Bilderrätsel

Münzen des alten Byzanz

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Scheleck
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Bilderrätsel

Beitrag von Scheleck » Di 17.04.07 11:11

Um das Auge für Details zu schärfen möchte ich nochmal ein kleines Bilderrätsel einstellen. Wer und was verbirgt sich hinter diesem Bildausschnitt?
Viel Spaß bei der Auflösung.
Mit besten Grüßen Scheleck
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Byzantine Coins Nr. 107 003a.jpg
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spätrömer
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Beitrag von spätrömer » Di 17.04.07 22:41

Hallo,

sieht aus, als würde Andronikos I. von Christus gekrönt.

Ich bitte um Nachsicht, wenn's falsch ist. Gottseidank habe ich - obwohl Skyphat-Säugling - mir rechtzeitig die Werke des geschätzten petzlaff beschafft. Vol 1., Aufl. 2006, S. 20, unten links????

Viele Grüße von spätrömer
Dum vitant stulti vitia, in contraria currunt (Fehler vermeidet der Tor und rennt in entgegengesetzte; Sallust)

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Scheleck
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Auflösung Billon Aspron Trachy - Andronikus I.

Beitrag von Scheleck » Di 17.04.07 23:20

Ja, lieber Spätrömer, wenn man den Petzlaff besitzt, ist man auf der sicheren Seite. :wink: Du hast das Stück richtig aufgelöst. :) Es ist eine Billon Aspron Trachy des Andronicus I. (1183-1185). Sear 1985, Hendy Pl. 18, Nr.13-16 und Petzlaff Nr. 4.2b2 (8/3/7/K) allerdings zähle ich 3 Perlen an den Pendilien (Ohrgehänge). Nachstehend die komplette Ausführung.
Viele Grüße Scheleck
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Byzantine Coins Nr. 107 001a.jpg
Gew.: 4 gr., Dm.: 29,65 mm, AE.
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Truben
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Beitrag von Truben » Mi 18.04.07 00:18

Lieber Scheleck,
zwar ist man zunächst geneigt, einen Manuel I anzunehmen, aber der auffällige Bart und das Gesangsbuch der rechten Figur sowie sein mit einem Kreuz hinterlegten Heiligenschein legen nahe, dass es sich um Andronikus handelt, der von Jesus (und nicht von Maria wie beim Manuel) gesegnet/gekrönt wird. Geprägt also unter Andronikus I. zwischen 1183 und 1185 in Konstantinopel. Katalogisiert bei Sear 1985. In der feineren Differenzierung des PETZLAFF tippe ich auf 4.2b, Untervariante 2, da es sich hier nach meiner Auffassung um einen Kreuzglobus mit durchgehenden Balken und nicht um einen Punktkreuzglobus handelt.
In diesem Fall erscheint die Zahl der Kragenperlen (7) als ungewöhnlich. Der Petzlaff geht von 5, 6 oder 8 aus. Ich misstraue jedoch ein wenig ihrer sichtbaren Zahl, da diese Münze doppelt geschlagen wurde. Nur so lassen sich die Verprägungen am Globus, eventuell den rechten Pendilien und an der Stola, deren linker Rand viel zu weit von den Perlen entfernt verläuft, erklären. Auch in der Gürtelschnalle sitzt oben rechts eine "unmotivierte" Perle.
Unabhängig davon handelt es sich um ein wirkliches Prachtexemplar. Meinen Glückwunsch zu dieser Münze.
Auf der AV müsste die stehende Maria zu sehen sein und die Inschrift MP-ΘV.
Liebe Grüße
Truben

EDIT:
Da habe ich wohl zu lange an der Antwort gebastelt. Hatte zwischendurch noch ein längeres Gespräch mit meiner guten Frau. Sorry, als ich die Antwort begann, war noch niemand mit einer Antwort präsent.
Den Grenzfall Pendilien habe ich nicht gesehen. Die oberen Perlen könnten auch unsauber geschnitten sein, da sich der Durchmesser der je zwei Halbperlen gegenüber den unteren kaum verändert.
Gratulation an Spätrömer!

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