Infos über Leipziger Numismatiker des 18. Jhrdts. gesucht

Wie zahlten unsere Vorfahren? Was war überhaupt das Geld wert? Vormünzliche Zahlungsmittel

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hotzenplotz
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Infos über Leipziger Numismatiker des 18. Jhrdts. gesucht

Beitrag von hotzenplotz » Sa 03.09.05 19:24

Hallo,

Wer kann mir Informationen oder Ansatzpunkte zu zwei Leipziger Numismatikern, namens Christ und Richter geben. Beide müssten etwa in der Mitte bzw. zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gelebt haben.
Würde mich freuen, wenn mir dazu jemand einen Hinweis geben könnte.
Gruß

hotzenplotz

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Beitrag von Wechsler » Fr 09.09.05 15:50

Hallo,

Waren es "nur" Sammler oder haben die auch etwas geschrieben ?

Denke da an einen Artikel; muss suchen.

Gruss Wechsler

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hotzenplotz
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Beitrag von hotzenplotz » Sa 10.09.05 18:18

Hallo Wechsler,

diese Frage kann ich nicht beantworten. Leider fehlen in meiner Bibliothek die Bibliographien von Lipsius und Leitzmann, womit man diese Frage leicht hätte klären können.
Ich bin auf diese beiden Namen in: Koolman, A.: Die Bentincks, S. 139 gestoßen, als ich über die Numismatikerin Gräfin Carlotte Sophie von Bentinck (1715-1800) las.
Koolman schreibt: "Das methodische Vorgehen beim Sammeln hatte sie in Leipzig von den Numismatikern Christ und Richter gelernt."
Gern hätte ich nun noch ein bischen mehr über die beiden Herren erfahren oder gar einen Ansatz für weitere Nachforschungen bekommen.
Nun ja, vielleicht klappts ja noch über das Forum.
Vielen Dank und freundliche Grüße

hotzenplotz

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Beitrag von Wechsler » So 11.09.05 08:34

Hallo,

"Vielleicht klappts ja noch..." :D

Der Ansbacher Lehrer, Bibliothekar, Münz-Inspektor und Regierungsrat Paul Gottlieb Christ (1707-1786) erarbeitete die "Brandenburgischen Merckwürdigkeiten Oder Sammlung verschiedener Nachrichten wodurch insonderheit die Geschichte des durchleuchtigsten Hauses Brandenburg-Onolzbach erläutert und mit Münzen, Sigillen und andern noch ungedruckten Urkunden bestärcket werden". In Quart erschienen vier Stücke in Ansbach bei J.V. Lüders, vor jedem ein Kupferstich von einer Medaille aus dem hochfürstlichen Münzkabinett. Christ publizierte ferner diverse Abhandlungen in den wöchentlichen "Onolzbachischen Nachrichten" (Ansbach 1740-1741, in Quart).

Hilft das weiter ?

Gruss Wechsler

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hotzenplotz
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Beitrag von hotzenplotz » So 11.09.05 23:48

Hallo Wechsler,

vielen Dank für deine hochinteressante Auskunft. Dies ist schon mal ein Name um weiter zu suchen... Ob der Ansbacher mit dem Leipziger Christ identisch ist? Vielleicht bringt da ein Blick in die ADB - ich hoffe, dass da Paul Gottlieb Christ erwähnt ist - schon Gewissheit.
Nochmals vielen Dank und freundliche Grüße

hotzenplotz

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Beitrag von Wechsler » Mo 12.09.05 09:22

Hallo hotzenplotz,

Das Zitat stammt aus:
BARTH Matthias, "Erscheint so Gott will Montags" Deutsche numismatische Zeitschriften aus fünf Jahrhunderten - ein überblick aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Numismatischen Nachrichtenblatts.
in NNB, September 2002, S. 352.

Habe nichts über Richter gefunden, oder habe ihn übersehen (Artikel: 37 Seiten !)

Ich hoffe die beiden Christ sind identisch; zeitlich könnte es stimmen, solche Herren reisten manchmal viel, und ein Ansbacher (Münz)Beamter könnte sich wohl oft genug aus beruflichen Gründen in der Handelstadt Leipzig aufgehalten haben um als "Leipziger Numismatiker" betrachtet zu werden.

Es würde mich freuen zu erfahren, wie es mit der Suche weitergeht.

Grüsse Wechsler

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Beitrag von hotzenplotz » Mo 12.09.05 15:10

Hallo Wechsler,

...ich hab's....

Also ich habe bei Google als Suchbegriff: Richter Leipzig Münzen eingegeben - ohne Erfolg. Aber Christ Leipzig Münzen brachte mich an die folgende Seite:

Universität Leipzig > Theoria cum Praxi > Sammlungen ... den Professor für Poesie Johann Friedrich Christ zurück, der Mitte des 18. Jahrhunderts mit einer Reihe antiker Münzen, Gemmen und weiterer Antiquitäten ...
www.uni-leipzig.de/cumpraxi/sammlungen.html - 29k - Im Cache - Ähnliche Seiten

Nun hatte ich den Namen Johann Friedrich Christ, der in Leipzig wirkte und sich ebenso wie die Gräfin Bentinck mit antiken Münzen beschäftigte.

Als nächstes habe ich in die Suchmaschine ADB eingegeben und tatsächlich ist die gute alte ADB (Allgemeine Deutsche Biographie) auch online einsehbar - hervorragend !!

http://mdz1.bib-bvb.de/~ndb/ndbmaske.html

Unter Paul Gottlieb findet sich kein Eintrag, aber zu Johann Friedrich ist eine zweiseitige Biographie enthalten.
Darin heisst es u.a.: "Ein specielles Studium widmete Ch. den antiken Gemmen, wovon die von ihm verfaßte Beschreibung der geschnittenen Steine der Richter'schen Sammlung ("Musei Richteriani Dactyliotheka interprete J. Fr. Christo",1743)...

In den Datenbanken des Gemeinsamen Bibliothrksverbundes www.gbv.de
konnte ich dann über den o.g. Titel die folgenden drei Werke ermitteln:

Titel: Catalogus bibliothecae celeberrimi alias musei Richteriani, de qua auctio d. 25. Octob. 1784 habenda / Johann Christoph Richter. - Lipsiae, 1784

: Musei Richteriani dactyliotheca gemmas scalptas opere antiquo plerasque complexa / Ioh. Frid. Christius. - (Lipsiae), (1743

: Mvsei Richteriani Dactyliotheca : gemmas scalptas opere antiquo plerasque complexa / interprete Ioh. Frider. Christio
Enthalten in: Mvsevm Richterianvm : continens fossilia animalia, vegetabilia mar. illustrata ; acc. ... / Hebenstreit, Johann Ernst. - Lipsiae : Fritsch, 1743

Mit dem angegebenen Vornamen Johann Christoph habe ich wieder Google befragt und auch eine Biographie gefunden:

http://www.museum-aktuell.de/index.php

Ja, wenn man immer wüsste, wo man am besten etwas findet - das Internet ist schon genial!

Dir noch einmal herzlichen Dank für deine Bemühungen!!!

Freundliche Grüße

hotzenplotz

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