Chemische Analyse zum Erkennen von Fälschungen?

Griechische Münzen des Altertums

Moderator: Numis-Student

Antworten
SJJ
Beiträge: 76
Registriert: Di 10.04.07 12:54
Wohnort: Mainz
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Chemische Analyse zum Erkennen von Fälschungen?

Beitrag von SJJ » Mo 23.04.07 13:00

Nach meinem persönlichen GAU mit den gefälschten "Griechen" habe ich mir Gedanken gemacht, wie solche Katastrophen künftig vermieden werden können.
Man liest viel über Fälschungen, interessant fand ich die Anmerkung, daß gute Gußimitationen sogar Kennern Probleme bereiten können.
Sicher, die beste Möglichkeit ist, viele Münzen anzuschauen.
Aber das braucht Zeit. Wie kann ich als Anfänger den Großteil der Fälschungen entlarven?

Ich habe mir überlegt, ob man hier nicht mit einfachen chemischen bzw. physikalischen Tests weiter kommt.
Die verbreiteten Zinngüsse sollten doch bereits mit verdünnter Salzsäure von Silber einfachst zu unterscheiden sein, oder? Die Sulfide von Silber/Zinn unterscheiden sich farblich, mit etwas Natriumsulfid sollte schon an der intakten Münze die Sulfidbildung erkennbar sein.
Weiteres einfaches Mittel sollte die unterschiedliche Leitfähigkeit der Metalle sein. Praktikabel?
Irgendwo habe ich gelesen, daß auch moderne "Pressfälschungen" aus Silber eine andere "kristalline Oberfläche" haben. Das sollte doch mit dem Stereomikroskop problemlos erkennbar sein. Hat hier jemand Erfahrungen?
Gibts Unterschiede zwischen "antikem" Kupfer und dem Kupfermetall moderner Fälschungen?
Spätestens mittels AAS sollte man jeder Fälschung auf die Spur kommen, gibts denn Datenbanken zur Zusammensetzung der Original-Metallmünzen?

Vielleicht kann man in diesem Thread manches zusammentragen, damit der Münzkauf für Anfänger "sicherer" wird.
Gruß SJJ

Gast
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Gast » Mo 23.04.07 13:56

Alles völlig unnötig, kaufe einfach nicht von solchen windigen Gesellen.
Dann sparst Du Dir den ganzen Aufwand. Wenn Du bei Ebay kaufst, dann nicht bei Hinz und Kunz, sondern bei ausgewählten Verkäufern, weiterhin, ich weiß nicht ob ich's schon mal gesagt habe www.vcoins.com . Wenn da mal 'ne Fälschung durchrutscht hast Du die Gewißheit, daß Du Dein Geld zurückbekommst. Später, wenn Du mehr Erfahrung hast, kannst Du auch mal ein Risiko eingehen. Solche Fälschungen wie Deine Griechen sind so grottenschlecht, in einem halben Jahr wirst Du darüber lachen (vielleicht nicht ganz so heftig, wenn Du Dein Geld nicht zurückbekommst). Ich bin in 2 Foren unterwegs, seit ca 2 Jahren und da sieht man solche Stücke mindestens einmal die Woche. Was Du also tun solltest, ist einfach hier im Forum aufzupassen und beim Kauf nicht die Gier das Hirn abschalten zu lassen.
Ich kann Dir gern ein paar Ebay-Verkäufer meines Vertrauens per PN mitteilen, wenn Du willst.

Natürlich ist lesen und Münzen (auch unter dem Mikroskop) angucken nicht verkehrt. Was mir persönlich aber die größte Sicherheit gab, war gesunder Menschenverstand. Weil ich keine Ahnung hatte, habe ich keine teuren Münzen gekauft und mir einen mir neuen Ebay-Verkäufer SEHR sorgfältig angesehen, bevor ich zum ersten Mal geboten habe.


Denn das wichtigste ist nicht, Fälschungen mit irgendwelchen Tests zu erkennen sondern sie gar nicht erst zu kaufen. Und für Deine Griechen war dann ja auch keine metallurgische Analyse notwendig.

Andreas

diwidat
Beiträge: 2187
Registriert: Mi 27.04.05 20:29
Wohnort: bei Karlsruhe
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Beitrag von diwidat » Mo 23.04.07 14:39

Es gibt auch noch die Möglichkeit sich mit den erfahrenen Münzen Kennern Auge in Auge gegenüber zusetzen. Was in Mainz sehr gut möglich ist, da sich dort diese Leute in einem Verein zusammen gefunden haben. Suche mal bei "Deutsche Numismatische Gesellschaft" da findest Du auch die Mainzer Sammler.

SJJ
Beiträge: 76
Registriert: Di 10.04.07 12:54
Wohnort: Mainz
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von SJJ » Mo 23.04.07 16:48

Klar kann man Fälschungen umgehen, wenn man nur bei seriösen Händlern kauft.
Ich liebe aber auch Antikmärkte, Flohmärkte etc.
Dort werden sehr viele Münzen angeboten, sicher vieles falsch.
Das wird bei Münzbörsen vermutlich ähnlich sein (will ich bald mal hin).
Entweder kaufe ich als Anfänger dort nichts oder ich versuche anhand von Merkmalen, echt und falsch zu unterscheiden. Letzteres ist mein Ziel.

Ich habe zwei Wochen einen Mann auf dem Antikmarkt getroffen, der antiken Schmuck sammelte. Der hatte ein kleines Meßgerät bei sich, womit er über die spezifische Wärmeleitfähigkeit innerhalb von Sekunden feststellen konnte, ob er eine Glasimitation, einen Blautopas oder einen Aquamarin vor sich hatte. So was ähnliches bräuchte ich für die Münzen :-)

Bei der numismatischen Gesellschaft in Mainz war ich übrigens schon, Vorträge auf sehr hohem Niveau bringen aber Anfängern wahrscheinlich keine großen Erkenntnisse (da muß man einfach vorne anfangen). Trotzdem danke für den Tipp!

Gast
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Gast » Mo 23.04.07 19:11

Auf richtigen Münzbörsen glaube ich nicht, daß Du so viele Fälschungen finden wirst, das wäre wahrscheinlich das Beste, was du tun könntest um schnell Erfahrungen zu sammeln. Ohne das geht es nicht.

Du kannst entweder darauf hören oder wieder auf die Schnauze fallen, auf Deutsch gesagt. Erfahrung sammelt man nicht von heut' auf morgen.
Auf Flohmärkten habe ich bisher nur Schrottmünzen gefunden, dafür waren die aber zweifellos echt. Aber wenn Du auf Flohmärkten kaufst, dann höre bitte auf diesen Rat: gehe davon aus, daß es Fälschungen sind und bezahle nur soviel wie Du für eine Fälschung ausgeben würdest. Dann bist Du hinterher nicht enttäuscht.

Das Beste um zu lernen ist, viele, echte Münzen anzusehen und anzufassen.
Da gibt es keine Abkürzung für Faule. Dann braucht man keine Meßgeräte mehr, um 'normale' Fälschungen zu erkennen. Und bis Du die richtig guten erkennen kannst, wird es SEHR lange dauern. Deshalb mach' es wie die meisten, fang' klein an, mit billigen Münzen. Da ist die Chance an eine Fälschung zu geraten fast Null, besonders wenn man trotzdem noch vorm Kauf das Hirn einschaltet. Wenn Du auf Ratschläge nur mit "ja, aber..." reagierst wirst Du hier bald wieder auf der Matte stehen.

SJJ
Beiträge: 76
Registriert: Di 10.04.07 12:54
Wohnort: Mainz
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von SJJ » Mo 23.04.07 19:25

@areich
Danke für die ehrlichen Worte, ich werde versuchen, sie zu beherzigen :-)

Gast
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Gast » Mo 23.04.07 19:49

War jetzt nicht böse gemeint, falls es so klang.

diwidat
Beiträge: 2187
Registriert: Mi 27.04.05 20:29
Wohnort: bei Karlsruhe
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Beitrag von diwidat » Mo 23.04.07 19:56

Normale - und gut organisierte Münzbörsen - werden im Allgemeinen vom Veranstalter überwacht, da er sich nicht den Vorwurf machen lassen will, bei ihm werden Fälschungen als echte Münzen verkauft.
Dein Einwand ist daher nicht ganz zutreffend - "Dort werden sehr viele Münzen angeboten, sicher vieles falsch. Das wird bei Münzbörsen vermutlich ähnlich sein (will ich bald mal hin).-"
Für den Veranstalter ist so etwas sehr geschäftsschädigend, wie man an Deiner Aussage sieht.

Gast
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Gast » Mo 23.04.07 20:25

Kann dem nur zustimmen. Ich war erst auf zwei Münzbörsen, habe dort aber nicht ein einziges Mal an der Echtheit der angebotenen Münzen gezweifelt.
Die Bestimmung und Preisgestaltung ist allerdings ein anderes Paar Schuhe.
Deswegen lieber mehr gucken und weniger kaufen. Wenn Du einmal auf einer schönen großen Münzbörse warst, willst Du am nächsten Tag gleich wieder, es ist einfach eine tolle Sache!

diwidat
Beiträge: 2187
Registriert: Mi 27.04.05 20:29
Wohnort: bei Karlsruhe
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Beitrag von diwidat » Di 24.04.07 21:12

diwidat hat geschrieben:Normale - und gut organisierte Münzbörsen - werden im Allgemeinen vom Veranstalter überwacht, da er sich nicht den Vorwurf machen lassen will, bei ihm werden Fälschungen als echte Münzen verkauft.
Dein Einwand ist daher nicht ganz zutreffend - "Dort werden sehr viele Münzen angeboten, sicher vieles falsch. Das wird bei Münzbörsen vermutlich ähnlich sein (will ich bald mal hin).-"
Für den Veranstalter ist so etwas sehr geschäftsschädigend, wie man schon an Deiner Aussage sieht.

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Yandex [Bot] und 5 Gäste