Dicken (1/3 Goldgulden) - wann erste und wann letzte Prägung

Wie zahlten unsere Vorfahren? Was war überhaupt das Geld wert? Vormünzliche Zahlungsmittel

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Dicken (1/3 Goldgulden) - wann erste und wann letzte Prägung

Beitrag von Quentchen » Mi 14.01.09 21:07

Hallo,

in Numispedia heisst es, die Dicken wurden gegen Ende des 15. Jahrhunderts das erste Mal geprägt ... und weiter heisst es: >>> Dicken wurden nur etwa 30 Jahre lang geprägt und dann vom Taler verdrängt. <<<

Wenn man sich aber jetzt so ein bisschen umsieht, wird man schnell feststellen, dass es auch Dicken mit Prägejahren Anfang 17. Jahrhundert gibt. Kann mir das mal jemand erläutern bzw. in Numispedia korrigieren, falls angebracht ;)

Prima wäre es natürlich, wenn mir vielleicht ein Schweiz-Kenner die erste und die letzte Prägung des Dicken (der Schweizer Kantone) nennen könnte :)
Schöne Grüsse
Ralf
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Beitrag von Quentchen » Mi 21.01.09 23:05

Hi,

so wie es aussieht, stammt der oben zitierte Text aus Numispedia ursprünglich aus dem Wörterbuch der Münzkunde von Friedrich Schrötter - und ist meiner Meinung nach eine schlichte "Falschaussage" ...

Oder geht es hier um ein "Dicken ist nicht gleich Dicken" - ohne dass das dort oder woanders genauer differenziert wird?

Der Autor scheint ja eigentlich ein recht renommierter Numismatiker zu sein ... (?)
Schöne Grüsse
Ralf
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Beitrag von Gerhard Schön » Do 22.01.09 02:44

Quentchen hat geschrieben:Dicken (1/3 Goldgulden)
Die Gleichsetzung des Dicken mit 1/3 Goldgulden klingt irreführend. Zur Entstehungszeit waren die Gulden in Gold und Silber wertgleich, der Dicken (Teston, Kopfstück) war aber immer eine Silbermünze und als solche 1/3 des Silberguldens. Auch die Kopfstücke (20 Kreuzer) des Konventionsfußes ab 1753 sind dasselbe Münznominal, und die wurden bis 1856 geprägt und waren bis 1875 kursgültig.
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Beitrag von Quentchen » Do 22.01.09 15:05

Hallo Herr Schön,

jo, das war wohl wirklich ein bisschen verwirrend ... ich hätte schreiben sollen "im Wert eines Drittel Goldgulden" - wie es auch in Numispedia heisst.

Von mir gemeint sind jedenfalls die "dicken" Silberstücke mit einem Rauhgewicht so um die 9 Gramm, die lt. Literatur 1482 in Bern eingeführt, und erste datierte Stücke von 1492 bekannt sind.

Aber: Das mit den 30 Jahren "Auflagezeit" scheint mir nach wie vor "nicht in Ordnung" zu sein ... :)
Schöne Grüsse
Ralf
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