Nürnberger Guldenfuß

Deutschland vor 1871
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bodenu
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Nürnberger Guldenfuß

Beitrag von bodenu » Di 05.06.12 21:12

Wurden in Nürnberg zur Konventionsmünzzeit die Gulden nach dem 24 oder 25 Guldenfuß berechnet ?

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SB
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Re: Nürnberger Guldenfuß

Beitrag von SB » Fr 08.06.12 19:53

Man geht davon aus, dass ab den 1760igern Jahren in ganz Süddeutschland der 24 Guldenfuß galt. Somit ist wahrscheinlich, dass auch Nürnberg so rechnete.

bodenu
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Re: Nürnberger Guldenfuß

Beitrag von bodenu » Mo 11.06.12 14:07

Vielen Dank SB für deine Antwort.
Ich glaube nicht das überall die rheinische Währung nur im 24 Guldenfuß bestand. Weil in Franken gab es z.B. eine rheinische Währung im Verhältnis 5:4 (25:20 Gulden pro feine Mark) zur fränkischen Währung (20 Guldenfuß). Ich weis aber nicht welcher Münzherr nach welchen Münzfuß prägte bzw. rechnete.

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leodux
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Re: Nürnberger Guldenfuß

Beitrag von leodux » Mo 11.06.12 21:24

Hallo,

auf den Konventionstalern des 18. Jahrhunderts aus Nürnberg steht "X EINE FEINE MARCK" oder eine enstprechende Abkürzung, also sollte es sich um den 20 Guldenfuß handeln. Oder sehe ich das falsch?

Viele Grüße
Peter

*EPI*
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Re: Nürnberger Guldenfuß

Beitrag von *EPI* » Di 12.06.12 09:45

Bayern hat relativ schnell auf den 24 Guldenfuß umgestellt; diesem Beispiel folgten dann auch die anderen. Ein Konventionstaler entsprach dann nicht 120 Kreuzern, sondern 144 Kreuzern. (24/20=1,2; 144/120=1,2)

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_W ... nsfu.C3.9F

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Re: Nürnberger Guldenfuß

Beitrag von *EPI* » Di 12.06.12 09:52

Zu der ursprünglichen Frage:
"Dafür war auch die Tatsache verantwortlich, dass sich insbesondere im süddeutschen Raum einzelne Münzstände oder auch 1754 der ganze Fränkische Reichskreis und 1760/1761 die drei Korrespondierenden Kreise (Bayern, Franken, Schwaben) gemeinsam dieser Konvention anschlossen und die bayerische Rechenweise übernahmen."
Quelle: Historisches Lexikon Bayerns: Währung (bis 1800): http://www.historisches-lexikon-bayerns ... ikel_45650

bodenu
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Re: Nürnberger Guldenfuß

Beitrag von bodenu » Mi 13.06.12 07:34

Es ist schon klar, wenn auf den Münzen die Aufzahl zur feinen Mark stand, um welchen Münzfuß es sich handelte. Aber nach welchen Münzfuß waren die sogenannten Land(es)münzen während der Konventionsmünzzeit geprägt, ohne Angabe der Aufzahl zur feinen Mark Silber ?

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Re: Nürnberger Guldenfuß

Beitrag von Gerhard Schön » Do 14.06.12 18:27

bodenu hat geschrieben:Ich glaube nicht das überall die rheinische Währung nur im 24 Guldenfuß bestand. Weil in Franken gab es z.B. eine rheinische Währung im Verhältnis 5:4 (25:20 Gulden pro feine Mark) zur fränkischen Währung (20 Guldenfuß). Ich weis aber nicht welcher Münzherr nach welchen Münzfuß prägte bzw. rechnete.
Das alles kann man im Deutschen Münzkatalog 18. Jahrhundert (4. Auflage 2008) nachschlagen. Zum Verständnis ist wichtig, zwischen Rechnungsweise, Wertstellung und Ausbringung zu unterscheiden. Rechnungsweise und Wertstellung zusammen ergibt die Währung. Fränkische Währung bedeutet ab 1622, die Währungseinheit des Reichstalers in 72 Kreuzer FK zu unterteilen. Rheinische Währung im Gegensatz dazu meint die Einteilung des Reichstalers in 90 Kreuzer RH. Nach der Münzkonvention mit der Silberparität von 20 Gulden für die Mark Feinsilber hat man die abweichende Parität von 24 Gulden für dieselbe Silbermenge ebenfalls als Rheinische Währung bezeichnet, hier also im Gegensatz zum Konventionsgeld. Ausbringung wiederum bezieht sich auf den Edelmetallgehalt in einer Münze. Die währungsbestimmenden Großmünzen sind vollwertig ausgebracht, das Kleingeld verständlicherweise nicht. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch besaß es aber die entsprechende Gültigkeit im Währungssystem der Großmünzen.
Gruß,
gs
Deutscher Münzkatalog, Euro Münzkatalog, Weltmünzkatalog.

bodenu
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Re: Nürnberger Guldenfuß

Beitrag von bodenu » Sa 30.06.12 18:27

Herr Schön,
vielen Dank für Ihre Ausführungen.

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