Oberpfalz, Kipper Sechsbätzner 1621
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Oberpfalz, Kipper Sechsbätzner 1621
Guten Tag!
Ich habe hier einen Kipper Sechsbätzner (6 Batzen, 24 Kreuzer), der in Oberpfalz geprägt wurde. Meiner Ansicht nach handelt es sich um Hahn 84. Die Wittelsbacher Nummern sind lt. Hahn für 1621 Nr. 949 und für 1622 Nr. 951 und 954.
Ich kann leider die Jahreszahl nicht genau bestimmen (1621 oder 22).
1. Gibt es bestimmte Mzz. (Halbmond, Merkurzeichen), die auf das Jahr schließen lassen oder andere Merkmale? Vor der Wertzahl (24) auf der Seite mit dem Pfälzer Löwen ist meines Erachtens ein Merkurzeichen (zur Seite gekippt; um 10:30 Uhr) - korrekt? Dies spräche dann für 1621 (Nikolaus Fischer) nach Hahn; aber bei Hahn 85 gibt es für 1622 auch das Merkurzeichen (Widerspruch?). (Alternative Zeichen: keine, Mondsichel, Venuszeichen, Stern.)
2. Kann das Gewicht/Durchmesser einen Hinweis auf das Prägejahr geben?
3,75g und 30mm. 2 mir bekannte Stücke von 1622 (Hahnnummern liegen mir nicht vor) wiegen 2,9g und 2,8g. (Möglicherweise ein Hinweis, dass mein Stück 1621 geprägt wurde?). Nach Hahn wurde das Rauhgewicht im November 1621 auf 4,25g festgelegt (das aber häufig unterschritten wurde), dann ab April 1622 auf 3,77g.
Literatur, die mir nicht vorliegt:
Noss, A.: Die Kipper-Sechsbätzer der Oberpfalz und nochmals die oberpfälzischen Gepräge Maximilians, MBNG 10(1891)(Mitteilungen der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft), Seite 1-19
Götz, E.: Die Münzprägung der Oberpfalz, Geschichte und Katalog, Nürnberg 1992
Vielen Dank für Eure Hilfe!
Ich habe hier einen Kipper Sechsbätzner (6 Batzen, 24 Kreuzer), der in Oberpfalz geprägt wurde. Meiner Ansicht nach handelt es sich um Hahn 84. Die Wittelsbacher Nummern sind lt. Hahn für 1621 Nr. 949 und für 1622 Nr. 951 und 954.
Ich kann leider die Jahreszahl nicht genau bestimmen (1621 oder 22).
1. Gibt es bestimmte Mzz. (Halbmond, Merkurzeichen), die auf das Jahr schließen lassen oder andere Merkmale? Vor der Wertzahl (24) auf der Seite mit dem Pfälzer Löwen ist meines Erachtens ein Merkurzeichen (zur Seite gekippt; um 10:30 Uhr) - korrekt? Dies spräche dann für 1621 (Nikolaus Fischer) nach Hahn; aber bei Hahn 85 gibt es für 1622 auch das Merkurzeichen (Widerspruch?). (Alternative Zeichen: keine, Mondsichel, Venuszeichen, Stern.)
2. Kann das Gewicht/Durchmesser einen Hinweis auf das Prägejahr geben?
3,75g und 30mm. 2 mir bekannte Stücke von 1622 (Hahnnummern liegen mir nicht vor) wiegen 2,9g und 2,8g. (Möglicherweise ein Hinweis, dass mein Stück 1621 geprägt wurde?). Nach Hahn wurde das Rauhgewicht im November 1621 auf 4,25g festgelegt (das aber häufig unterschritten wurde), dann ab April 1622 auf 3,77g.
Literatur, die mir nicht vorliegt:
Noss, A.: Die Kipper-Sechsbätzer der Oberpfalz und nochmals die oberpfälzischen Gepräge Maximilians, MBNG 10(1891)(Mitteilungen der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft), Seite 1-19
Götz, E.: Die Münzprägung der Oberpfalz, Geschichte und Katalog, Nürnberg 1992
Vielen Dank für Eure Hilfe!
Zuletzt geändert von *EPI* am Di 16.03.10 09:41, insgesamt 2-mal geändert.
- Gerhard Schön
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Re: Oberpfalz, Kipper Sechsbätzner 1621
Bei diesem Sechsbätzner aus der Münzstätte Amberg handelt es sich um Götz Nr. 76 (dort angegeben mit Noss —, Kull —, Wittelsbach —, Hahn —). Die Jahreszahl ist demnach 1621 (zwischen DOMINI und ADIVTOR). Zwischen BAVA und der Wertzahl 24 befindet sich ganz richtig das Zeichen des Merkur (im Schriftverlauf also aufrecht). Und ein tatsächliches Rauhgewicht von 3.75 g passt in dieser Gegend ganz gut zum Jahresende 1621.
Gruß,
gs
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Re: Oberpfalz, Kipper Sechsbätzner 1621
Super! Vielen Dank, Gerhard! Gut, dass Du den Götz hast und Dich in dieser Gegend sehr gut auskennst (Ich bin bei der Recherche auch auf Deine Promotion gestoßen!)!
Noch eine kurze Frage: Kann es sein, dass zwischen der 16 und der 21 der Jahreszahl eine Rosette plaziert ist (Nach der 16 ist nicht mehr viel zu erkennen bei diesem Stück, also reine schwache Vermutung!)?
Und da fällt mir noch etwas ein: Hahn schreibt, dass eine Unterscheidung der Münzen, die noch unter Friedrich und dann unter Maximilian geprägt wurden, schwer sei. Ein Hinweis für Friedrich sei der doppelt schwänzige böhmische Löwe. Weiß Götz mehr?
Vielen Dank!
Noch eine kurze Frage: Kann es sein, dass zwischen der 16 und der 21 der Jahreszahl eine Rosette plaziert ist (Nach der 16 ist nicht mehr viel zu erkennen bei diesem Stück, also reine schwache Vermutung!)?
Und da fällt mir noch etwas ein: Hahn schreibt, dass eine Unterscheidung der Münzen, die noch unter Friedrich und dann unter Maximilian geprägt wurden, schwer sei. Ein Hinweis für Friedrich sei der doppelt schwänzige böhmische Löwe. Weiß Götz mehr?
Vielen Dank!
- Gerhard Schön
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Re: Oberpfalz, Kipper Sechsbätzner 1621
Das hier gezeigte Stück ist offenbar stempelgleich mit dem bei Götz abgebildeten Exemplar aus der Staatlichen Münzsammlung München (die Herstellungsart ist allerdings Taschenprägung und nicht Walzenprägung wie bei Götz angegeben). Hinter der 16 folgt beim Münchener Exemplar unmittelbar die 2 der Jahreszahl, dahinter ist auch diese Abbildung etwas undeutlich. Götz gibt die Jahreszahl als 162—1 an. Vielleicht kann man ja mit anderer Beleuchtung auf dem vorliegenden Stück noch die 2 erkennen. Auch das Münchener Exemplar könnte man sich dort noch genauer ansehen.
Die beobachtete zunächst doppelte und dann einfache Geschwänztheit des Löwens wird durch die als mutmaßlich chronologisch angegebene Reihung bei Götz bestätigt. Leider sind dort die Rauhgewichte der katalogisierten Stücke nicht durchgehend vermerkt.
Gruß,
gs
Die beobachtete zunächst doppelte und dann einfache Geschwänztheit des Löwens wird durch die als mutmaßlich chronologisch angegebene Reihung bei Götz bestätigt. Leider sind dort die Rauhgewichte der katalogisierten Stücke nicht durchgehend vermerkt.
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Re: Oberpfalz, Kipper Sechsbätzner 1621
Gehard, Dankeschön für Deine kompetenten Antworten, die mir sehr geholfen haben!! Falls ich neue Erkenntnisse zu der 21 (von 162-1) habe, werde ich sie hier kundtun.
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