nach reiflicher Überlegung verbleibt dieses Teil bei mir :-)

Münzen des alten Byzanz

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nach reiflicher Überlegung verbleibt dieses Teil bei mir :-)

Beitrag von Gast » So 02.04.06 15:47

Liebe Gemeinde,

ein Sonntagsrätsel für Fortgeschrittene:

Ursprünglich wollte ich dieses Teil verhökern. Mein innerer Schweinehund hat mich aber letztendlich doch davon abgehalten.

Zugegeben - keine Schönheit, aber eine Rarität allerersten Ranges. Ich denke, das Teil passt besser in meine als in eine fremde Sammlung.

Neue Katalognummer: "Petzlaff-1 6.2" - ich habe keine Vorstellung von dem Wert, dasTeil ist unglaublich selten - habe für mein Handbuch logischerweise die "R5" gezogen.

Dann wollen wir mal schauen, ob jemand herausbekommt, woher dieser leider etwas mitgenommene Billon-Skyphat stammt.

BTW: der Schlüssel liegt im Avers 8) - und im Sear-Katalog ist er schon mal garnicht zu finden.

:D :D :D

petzi
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Beitrag von Scheleck » So 02.04.06 17:19

Hallo Petzi,
ich bin mir nicht sicher, halte es aber für einen Billon Skyphate von Isaak II (1185-1195) aus Constantinopel. Auf der Aversseite meine ich die Mutter Gottes auf einem Thron mit Lehne mit dem Christuskind sitzend zu sehen. Oben links ist noch der Buchstabe "M" (MP-OV) erkennbar. Welche Variante (Hendy Pl.20 Nr. 9-13 Var.A, B ) bzw. DOC 3 (Var.) konnte ich nicht näher vergleichen
Mit besten Grüßen Scheleck
Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.

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Beitrag von Gast » So 02.04.06 17:31

Tja mein lieber Eckhard,

und genau darin liegt der Trugschluss, auf den ich auch erst hereingefallen bin. Du glaubst doch wohl nicht im Ernst. dass ich einen schlecht erhaltenen ISAAK als Raritäten-Sonntagsrätsel einstelle :D

Ein ISAAK aus Konstantinopel in VOLLER stehender Länge auf dem Revers hat immer Sterne seitlich des Throns im Avers 8)

kleiner Hinweis: das Teil steht sogar im DOC :lol: (mit Foto - ist aber zugegebenermaßen schwer zu finden)

petzi

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Beitrag von Scheleck » So 02.04.06 18:43

ja, lieber Stefan dann kommt für mich eigentlich nur noch John II (1118-1143) in Frage. Billon Skyphat aus Thessaloniki. DOC IV, Pl.10,Nr. B 11.1/11.2, Hendy Pl. 11/ 3 B., 4 B.
Gruß Scheleck
Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.

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Beitrag von Gast » So 02.04.06 20:45

ISAAK ist schon korrekt, JOHANNES (Sear 1952 - auch recht selten) hätte ein Labaraum- aber kein Krezuzzepter

- da gibt es aber noch eine kleine Stadt am Schwarzen Meer, die später ein eigenes Imperium war :?:

petzi

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Beitrag von Scheleck » Mo 03.04.06 01:19

lieber Stefan ein letzter Versuch,
Ein Billon Skyphat von Isaak II aus Trebizond (1185-1195) Type B, DOC IV, Pl. 25, Nr. B 15a / B 15b.
Für eine bulgarische Imitation eines Billon Skyphaten von Isaak II Type B (Var.A) (ca.1200-1202 ?) DOC IV, Pl. 24, Nr. 2.1 - 2.17 erscheint mir dein eingestelltes Stück in der Abbildung zu schwer.
Gruß Scheleck
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Beitrag von Gast » Mo 03.04.06 05:35

Lieber Eckhard

- das hört sich doch schon viel besser an :D . Es ist in der Tat Trapezunt, DOC 15a.

Gruß, petzi

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Beitrag von m90822 » Mo 03.04.06 16:44

Bin einfach nur begeistert. Frage mich anhand von was man diese Münze erkennen kann???

Gruss
m90822

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Beitrag von Scheleck » Mo 03.04.06 17:37

Grüß Dich m90822,
ich will versuchen eine nachvollziehbare Erklärung zu geben. Ich selbst begann vor etwa 3 Jahren byzantinische Münzen zu sammeln. Durch einen erfahrenen Sammler habe ich mir zunächst einige Grundkenntnisse über byzantinische Münzen angeeignet. Auf seine Empfehlung hin habe ich mir mit
der Zeit einen umfangreichen byzantinischen Literaturbestand zugelegt, sowohl über die byzantinische Geschichte als auch Münzgeschichte. Zunächst legte ich mir den Ktlg. Sear zu (im Münzhandel, bei Amazon usw. erhältlich), sodaß ich schon einige Münzen danach bestimmen konnte. Eine weitere Anschaffung waren die Kataloge Band V 1-3 der Sammlung Köhler-Osbahr zu beziehen über das Kultur- und Stadthistorische Museum der Stadt Duisburg. Da in diesem Bänden auch eine kleine geschichtliche Beschreibung der jeweiligen Epoche (Kaiser) enthalten ist, kommt es dem beginnenden Sammler bei der Bestimmung byzantinischer Münzen sehr entgegen. Nachdem meine Sammlung größer wurde, reichte die Literatur nicht aus und erweiterte diese um weitergehende Spezialliteratur (Wolfgang Hahn MIB / MIBE, DOC (Dumbarton Oaks Collektion Band 1 - 4 ( insgesamt 7 Bände) Hendy, W.Wroth (BMC) um nur einige wenige zu nennen und zuletzt auch den
wichtigen Katalog zur Bestimmung von Billon Skyphaten von Petzlaff. Anhand dieser Nachschlagewerke ( DOC Bd. IV, Hendy und Petzlaff ) gepaart mit etwas Erfahrung bei der Zuordnung von Billon Skyphaten kann man auch solche weniger gut erhaltene Münzen bestimmen bzw. deren Herkunft eingrenzen. Bei diesem Stück war es nicht ganz leicht, da einige wichtige Details nicht bzw. nur schwer zu deuten waren.
Gruß Scheleck
Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.

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Beitrag von m90822 » Mo 03.04.06 17:58

@Scheleck
Da hast du dir ein ziemliches Arbeit gemacht mit der ganzen. Ich bin Anfaenger, aber merke je mehr man sich mit dem Thema beschaeftigt desto mehr bekommt man Lust und hat Spass daran. Ich hoffe in einigen Jahren kann ich solche Münzen bestimmen und mich auf ein Thema spezialisieren. Schaffe mir auch erst mal ein paar Bücher an. Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Gruss
m90822

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