2 Pfennig 1986 D mit Stempeldrehung

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mfr
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2 Pfennig 1986 D mit Stempeldrehung

Beitrag von mfr » Sa 09.06.07 21:23

Hallo,
nach langer Zeit habe ich endlich mal wieder eine nennenswerte Stempeldrehung gefunden. Da diese Art von Verprägung hier im Forum etwas unterrepräsentiert ist, möchte ich sie gerne vorstellen - auch wenn es sicherlich stärkere Drehungen gibt.

Diese Münze hat eine Stempeldrehung von ca. 60°. Um sie zu finden mußte ich ca. 15.000 2-Pfennig-Stücke umdrehen.
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stempeldrehung.jpg
2 Pfennig 1986 D mit einer Stempeldrehung von ca. 60°.

ChKy
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Beitrag von ChKy » Mi 13.06.07 15:03

Ich zeige dann auch mal eine Stempeldrehung. Die Münze hat neben der Stempeldrehung anscheinend auch einen Schrötlingsriss. Habe die Münze kürzlich auf ´ner Münzbörse in der Grabbelkiste gefunden. Ich fand sie gut, da habe ich sie mitgenommen. Hoffe mal sie ist echt, da der Münztyp auch recht häufig sein soll.

Bisher habe ich bei meiner online-Recherche rausgefunden, daß es sich um eine Münze der Vereinigten Ostindien Companie (VOC) handelt. Sie passt haargenau in ein 22,5 mm Münzrähmchen und ist anscheinend aus Kupfer. Bei dem Nominal handelt es sich wohl um einen Doit (oder Duit bzw Deut). Geprägt wurde die Münze wohl in Dordrecht. Habe leider keinen Katalog für das 18. Jahrhundert. Könnt Ihr mir bitte helfen? :-)

Ich möchte gerne wissen, in welchen Jahren diese Münze geprägt wurde. Handelt es sich um einen ganzen oder halben Doit?

Vielen Dank für Eure Mühen :-)

lg

Christoph
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cogito ergo sum

mfr
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Beitrag von mfr » Mi 13.06.07 22:31

Hallo Christoph,
laut dem World Coins wurden 1/2 Deuts (Duit ist die niederländische Bezeichnung, wie auch Duitsland für Deutschland) zwischen 1746 und 1770 in Kupfer geprägt. Daneben gibt es von 1755 bis 1763 Stücke in Silber und von 1750 bis 1763 seltene PP-Abschläge in Gold.

Die ganzen Deut gibt es von 1726 bis 1804 in Kupfer, 1734 bis 1763 in Silber und 1726 bis 1763 in Gold (ebenfalls PP und hochselten).

Der Unterschied zwischen 1/2 und 1 Deut liegt vor allem in der Größe - doch leider gibt der KM hier keine genauen Daten an. :(
Aufgrund der Jahreszahl gehe ich bei deinem Stück von einem ganzen Deut aus. Bei der Prägestätte gebe ich dir Recht, Rosette = Dodrecht.
Und echt ist das Stück auch. :)

Stempeldrehungen sind bei so alten Stücken allerdings normal, da es im Gutdünken des Prägers lag, wie er den Oberstempel hielt - und den meisten war das völlig egal. ;)

Edit: Mein Deut aus Seeland mißt ebenfalls 22,5 mm.

ChKy
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Beitrag von ChKy » Do 14.06.07 17:34

Vielen Dank für die Auskunft :-) Mein Schatzi und ich sparen gerade für einen KM 19.Jhd. Danach kommt der Katalog für das 18.Jhd. Allerdings habe ich aus dem 18. Jahrhundert keine Stücke ausser diesem. Kann ja noch kommen. Vielen Dank für Deine ausführliche Auskunft :-) Nun kann ich die Beschriftung des Münzrähmchens vervollständigen.

Ich dachte eigentlich, die Münzen seinen für die Zirkulation in den niedl. Kolonien gedacht gewesen. Liefen die auch in Europa um?

Bei Fehlprägungen interessiert mich die Häufigkeit nur sekundär. Sollte ich nebenher einen prägebedingten Defekt auf einer Münze entdecken, kommt die betreffende Münze auch in die Sammlung. Neben einem intakten Stück, als doku. :-) Und ich habe über die ganze Sammlung verstreut mehrere Stücke mit Prägefehler.

lg

Christoph
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Beitrag von ChKy » Do 14.06.07 17:37

PS im 18. Jhd gab es schon PP :?: :)
cogito ergo sum

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