natürliche Radioaktivität im Wüstensand

Alles was nichts mit Münzen zu tun hat

Moderator: Locnar

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Basil
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natürliche Radioaktivität im Wüstensand

Beitrag von Basil » Fr 18.05.07 20:21

Hallo Freunde

besitzt der syrische Wüstensand eine natürliche Radioaktivität? Wenn ja, wie hoch ist sie?
Gibt es in dieser Region eventuell auch andere Bodenzusammen- setzungen mit nennenswerter natürlicher Radioaktivität?

danke
Gruß
Basil

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Locnar
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Beitrag von Locnar » Fr 18.05.07 20:30

Hallo Basil,

kommt drauf an wo!

Es kann auch ein Überbleibsel von Uranmun sein.

Diese DuMun wurde sehr oft im 6 Tage Krieg benutzt
Gruß
Locnar

Basil
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Beitrag von Basil » Fr 18.05.07 21:06

Hallo Locnar,
meine Frage ging in Richtung natürlicher Radioaktivität. Komisch, jede Diskussion zu diesem Thema kennt nur den Krieg, Waffen und Munition.

Gruß Basil

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Beitrag von Locnar » Fr 18.05.07 21:23

natürlich, ja klar, aber was verstehst du unter "Natürlich"
Gruß
Locnar

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Beitrag von GeneralMF » Fr 18.05.07 22:31

Uran strahlt auch ohne das du was machen musst.

Aber radioaktiver Sand ist mir nicht bekannt.

Wie kommst du eigentlich auf so eine Frage?

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Huehnerbla
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Beitrag von Huehnerbla » Sa 19.05.07 09:47

Sand ist in der Regel immer ein wenig radioaktiv.
Flusssand aus Niedersachsen hat z.B. die folgenden Werte.

Kalium-40 = 200 - 450 Bq/kg
Radium-226 = 5 - 10 Bq/kg
Thorium-232 = 5 - 15 Bq/kg

Leider kann ich mit syrischen Werten auch nicht weiterhelfen.
Sie dürften jedoch deutlich höher sein als hierzulande.
Gruß
Jürgen

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Basil
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Natürliche Radioktivität, byzantinische Münzgewichte aus Gla

Beitrag von Basil » Sa 19.05.07 14:37

Hallo Juergen,

danke für die Mitteilung der Meßwerte bezüglich Radioaktivität. Ein wichtiger Hinweis für mich.
Hälst Du es für möglich, daß antikes Glas durch ca. 1500 Jahre Bodenlagerung eine Veränderung durch die natürliche Radioaktivität erfährt? Bei farbigen Gläsern stelle ich eine Trübung fest. Man kann derartige Tübungen bei Quarz (Citrin) feststellen aber gilt dies auch für Glas das ja einen sehr hohen Quarzanteil besitzt? Kennst Du zufällig auch die Werte für Eruptivgestein? Diese Fragen interessieren mich im Zusammenhang mit einer Arbeit über die Trübung byzantinischer Münzgewichte aus Glas.
danke

Gruß Basil

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Huehnerbla
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Beitrag von Huehnerbla » So 20.05.07 11:38

Quarze liegen von der natürlichen Aktivität deutlich höher als normaler Sand.
Ich kann Dir die Angaben für deutschen Quarzsand geben.

Thorium-232 = 5 - 30 Bq/kg
Radium-226 = 20 - 40 Bq/kg
Kalium-40 = 300 - 1000 Bq/kg

Eine Trübung von Glas aus dieser Radioaktivität halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.
Eher wahrscheinlich ist als Ursache eine Verunreinigung des Glases durch Zinn.
Vielleicht kann Dir hier geholfen werden: http://www.glasfachschule-zwiesel.de
Gruß
Jürgen

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Basil
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Beitrag von Basil » So 20.05.07 15:07

Danke Jürgen,

auch diese Werte interessieren mich. Darf ich fragen aus welcher Quelle Du schöpfen kannst? Sicher kennst Du die entsprechende Literatur.

Bezüglich der grundsätzlichen Problematik (Trübung) werde ich mich an Zwiesel wenden. Ich weiß nur, daß opake Gläser durch massive Beigaben von Zinn herstellbar sind.

Nochmals danke

Gruß Basil

Dietemann
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Re: Natürliche Radioktivität, byzantinische Münzgewichte aus

Beitrag von Dietemann » So 20.05.07 20:26

Basil hat geschrieben:Hälst Du es für möglich, daß antikes Glas durch ca. 1500 Jahre Bodenlagerung eine Veränderung durch die natürliche Radioaktivität erfährt?
Verändert sich Glas nicht allein schon durch den Luftsauerstoff, bzw. die Bodenpartikel, bzw die darin enthaltenen Säuren?

Wenn ich in meinem Garten grabe und dort Reste von Fensterscheiben finde, dann können die höchstens 50 Jahre alt sein, aber so gut wie keine ist mehr klar. Ich hatte das bisher immer für eine natürliche Zersetzung gehalten.

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Beitrag von Stefan7911 » Do 14.06.07 10:24

besitzt der syrische Wüstensand eine natürliche Radioaktivität? Wenn ja, wie hoch ist sie?
Gibt es in dieser Region eventuell auch andere Bodenzusammen- setzungen mit nennenswerter natürlicher Radioaktivität?
eine nat. radioaktivität kommt überall vor. im erzgbirge kannst du z.b. hohe radonkonzentrationen messen. auch uran kommt in der natur recht häufig vor.
mit der geologie syriens kenne ich mich aber auch nicht aus.
nur soviel, dass durch radioaktive bestrahlung sich z.b. die färbung von edelsteinen beeinflussen lässt. liegt an der umlagerung der gitterstruktur.

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Beitrag von Basil » Do 14.06.07 13:56

danke Stefan.

Gruß Basil

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Beitrag von klosterschueler » Do 14.06.07 20:29

.Hallo!

Also es gibt 3 Arten Radioaktiver Strahlung:
Alpha-Strahlung: Heliumkerne: sehr energiereich, lassen sich aber mit einem Blatt Papier abschirmen. In menschlichen Gewebe richten die schweren Schaden an.
Beta-Strahlung: Sind Elektronen oder Positronen, dringen schon weiter in Gewebe ein. Trefferquote halt entsprechend gering, wenn das Hindernis recht dünn ist (z.B Goldfolie): Da wird die Strahlung nur von den Atomen abgelenkt, Treffer gibt's recht selten.
Und dann die Gammastrahlung: Elektromagnetische Strahlung (Wie Wärme, Licht, UV-Licht, Radiowellen, Mikrowelle, Radar, Röntgen), nur halt sehr hochfrequent und enegiereich. Diese Strahlen können auch tiefer in Materie eindringen.

Allen radioaktiven Strahlen ist gemein, dass sie die Atomstruktur verändern können, im schlimmsten Fall wird der Atomkern instabil und zerfällt (Atomkraftwerk, Atombombe) oder es verändert sich friedlich (wie ein Amethyst, in 6.000.000 Jahren durch dir natürliche Radioaktivität des umgebenden Granit. Oder man hängt ihn in's Atomkraftwerk, dann geht's schneller :) Auch hab ich einen fast schwarzen Quarz, der sich durch Radioaktivität verfärbt hat)

Also leicht möglich, das sich auch Glas unter Einfluss von Radioaktivität verändert, aber wie und wie stark, das müsste ein Fachmann wissen, der ich auf dem Gebiet sicher nicht bin.

Dein Klosterschüler
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Beitrag von Basil » Do 14.06.07 20:47

Hallo Klosterschüler,

interessant Dein Beitrag. Zwischenzeitlich hat auch ein Glasfachmann bestätigt, daß eine Verfärbung des Glases durch natürliche Radioaktivität möglich ist. Allerdings nur nennenswert, wenn die Rohstoffe bereits mit Uran, Radon o.ä. angereichert waren. Dies soll aber keinesfalls eine Ausnahme sein.

Gruß Basil

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Beitrag von klosterschueler » Sa 16.06.07 11:06

Hallo Basil!

Also wir haben Weigläser (kann dir leider keine Foto beistellen, weil die Gläser noch bei meinem Vater in Wien stehen), die geheimnisvoll grün sind und auch ganz leicht radioaktiv sein sollen. Werde verfügen, dass in 600.000 Jahren mal einer ein Zwischenergebnis nimmt und Deinen Nachkommen mitteilt.

Es grüßt der
Klosterschüler
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