5 Mark Hamburg 1903 - Fälschung bekannt?

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Oberlausitzer
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5 Mark Hamburg 1903 - Fälschung bekannt?

Beitrag von Oberlausitzer » Do 08.02.07 14:08

Werte Numismatiker,
ich habe vor einiger Zeit 5 Mark 1903 Hamburg bei eBay erstanden. Nach heutigem Wissen kann ich diese Münze als Fälschung erkennen, denn sie hat einen geriffelten Rand, normal wäre ja die Umschrift "GOTT MIT UNS". Das hätte mir damals eigentlich schon auffallen müssen :mad: , naja sei es drum.

Ich habe nun in der MT-Liste für´s Kaiserreich auf inkoze.de nachgeschaut, da dort bekannte Fälschungen vermerkt sind, habe jedoch bei 5 Mark 1903 Hamburg keinen entsprechenden Vermerk gefunden. Meine Frage lautet nun, sind euch Experten Fälschungen dieses Typs und Jahrgangs bekannt?

Gruß und Dank im voraus :)
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jeggy
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Beitrag von jeggy » Do 08.02.07 19:29

Die stammt höchstwahrscheinlich aus China. Dort gibt es keine solchen echten Münzen :?, deshalb machen die Fälschungen anhand von Fotos, die sie übers Internet aus Europa holen. Meistens sieht man da aber nix vom Rand... deshalb gibts dann Riffel - ist ja auch einfacher herzustellen :wink:
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Beitrag von foxcoin » Do 08.02.07 20:05

Hallo,
die 5er Hamburg 1903 wurden (oder werden noch) bei Ebay haufenweise als fälschungen angeboten.
Teilweise sogar als 10er Lots.
Selbst die einfachen Preussenfünfer habe ich dort als Fälschungen gesehen.
Ob die Herkunft dieser Stücke China ist wage ich allerdings zu bezweifeln.

Gruss foxcoin

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jeggy
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Beitrag von jeggy » Fr 09.02.07 13:02

foxcoin hat geschrieben:Ob die Herkunft dieser Stücke China ist wage ich allerdings zu bezweifeln.Gruss foxcoin
Ich nicht - schliesslich habe ich das ja nicht ohne Hintergrund geschrieben.

Folgende Fälschungen stammen direkt aus China, die deutschen 5er haben einen Riffelrand, wie man auch sieht. Zufälligerweise ist auch ein Hamburger von 1903 dabei.......

http://efux.de/coins/web_china_d_vorne.jpg
http://efux.de/coins/web_china_d_hinten.jpg

Gruss,
jeggy
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Beitrag von *EPI* » Fr 09.02.07 16:36

Große Silbermünzen werden mit Vorliebe in China gemacht, neben den alten Bekannten auch z.B.:
FRA 5 Francs Herkules 1875, MEX 25 Pesos 1968...
Aber auch kleine Silbermünzen, z.B.: GB 1 Shilling 1938...
(Und auch schon moderne Kleinkupfermünzen...)
Nur ist das verwendete Material kein Silber.

Ich sehe ganze Packungen voller China-Prägungen immer häufiger auf Flohmärkten und inzwischen auch schon auf Antikmärkten, natürlich wird das Zeug auch fleißig auf ebay verscheuert.

Die Flut steht uns aber noch bevor und die Qualität wird sicherlich auch immer besser!

Ein versierter Sammler / Händler + Fälscherwerkstatt mit guter Technik und Kapitalaustattung in China (oder sonstwo) + Absatzkanäle = unsere Zukunft, für gute Fälschungen von moderneren Münzen

Für Taler = ein unterbez. osteurop./russischer Museumsangestellter für Numismatik + ein unterbezahlter osteurop./russischer Metallfacharbeiter + Absatzkanal (ähnlich den bulgarischen Goldarbeiten in Kleinstauflagen).

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Beitrag von Oberlausitzer » Fr 09.02.07 19:55

Boah, danke für eurer reges Interesse :)

Ich Depp habe damals nicht mal den Magnettest, geschweige Gewichtstest durchgeführt, das hab ich nun nachgeholt.... siehe da, voll magnetisch diese Sch.... und gut 8gr fehlen im Gewicht :mad:

...da kann man sich ja ausrechnen woraus dies Ding besteht :bad-words:

Leider habe ich diesen patock123 schon positiv bewertet, aber werd mir seinen Namen merken..., 25 Euro Lehrgeld gezahlt, was soll´s :)

Dank nochmal für eure Beiträge, ich werd zur Vollständigkeit dieses Themas dieses nun wohl als chinesische Fälschung entlarvte Objekt noch abscannen und hier einstellen.

Gruß aus Bayern

PS: Ich freu mich schon auf die Numismata in München :D
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Beitrag von Oberlausitzer » Fr 09.02.07 21:20

Hier nun die 2 Scanns, wer möchte kann auch die 1200DPI-Bilder haben (10.5MB pro Scann),wofür auch immer ;) einfach per PN melden, ich hoffe, ich krieg das dann hin

Ich möchte noch hinzufügen, das ich nicht anhand dieser Bilder damals meine Kaufentscheidung getroffen habe (und wenn es doch diese Bilder gewesen wären, hätte ich in meiner Blauäugigkeit wohl auch nicht anders entschieden), denn hier sieht man die nicht gleich tief geprägten Randperlen schon ziemlich eindeutig, vom gekerbten Rand mal ganz abgesehen. Die unterschiedliche Färbung der beiden Seiten ist nicht "fotobearbeitet", sondern wirklich so.

Desweiteren erkennt man, wenn man die Münze<edit>Fälschung</edit> in Händen hält ;) und im Lichte die Oberflächenreflektionen sieht, daß die Chinesen wohl so ihre Probleme hatten, das Prägebild ohne Verformung der Ronde ordentlich hinzubekommen, denn im Bereich der schwach ausgeprägten Randperlen läuft ein, wie soll ich sagen, ähm, ein radialer Oberflächenknick entlang. Vielleicht ist es ja auch chinesische Handarbeit ;)
Dateianhänge
China-5M1903J-Vs.jpg
China-5M1903J-Rs.jpg
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Beitrag von diwidat » Sa 10.02.07 00:19

wer möchte kann auch die 1200DPI-Bilder haben
nicht nötig, das (falsche) Original liegt schon länger in meiner Sonder-Spezial Kiste mit all diesen bösen Buben.
Dieser "Knick" entsteht beim Gießen, die Münzen sind nicht geprägt, sondern im Schleuderguss hergestellt.
Nicht weinen, aber das Lehrgeld war doch etwas hoch :(
Seit vielen Jahren sammle ich schon Fälschungen und habe inzwischen mit diesen chinesischen aufgehört, da mir mein Platz dafür zu schade ist.

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