Infos zum Palmengulden

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s-e-b-b
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Infos zum Palmengulden

Beitrag von s-e-b-b » Sa 19.02.11 00:28

Hallo!
Ich bin ein Anfänger, was Münzsammeln angeht und habe deshalb eine Frage:
Wir wollten beim Goldschmied eine Brosche einschmelzen lassen, in der eine Münze eingefasst war.
Diese Münze war mir wegen ihrer Jahreszahl aufgefallen: 1679.
Der Goldschmied hat die Münze aus der Brosche gelöst, die durch die Einfassung anscheined keinen Schaden genommen hat.
Auch eine Reinigung hat er vorgenommen.

Nach einigem Googlen ergab sich die Bestimmung für die Münze.
Es ist anscheinend 1/3 Taler, geprägt unter Johann Friedrich von Braunschweig-Calenberg.
Hier gibt es mehr Informationen: http://www.welfen-muenzen.de/johann_f.html
Ich habe viele Informationen zum 2/3 Taler gefunden, von einem 1/3 Taler ist allerdings nirgendwo die Rede.
Ist es vielleicht eine Fälschung?

Hier sind die Daten der Münze:
Durchmesser 29,7mm
Dicke 1,3mm
Das Gewicht konnte ich leider nur ungenau bestimmen,es sind circa 6 Gramm.
Das Material scheint Feinsilber zu sein, so steht es auch auf der Münze.

Mich würde interessieren, wie der Zustand der Münze einzuschätzen ist und, ob sie selten ist.
Auch über eine Preiseinschätzung würde ich mich freuen, auch wenn sie nur waage sein kann.

Vielen Dank für Eure Hilfe!
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Re: Infos zum Palmengulden

Beitrag von welfenprinz » Sa 19.02.11 12:36

Hallo,
der 1/3 Palmbaum-Thaler 1679 hat die Welter-Nr.1758 . Er ist etwas seltener . Auktionspreise alt, ss 11 RM, vz 12,50 RM, ab DM ss 350 DM, in Euro ss 145 €, vz+ 320 € .
Dein Stück mit Broschierspur liegt bei 50 € . (Welter 1759)

Gruss Klaus
Zuletzt geändert von welfenprinz am So 20.02.11 17:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Infos zum Palmengulden

Beitrag von s-e-b-b » Sa 19.02.11 13:08

Danke für die schnelle Antwort!

Ich hätte noch eine Frage:
Wo finde ich mehr Informatione zu dieser Welter-Nr. und wofür stehen eigentlich die zusätzlichen Buchstaben auf der Kopfseite?

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Re: Infos zum Palmengulden

Beitrag von leodux » Sa 19.02.11 14:06

Hallo Klaus (Welfenprinz),

müsste es nicht Welter 1759 (römische Jahreszahl in der Umschrift) sein?

Hallo sebb,

welche zusätzlichen Buchstaben auf der Kopfseite meinst du denn?
Die in der Umschrift? Die Umschrift lautet IOANNES.FREDERICVS.D:G:DUX BR:&L* = Johann Friedrich, von Gottes Gnaden Herzog von Braunschweig und Lüneburg.
D:G: steht also für Dei Gratia = von Gottes Gnaden und DUX BR:&L für Herzog von Braunschweig und Lüneburg.
Oder meinst du die Buchstaben H und B auf der anderen Seite? Die stehen für den Münzmeister Heinrich Bonhorst in Clausthal (Harz). Die welfischen Herzöge bekamen ihr Silber größtenteils aus den Bergwerken im Harz und viele Münzen wurden auch gleich dort geprägt.

Viele Grüße
Peter

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Re: Infos zum Palmengulden

Beitrag von welfenprinz » Sa 19.02.11 14:24

Sorry,
bin in die falsche Zeile geraten .
Natürlich Welter 1759 . Leider nicht selten . Zu DM in ss 150 bis 200 DM, in Stg 850 DM . In Euro ss 85 €, ss/v 125 €, v/st 250 € .

Gruss Klaus
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Re: Infos zum Palmengulden

Beitrag von s-e-b-b » Sa 19.02.11 17:59

@leodux : Danke für die Info. Ich meinte D:G:.
Noch eine Frage:
Was bedeutet ss, ss/v, v/st?
Und wofür ist die Welter-Nr. gut?

Gruß, s-e-b-b

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Re: Infos zum Palmengulden

Beitrag von leodux » Sa 19.02.11 20:39

Hallo s-e-b-b,

ss, ss/vz, st, usw. sind Erhaltungsangaben. Die Preise für Münzen richten sich meist sehr stark nach der Erhaltung einer Münze, weshalb Händler in ihren Preislisten und Auktionskatalogen zu jeder Münze auch die Erhaltung schreiben.
Von der schlechtesten zur besten Erhaltung sind dies:
ge = gering erhalten (starke Abnutzungen, Prägung nur noch teilweise zu erkennen)
s = schön (starke Abnutzungen, aber Prägung noch einigermaßen zu erkennen)
ss = sehr schön (normale Abnutzungen durch den Umlauf, Prägung noch deutlich zu erkennen)
vz = vorzüglich (war nur kurz im Umlauf, kaum Abnutzungsspuren erkennbar)
st = Stempelglanz (bankfrische Münze ohne Umlaufspuren)
ss/vz liegt dann zwischen ss und vz oder eine Seite ist ss, die andere vz.
vz wird manchmal auch als v abgekürzt. Statt st wird auch stgl. als Abkürzung verwendet.

Die Welter-Nummer bezieht sich auf den dreibändigen Katalog von Gerhard Welter, "Die Münzen der Welfen seit Heinrich dem Löwen". Gerhard Welter hat in diesem Katalog alle ihm bekannten Münztypen, Jahrgänge und teilweise auch Varianten aufgeführt, die die welfischen Herzöge und sonstige Münzherren aus dem Hause der Welfen vom 12. bis zum 19. Jahrhundert geprägt haben. Hauptsächlich waren dies die Münzen der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg und deren Seitenlinien.

Viele Grüße
Peter

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