Österreich - Salzburg

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klosterschueler
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Österreich - Salzburg

Beitrag von klosterschueler » Sa 28.06.08 21:48

Liebe Freunde!

Ich erlaube mir, in loser Folge eine Reihe von Österreich-Treads zu eröffnen. Dabei möchte ich nicht nur Münzen sondern auch noch weitere sichtbare Zeichen dieser Zeit erwähnen Genau diese Kombination macht für mich den Reiz des Münzensammelns aus.

Ich hoffe, euch damit nicht zu langweilen.
Beginnen möchte ich mit meiner Geburtsstadt Salzburg.
Jeder der zu Salzburg etwas beizutragen hat, ist herzlich eingeladen, diese hier zu tun

Euer Klosterschüler
„Was du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen.“

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Beitrag von klosterschueler » Sa 28.06.08 21:51

Leonhard von Keutschach

4.07.1495 -- 8.6.1519

Die Liste der Erzbischöfe von Salzburg geht bis zum Heiligen Rupert zurück. Beginnen möchte ich aber mit Leonhard von Keutschach (1442 – 1519).
In seiner Regentschaft erlebte die Festung Hohensalzburg ihre Blütezeit. Auch die Errichtung des „Salzburger Stiers“ (ein großes und weithin hörbares Drehorgelwerk auf der Festung) fällt in seine Zeit.

(leider sehr schlecht erhaltener) Batzen 15XX. Es sollte der neben dem H. Rupert auch das Landes und Bischofswappen (eine Rübe) erkennbar sein (weshalb man ihn auch Rübenbatzen nennt)

PS: Der Fairness halber gebe ich an, diese Beiträge aus der Wikipedia und aus salzburgcoins.com bezogen zu haben
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01_Keutschach.JPG
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Beitrag von klosterschueler » Sa 28.06.08 22:03

Kardinal Matthäus Lang von Wellenburg

5.4.1519 -- 30.3.1540

Dieser Adelige aus Augsburg war ein Freud Kaiser Maximilians I und ein geschickter Machtplolitiker, der es über viele Pfründe zu Reichtum und der Fähigkeit, die man heute „Networking“ nennen würde zu vielen Bischofsernennungen brachte. Salzburg gehörte damals zu den begehrenswertesten und vornehmsten Bischofssitzen im süddeutschen Raum und so ist es nicht verwunderlich, dass er mit Fürsprache Kaiser Maximilians vom Papst schon zu Lebzeiten Leonhard von Keutschachs zum Koadjutor von Salzburg ernannt wurde.

Ein Batzen von 1522 sowie ein einseitiger Halbkreuzer von 1532.
Der Batzen zeigt den Landesheiligen (Rupert) die Wappenseite das Familienwappen sowie das Landeswappen
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04_Wellenburg.JPG
05_Wellenburg.JPG
Zuletzt geändert von klosterschueler am So 05.10.08 07:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von klosterschueler » Sa 04.10.08 21:54

Ernst Herzog von Bayern (1500 – 1560)

Der Wittelsbacher und Enkel Kaiser Friedrichs III hatte lange keine höheren Weihen, erst mit der Bestellung zum Administrator von Salzburg war die Bedingung des Papstes verknüpft, sich innerhalb von 10 Tagen zum Priester weihen zu lassen. Damit waren aber die Querelen mit dem Papst noch nicht ausgestanden: Immer wieder sucht er um Dinspens von höheren Weihen ab. Da ihm diese verweigert wurden, dankte er als Erzbischof 1554 ab und räumte des Sessel für seinen Nachfolger.
Er erneuerte auch das kleine (Wasser)Schloss Freisal im Süden der Landeshauptstadt
Sein Wappen zeigt keine Bischofsinsignien.

Batzen, Passau, 1521(?), also noch vor seiner Bestellung nach Salzburg, 1521

Edit: Dank an Walter, der erkannt hat, dass diese Münze nicht nach Salzburg gehört :oops:
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08_ErnstvBayern.JPG
Zuletzt geändert von klosterschueler am Mo 29.12.08 00:13, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von klosterschueler » Sa 04.10.08 21:58

Wolf Dietrich von Raitenau
03.03.1587 -- 07.03.1612

Wolf Dietrich war wohl der Erzbischof, der das Stadtbild Salzburg wohl am nachhaltigsten geprägt hat. Der unruhige Machtmensch im Geiste Macciavellis ließ nicht nur dutzende Bürgerhäuser abreißen um Platz für die neue Residenz und den Platz davor zu schaffen, in seine Zeit fällt auch der Brand und die Zerstörung des alten Domes. Seine barocke Wiedergeburt durfte er allerdings nicht mehr erleben. Für seine Lebensgefährtin Salome Alt errichtete er das Schloss Mirabell (damals noch außerhalb der Stadt).
Sein Ende ist unrühmlich wie das vieler „Großer“: Sein Dauerstreit mit Bayern führte zur Anklage in mehreren Punkten, er musste flüchten, wurde schon auf kärntner Seite des Katschbergs gefangenommen und verbrachte 5 lange Jahre in den Kerkern der eigenen Stadt.

Halbkreuzer
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09_Wolfdietrich.JPG
Zuletzt geändert von klosterschueler am So 05.10.08 07:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von klosterschueler » Sa 04.10.08 22:03

Max Gandolph, Graf von Kuenburg
30.07.1668 -- 3.05.1687

Der gebürtige Steirer wurde Erzbischof, also noch die Nachwehen des Dreißigjährigen Krieges sichtbar waren, denen er als Landesfürst mit den verschiedensten Maßnahmen beizukommen versuchte: Seine Sauberkeitsverordnung zur Vermeidung des Gassengießens sei stellvertretend erwähnt. In seine Regierungszeit fällt auch das 1100-jährige Jubiläum der Ankunft der Lokalheiligen, dass mit einem mehrtägigen barocken Fest gefeiert wurde. Die wunderschöne Wahlfahrtskirche Maria Plain wurde unter ihm erbaut.

15 Kreuzer, 1686
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12_MaxGandolph.JPG
Zuletzt geändert von klosterschueler am Do 12.02.09 23:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von payler » Sa 04.10.08 22:33

Toller Thread!

Danke @klosterschueler und bitte weiter so!

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Beitrag von klosterschueler » Sa 04.10.08 23:28

Lieber Payler,

herzlichen Dank für Dein Lob, dann will ich gleich fortfahren, auch wenn mit den folgenden Erzbischof zeitlich ein kleines Loch entsteht.

Franz Anton Fürst von Harrach

(Erzbischof 27. Mai 1709 - 1727)

Gilt als prunkliebend ( http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.encyc ... 199999.htm ). Seine Regierungszeit verlief ruhig, er gilt als leutselig und wohltätig. Er holte viele Künstler nach Salzburg (Fischer von Erlach, Martino Altomonte, Lukas Hildebrandt), in seine Regierungszeit fällt die Umgestaltung des Schlosses Mirabell (Rokokostiege, Marmorsaal, in dem so gerne geheiratet wird) sowie die Zwergerln im Mirabellgarten ( http://de.wikipedia.org/wiki/Mirabellgarten )

Ich darf euch ein 2-Kreuzer Stück von 1713 zeigen, dem man eine Henkelspur leider noch ansieht
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15_Harrach.JPG
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Gerhard Schön
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Beitrag von Gerhard Schön » So 05.10.08 00:00

klosterschueler hat geschrieben:Pfennig
Die beiden einseitigen Münzen von 1532 und 1605 mit Wappenschilden im Dreipass sind Halbkreuzer (Zweier).
Deutscher Münzkatalog, Euro Münzkatalog, Weltmünzkatalog.

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Beitrag von klosterschueler » So 05.10.08 07:17

Sehr geehrter Herr Schön!

Vielen Dank für die Korrektur. Ich werd die gezeigten Münzen nochmals exakt mit Katalognummern versehen, dann solten solche Verwechslungen nicht mehr vorkommen.

Herzlichst
Klosterschüler
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Beitrag von payler » So 05.10.08 09:17

Zum Thema Salzburg fällt mirh folgendes ein:

http://www.auktionen-fruehwald.com/Muen ... screen.pdf

Hat jemand schon ein Buch davon?

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Gerhard Schön
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Beitrag von Gerhard Schön » So 05.10.08 13:59

payler hat geschrieben:Hat jemand schon ein Buch davon?
Der Autor will zumindest den ersten Band kommendes Wochenende in Leogang präsentieren.
Deutscher Münzkatalog, Euro Münzkatalog, Weltmünzkatalog.

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Beitrag von payler » Mo 06.10.08 08:15

Danke Gerhard für die Info!

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Beitrag von klosterschueler » Mo 06.10.08 21:56

Leopold Anton von Firmian
1679 - 1744, Erzbischof von Salzburg ab 1727

Neffe seines Vorvorgängers Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein (+1709). Wie viele seiner "Amtskollegen" streng katholisch erzogen (gerade in "Betrifft Geschichte" in Ö1 zu hören), trachte er danach, der katholischen Kirche die "Macht und Herrlichkeit" wiederzugeben, der natürlich die vielen Protestanten im Land entgenstanden. Im Gegensatz zur Steiermark, in denen die Jesuiten bereits im 16 Jh. bei der Vertreibung der Protestanten erfolgreich waren, war es in Salzburg erst unter Firmian 'soweit', dass viele Protestanten des Landes verwiesen wurden. Als Bauherr hat sich Firmian im Schloss Leopoldskron und im Schloss Klessheim (heute Sitz des Casinos Salzburg, von ihm vollendet) verewigt.

Zu sehen ein 4-Kreuzer-Stück von 1729 (S#53), das eine Zeit als Knopf gedient haben muss - leider.

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23_Firmian.JPG
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Beitrag von klosterschueler » Di 07.10.08 21:12

Sigismund Graf von Schrattenbach
1697 - 1771 (Erzbischof von Salzburg ab 1753)

Rokokofürst in schwierigen Zeiten, der - wie ein Biograph ( http://www.salzburgcoins.at/Landesfuers ... enbach.htm ) berschreibt, "kleinlich, spielerisch und mit lockerer Hand in der Wirt­schaft, zugleich aber liebenswürdig, ein Förderer der Kün­ste" war.
In seine Regierungszeit fällt der Bau des Neutores, eines Tunnels durch den Mönchsberg, der die Stadt nach Westen öffnete. Unter ihm diente neben Michael Haydn und Leopold Mozart natürlich auch der "Genius loci" Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart .

Zu sehen ein 3-Kreuzer -Stück von 1754 (S#104)
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28_Schrattenbach.JPG
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