Reichsbanknote von 1923

Banknoten / Papiergeld

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eurotracer
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Reichsbanknote von 1923

Beitrag von eurotracer » So 02.11.03 16:35

Eine japanische Bekannte, inzwischen über 70-jährig, hat mir eine Reichsbanknote geliehen, um herauszufinden, ob sie in Deutschland einen Sammlerwert hat. Ihr Vater hat diese Banknote 1940/41 als Soldat in Shanghai auf nicht mehr nachvollziehbarem Weg erhalten. Jedenfalls hat der Geldschein nunmehr nach 80 Jahren Deutschland wieder einen Besuch abgestattet. Hier die Daten:

Reichsbanknote 100.000 Mark
Berlin, den 1. Februar 1923
D•03327112

Vorderseite
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Rückseite
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Zuletzt geändert von eurotracer am Mi 16.03.05 13:22, insgesamt 1-mal geändert.

Lars
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Beitrag von Lars » Di 04.11.03 02:19

servus,

der schein ist im rosenberg unter der nummer 82a zu finden
abgebildet ist der kaufmann gisze nach einem gemaelde von h.holbein

in erhaltung 3 ist die banknote laut katalog 4 euro wert, allerdings ist die abgebildete erhaltung hoechstens 3-, eher noch 4

hth

lars

eurotracer
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Beitrag von eurotracer » Di 04.11.03 18:36

Lars hat geschrieben:der schein ist im rosenberg unter der nummer 82a zu finden
vielen Dank! Stehen in dem Katalog auch Auflagenhöhen? Gibt's den Schein also massenweise?
Lars hat geschrieben:in erhaltung 3 ist die banknote laut katalog 4 euro wert, allerdings ist die abgebildete erhaltung hoechstens 3-, eher noch 4
da er leicht verfärbt ist, ist es wohl eher Stufe 5?
Lars hat geschrieben:hth
??

Lars
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Beitrag von Lars » Di 04.11.03 19:25

na, ich wuerde sagen, erhaltung 4
sorry, aber die teuren scheine sind halt wirklich selten
eurotracer hat geschrieben:
Lars hat geschrieben:hth
??
hope this helps... :wink:

eurotracer
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Beitrag von eurotracer » Di 04.11.03 21:46

Lars hat geschrieben:na, ich wuerde sagen, erhaltung 4
auch gut :-)
Lars hat geschrieben:sorry, aber die teuren scheine sind halt wirklich selten
Ich hatte mir schon gedacht, dass an dem Schein hauptsächlich sein Reiseweg außergewöhnlich ist und nicht sein Wert.
Lars hat geschrieben:hope this helps
aha; auf jeden Fall. Aber doch noch die Nachfrage: Gibt es Aussagen zur Auflagenhöhe dieses 100.000ers?

Lars
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Beitrag von Lars » Di 04.11.03 21:49

viel scheine der inflation wurden gedruckt, bis die druckplatten schrott waren
glaube nicht, dass irgendjemand was zur auflagenhoehe sagen kann, sie ist auf jeden fall hoch³... 8)

Gast
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Beitrag von Gast » Mi 05.11.03 14:16

Diese Note war von Februar bis März 1923 die "höchstwertigste" im Inflations-Deutschland, bevor sie Ende März durch den ersten "Ein-Millionen" Schein übertroffen wurde.

Der 100000er wurde in der Reichsdruckerei (8-stellige Seriennummer wie oben abgebildet - es existieren seltenere Varianten, z.B. mit "T" links unterhalb des Kopf-Medaillons) und 15 verschiedenen Privatdruckereien, erkennbar an 6- oder 7-stelligen oder fehlenden Seriennummern gedruckt.

Raritäten sind wohl 100000er-Noten mit 7-stelliger Seriennummer "..H-........." und ohne Seriennummer.

Zum damaligen Umlaufwert:

im Februar 1923 bekam man für 100000 Mark 370 Eier oder 50 Pfund Fleisch, im Mai nur noch 200 Eier oder 8 Pfund Fleisch. Im August 1923 musste man für 1 Pfund Fleisch 800000 Mark berappen und ein Frühstücksei war mit 50000 Mark pro Stück ein unerschwinglicher Luxus geworden. (Da gab es dann aber schon Schien bis zu 100 Millionen Mark).

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Beitrag von eurotracer » Mi 05.11.03 20:59

Danke für diese ausführlichen Infos!
petzlaff hat geschrieben:Der 100000er wurde in der Reichsdruckerei (8-stellige Seriennummer wie oben abgebildet - es existieren seltenere Varianten, z.B. mit "T" links unterhalb des Kopf-Medaillons)
also mit einem "T" statt "D" in der Seriennummer?

Übrigens (anderes Thema): heissen die Nummern eigentlich "Seriennummer" oder "Kontrollnummer"?
petzlaff hat geschrieben:im Februar 1923 bekam man für 100000 Mark 370 Eier oder 50 Pfund Fleisch
... wahrscheinlich egal, ob vom Schwein oder vom Rind ?-)
Das waren Zeiten ...

Gast
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Beitrag von Gast » Mi 05.11.03 22:21

Nein: Das "T" hat mit der Seriennummer nichts zu tun

Manche Scheine haben unabhängig von der Seriennummer ein grosses "T" "auf halb acht" unter dem Portrait-Medaillon eingedruckt.

Was weiß ich, wofür das ursprünglich gestanden hat ..............

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Beitrag von thurai » Sa 15.11.03 16:47

Hallo eurotracer,

das sieht dann so aus....


[ externes Bild ]


Die Verfärbung ist sooo... von der Reichsdruckerei gewollt.

Gruß thurai :wink: :wink:

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Beitrag von eurotracer » So 16.11.03 14:02

thurai hat geschrieben:das sieht dann so aus....
Sieht gut aus. Ist das Erhaltungsgrad 3 oder sogar 2?
thurai hat geschrieben:Die Verfärbung ist sooo... von der Reichsdruckerei gewollt.
"Gewollt"? Oder doch unzureichende (bzw. in solchen Zeiten unnötige) Qualitätskontrollen?

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thurai
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100.000 Mk. von 1923....

Beitrag von thurai » So 23.11.03 19:39

Hallo eurotracer,

nein, die Verfärbung ist keine fehlende oder schlechte Qualitätskontrolle, sondern, wie schon gesagt, gewollt, das wurde auch bei den nächsten Scheinen so gemacht, siehe hier....

[ externes Bild ]

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...ich denke mal, das war der einzigste Fälschungsschutz, Farbränder mit Fasern, da das Papier ja kein Wasserzeichen hatte.

Gruß thurai :wink: :wink:

P.S. Der 100.000 Mk. Schein mit schwarzem "T" ist in der Erhaltung fast I.

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