Wer kennt den hier ?

Münzen des alten Byzanz

Moderator: Wurzel

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Karsten
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Wer kennt den hier ?

Beitrag von Karsten » Do 20.11.03 23:36

Hallo Leute,

ich habe absolut keine Ahnung von Byzantinischen Münzen und genau so wenig Literatur; bin aber im Besitz diese Münze hier.

Kann mir jemand Informationen über diese Münze geben ?

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Danke,
Karsten
Gruß,
Karsten

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tournois
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Beitrag von tournois » Fr 21.11.03 00:05

Ich tippe mal auf ein 20 Nummia Stück von einem dieser Herren --> TIBERIOS II KONSTANTINOS (578-582), MAURIKIOS TIBERIOS (582-602) oder PHOKAS (602-610).
Bin mal gespannt ob ich Ahnungsloser in irgendeiner Weise 'nen Treffer gelandet habe! :wink:
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Obelix
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Beitrag von Obelix » Fr 21.11.03 17:17

@Karsten

Ein fast gleicher wird in Ösi-Land angeboten.
Der Verkäufer ist OK.
Er hat die Münze auch nicht bestimmt! :wink:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... egory=3364
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Gast
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Beitrag von Gast » Sa 22.11.03 15:26

20 Nummia (K), Prägestätte Antiochia (Syrien)

Welcher Kaiser ?

Das Avers gehört zu einem der zitierten Kaiser, das ist korrekt - und die sehen alle bis auf kleine Details ziemlich gleich aus.

Die exakte Bestimmung geht hier nur nach dem Ausschlußverfahren, daß man bei den drei genannten Kaisern bei unleserlichen Legenden oft anwenden muß (alles weitere gilt so nur für 20er aus Antiochia):

Phokas ? - NEIN - Phokas hat immer ein zweizeiliges Datum rechts neben dem K

Tiberius II ? - NEIN - Tiberius trägt immer ein Kreuz auf der Krone

also bleibt MAURICIUS TIBERIUS (13. August 572 - 22. November 602- HEUTE !!!!)

Und tatsächlich, es scheint wohl Sears No. 535 zu sein. Leider ist die Jahreszahl nicht voll erkennbar, scheint aber mit ..I oder ..II zu enden.

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Beitrag von Gast » Sa 22.11.03 18:26

@obelix und alle anderen Interessierten:

der "Ösi" ist ebenfalls ein MAURIKIOS TIBERIOS - diesmal aus Thessaloniki (Mzz. TEC - das C ist erkennbar und eindeutig), Ausgabejahr leider nicht zu entziffern.

Auf alle Fälle nach 587 geprägt, da der Moritz keine Krone sondern einen Helm trägt.

Katalognummer ist Sears 509

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Beitrag von tournois » Sa 22.11.03 21:55

Hallo @petzlaff,
wieder unschlagbar! :wink:
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Karsten
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Beitrag von Karsten » So 23.11.03 21:50

Hallo Leute,

erst einmal Danke für Eure Mühe, und jetzt mal 'ne Zusammenzufassung:

Münzmeister: MAURICE TIBERIUS

Regierungszeit: 582-602

(sears 535)

Vergleichsmünze aus wildwinds.com:

Schrift AV: DN (MAVRC)TIBER.P.P.A

Beschreibung AV: Büste von Maurice, hält Kreuz auf Globus in der Hand

Beschreibung RV: Großes K, Kreuz oben, A unten, ANNO links, GI rechts

Meine Münze die oben dargestellt ist:

AV: Schrift für mich nicht erkennbar, Büste von Maurice, hält Kreuz auf Globus in der Hand kann man erahnen

RV: Großes K, Kreuz oben, ?? unten, ANNO links, ???II rechts

Ist es richtig das unten die Bezeichnung des Prägeortes steht und links eine Bezeichnung für das Prägejahr ?

@petzlaff
petzlaff hat geschrieben:20 Nummia (K), Prägestätte Antiochia (Syrien)
Das heist das das große K auf 20 Nummia hinweist, war das damals eine Münzeinheit ?

Wenn meine Vermutung richtig ist und der Prögeort läßt sich unter dem K erkennen, wie ist dann die Schrift dort ?

Gruß,
Karsten
Gruß,
Karsten

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Beitrag von Gast » So 23.11.03 22:44

@karsten

Du liegst richtig!

das große K ist das griechische Zahlzeichen für 20 und bezeichnet einen halben Follis zu 20 Nummia. Das nächstgrößere Nominal trägt ein M für 40, das nächstkleinere ein I für 10. Die alten Griechen haben es sich einfach gemacht: A=1, B=2, usw.

Es gibt auch Halbfolles, die statt des griechischen K ein lateinisches XX für 20 tragen.

Die Zeichen rechts neben dem K bezeichnen das Ausgabejahr - bei diesem Kaiser das Jahr der laufenden Regierungszeit. Wenn es tatsächlich ein GI sein sollte, dann wäre es das Jahr 7 = 588/589. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es tatsächlich ein GI ist - das ist etwas schlecht zu erkennen, es kann genausogut ein XII = 592/593 oder ein XGI = 598/599 sein.

Beim Datum wurden lateinische und griechische Zahlzeichen oft wild gemischt. Da muß man einfach aus der Literatur wissen, was vorkommen kann und vergleichen.

Das Zeichen unter dem K gibt die Prägestätte an. Antiochia (Theoupolis) hat unterschiedliche Münzzeichen. Es kommen z.B. ANT, ANTI, THEUP, THEOUP und auf den kleineren Nominalen (z.B. K) R oder das seltsame Mittelding zwischen P und R vor, was auch auf Deiner Münze zu sehen ist. Dieses Zeichen ist wohl einfach nur ein Symbol, das keiner bestimmten Schrift angehört, wurde aber vermutlich irgendwann einmal aus dem P abgeleitet.

Das Kreuz über dem K hat hier nur ornamentale Bedeutung. Bei älteren Folles (ANASTASIUS, JUSTIN) sind Halbfolles der Byzantiner sind Sterne, Kreuze und Halbmonde in unterschiedlicher Anordnung zu finden, die jeweils auf die Prägeauflage hinweisen - damals wurden noch keine Jahreszahlen eingeprägt.

Gruß, petzlaff

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Beitrag von Obelix » Di 02.12.03 23:17

Und wieder was mit dem K :
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... egory=3364

und noch einer:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... egory=3364

und noch einer:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... egory=3364

Ob die jetzt alle hier hin gehören, weiß ich nicht, aber das K ist schon auffällig. :wink:
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Gast
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Beitrag von Gast » Mi 03.12.03 08:33

@obelix - stimmt, alles Halbfolles zu 20 Nummi.

von oben nach unten:

JUSTIN II (Jahr 9 =573/574), Constantinopel/Offizin 4 - Sear 361

JUSTINIAN I (vor 535 - keine Jahreszahl), Constantinopel/Offizin 3 - Sear 164

MAURICIUS TIBERIUS (Jahr 18 =599/600), Constantinopel/Offizin 5 - Sear 497 - kein schlechtes Sück !

Alle Stücke tragen übrigens keine Münzstättenbezeicnung, sondern die Offizinnummer unter dem K.

Gruß - petzlaff

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Beitrag von Obelix » Mi 03.12.03 18:11

@petzlaff

Dafür das ich gar keine Byzantiner habe und kenne gar nicht mal schlecht, oder?
Sind mir gestern beim stöbern bei ebay aufgefallen.
Was dürften solche Stücke kosten?

PS Keine Angst ich steigere dort nicht mit! :wink:
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Beitrag von Gast » Mi 03.12.03 19:33

@obelix -

für den MAURICIUS würde ich 15-20 EUR geben (der ist richtig schick), für den JUSTINIANUS vielleicht 8 EUR, für den JUSTIN maximal 3 EUR.

Aber da werden sich wohl noch ein paar Bieter finden. In Amiland ständen die Teile wahrscheinlich schon mit jeweils über 10 EUR und 5 Geboten im ebay-board. Byzanz ist drüben momentan der absolute Renner !

Gruß - petzlaff

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Beitrag von Obelix » Mi 03.12.03 21:24

@petzlaff

Danke für die Info!
Das mit den Preisen drüben ist sehr unterschiedlich.
Ich kenne einen Anbieter der auch bei ebay.de einstellt, aber bei com mit Deutschen Münzen Wahnsinnspreise bekommt.
Er bekommt drüben teilweise den 3-4 fachen Erlös!

Andere Anbieter hingegen sind auch für uns sehr gut, da sie scheinbar keine Lobbi haben! :wink:
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