Zainenden - Makel oder Variation?

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Quentchen
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Zainenden - Makel oder Variation?

Beitrag von Quentchen » So 05.10.08 20:15

Hallo allerseits,

bevor ich mich hier dumm und dämlich suche ;) ...

Eine kurze Frage mit der Bitte um eine knappe Antwort ... darf natürlich auch länger sein :)

Sind Zainende ein Makel einer Münze, oder wird sowas eher als (seltene, u.U. wertsteigernde) Variation gesehen?
Schöne Grüsse
Ralf
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Gerhard Schön
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Re: Zainenden - Makel oder Variation?

Beitrag von Gerhard Schön » So 05.10.08 20:50

Quentchen hat geschrieben:Sind Zainende ein Makel einer Münze, oder wird sowas eher als seltene, unter Umständen wertsteigernde Variation gesehen?
Ein solcher Makel ist bei älteren Münzen wertmindernd. Das "Ende des Zains" ist hierbei weniger dessen geradlinige Kante aus der Gussform, sondern vielmehr die gebogene Schnittkante der gerade zuvor ausgestanzten Ronde.
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Quentchen
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Beitrag von Quentchen » So 05.10.08 21:42

Danke für die schnelle und klare Info :)

Heisst also, wenn der "Schnitt" bei einer (alten) Münze gerade ist, war wahrscheinlich tatsächlich das Ende des Zains erreicht.

Ist der "Schnitt" gebogen, ist es eher eine Art Produktionsfehler.

Und beides ist eher wertmindernd.

(?)
Schöne Grüsse
Ralf
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Gerhard Schön
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Beitrag von Gerhard Schön » So 05.10.08 21:58

Solange die Positionierung der Ausstanzstellen von Hand vorgenommen wurde, lag die Ursache im Bemühen um weitgehende Vermeidung von Verschnitt. Aus dieser Zeit werden einwandfrei hergestellte Exemplare höher bewertet. Erst bei automatisierter Rondenherstellung kann man von einem Produktionsfehler sprechen und ist ein Aufpreis gerechtfertigt.
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Beitrag von diwidat » So 05.10.08 22:00

Eine imperfekte Fertigung eines Produktes, jedweder Art, ist eigentlich immer wertmindernd.

In der derzeitigen Sammler Euphorie um die Euro Währung kommen die Münzen aber nicht so schnell nach, wie sie die Sammler "aufsaugen" können. Dadurch entsteht ein gewisses Sammel-Vakuum, dass neben den Varianten eben mit diesen "Fehlprägungen" aufgefüllt wird.
Daher die Preissteigerungen bei diesen neuen Münzen.

Zu Beginn des Kaiserreichs gab es genau die gleichen Aktivitäten bei den Briefmarken. Da nicht genügend neues Material zur Verfügung stand, wurden die vorhandenen Marken nach Farben gesammelt, was heute noch zu einem totalen Chaos bei den Briefmarken Sammlern führt.

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