DER Nickel - von Großvater - vorderösterr. Oberland - überliefert: Man (die Familie) ging früher ( fr.20-er Jahre) geschlossen zum Sonntagsgottesdienst. Die "Besseren" ( dazu zählten z.B. die selbständigen Handwerker und Kleinunternehmer ) trafen sich danach in "ihrem Stammlokal" ( stammt wohl noch aus der Zeit der Zunftstuben ) zum Mittagessen. Man aß nicht "à la carte" es gab vielmehr grundsätzlich das einheitl. Sonntagsessen - Schweinebraten mit Spätzle und Kartoffelsalat. Und bei dieser Gelegenheit erhielten die Kinder - so sie denn schon "Schualerbuba - oder Lehrling" waren, als Sonntagsgeld ihren N I C K E L ! Der ältere Bruder - wenn er bereits als Geselle im väterl. Betrieb arbeitet, erhielt bei selber Gelegenheit seinen "Wochenlohn" ausbezahlt - eine halbe Silbermark ( " en Fuffzger" ). Wie das bei "Mädchen" war, davon weiß der Erzähler nichts zu berichten, denn, es war nicht üblich über "d'Menscher" zu schwätze. ... Der Überlieferer ist nun schon seit 4 Jahren tot - viele seiner Erzählungen aber hab ich aufgeschrieben und lasse sie fortleben ... So wißt Ihr nun ( die Jüngeren ) was ein "Nickel" ist ?
Und als ich selbst in den 50er Jahren aus Unterfranken ins hohenzolle- rische Schwabenland kam, mußte ich damit nicht nur meine zweite Fremdsprache erlernen sondern auch für sie typische "Begriffe" ... und der "Nickel" war damals und noch lange, lange Jahre danach, im Sprachgebrauch von Großeltern verhaftet - wenn auch in der Zwischenzeit die namensgebende Münze selbst mehrfach gewechselt hatte.
... schönen Sonntag - heripo
Der N I C K E L
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