy:

Unser Speiseessig ist 10%ig ;)...hab gestern im Internet auch 25%igen gesehen. 8O


@Murdoc:
Stimmt...man könnte es mal titrieren...hab aber leider kein eigenes Labor. *g* Aber dann wären die Angaben ja falsch...dürfte ja auch nicht sein.

Seife bringt nicht bei allen organischen Auflagen was...z.B. bei den durch weichmacherhaltige Münzhüllen verursachte grüne Schleimbeläge kriegt man damit nicht weg...hier hilft nur sowas wie Aceton.

P.S. Wikipedia ist ganz pöse!!! :D

Gruß
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Beitrag von GPSritter » Mo 12.01.09 15:36

Ich seh schon die Diskussion hier artet ja richtig aus. :-)

Sollte ich noch einmal so Münzen finden, die ähnlich aussehen wie die oben genannten vor der Reinigung, mache ich den Vergleich Essig - Zironensaft - EDTA. Und dann gibt's auch vorher-Nachher-Bilder.

Und jeder kann sich dann ein eigenes Bild machen.

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Beitrag von ChKy » Mo 12.01.09 16:47

Laut Wikipedia:

Löslichkeit in Wasser bei 20°C:
Cu(II)-Acetat 72 Gramm/Liter (Monohydrat)
Cu-Carbonat 0,8 Milligamm/Liter
(1000 Milligramm sind 1 Gramm)

Mein Essig ist 5% (Apfelessig von Tip). ;-) Der 25% ist sogenannte Essigessenz und unverdünnt nicht für den Verzehr empfohlen ;-)

pKs Werte für Citronensäure:
pKs1: 3,09; pKs2: 4,75; pKs3 5,41; hat drei Protonen die dissoziieren können

pKs für Essigsäure: 4,75

die Essigsäure ist also 10-fach stärker protoniert (bei gegebenem pH)

Falls Du mal Zeit hast, löse doch jeweils die gleiche Molarität von beiden Säuren in Wasser und schau Dir den pH der jeweiligen Lösung an. Dann weißt Du welche Substanz stärker deprotoniert...

Ja... Wikipedia ist pöse, ich habe aber meine Chemie-Wälzer alle im Keller ;-)

@Murdoc Falls Du noch weiter diskutieren willst, schreib mir PN. Wir werden sonst von den Mod´s gehauen ;-)
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