Schlacht bei Lützen

Deutschland vor 1871
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corrado26
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Schlacht bei Lützen

Beitrag von corrado26 » So 16.11.03 13:49

Heute vor 371 Jahren, am 16.11.1632 fand bei Lützen in der Nähe von Leipzig eine Schlacht statt, die berühmt wurde nicht durch ihr Ergebnis, sondern durch den Tod eines ihrer Protagonisten: König Gustav Adolph von Schweden fiel an diesem Tag gegen 13 Uhr.

Während des schwedischen Vorstosses nach Bayern war Wallenstein in sein Generalat zurückberufen worden. Als er sich gegen Sachsen wandte, mußte Gustav Adolph ihm notgedrungen folgen, da er an der Zuverlässigkeit seines sächsischen Verbündeten zweifelte.
Wallenstein hatte den König nach Sachsen locken wollen, um ihn dort zu vernichten. Trotzdem trafen die Heere bei Lützen aufeinander. Wallenstein hatte Gelegenheit gehabt im Schutze der Nacht nur wenige hundert Meter vom Feind getrennt, seine Schlachtordnung aufzubauen. Sie lehnte sich mit ihrem rechten Flügel an die Stadt Lützen und erstreckte sich etwa zweieinhalb Kilometer weit nach Nordosten Richtung Leipzig.
Was die Schlachtordnung betraf, so hatte Wallenstein von Gustav Adolph gelernt. Die schwerfälligen, quadratischen Heerhaufen, die "Tercios", mit denen Tillly die Schlacht bei Breitenfeld verloren hatte, gab es nicht mehr. Die Aufstellung war locker und modern, und die Divisionen waren so weit voneinander entfernt, daß die Reserven zwischen ihnen nach vorne rücken konnten.
Den rechten Flügel kommandierte Wallenstein selbst. Davor, bei den Windmühlen von Lützen standen 14 Kartaunen. Der linke Flügel war am schwächsten und sollte von General Pappenheim verstärkt werden.
Am Morgen des 16.11. hatte Wallenstein an die 16 000 Mann beisammen, 8200 Fußsoldaten und 7500 Reiter.
Gustav Adolph wollte die Schlacht so früh wie möglich beginnen, bevor die erwarteten verstärkungen des Gegners eingetroffen waren, doch dichter Nebel verzögerte den Kampf bis 11 Uhr. Der erste Angriff der Schweden galt dem schwachen linken Flügel und sorgte dort für erhebliche Unordnung. Erst die Ankunft Pappenheims mit 3000 Reitern stabilisierte die Lage wieder. Pappenheim starb jedoch kurz darauf durch eine Kugel. Die mit äußerster Erbitterung geführte Schlacht wogte den ganzen Tag unentschieden hin und her. Etwa um 1 Uhr fiel Gustav Adolph, der seinem bedrängten linken Flügel unter Herzog Bernhard von Weimar zu Hilfe kommen wollte. Erst die hereinbrechende Nacht zwang beide Seiten dazu, das Blutbad zu beenden. Es war ein Ende der Erschöpfung, kein Sieg und keine Niederlage. Der Preis waren 9000 Tote und Sterbende, davon mehr Schweden als Kaiserliche..............

Die hier abgebildete Münze mit dem Porträt Erzherzog Leopolds ist aus diesem denkwürdigen Jahr, wenngleich sie mit der Schlacht sicherlich nichts zu tun hatte........

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Gruß
corrado26
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corrado26
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Beitrag von corrado26 » Mi 19.11.03 15:36

also ganz ehrlich, ein kleines bisschen mehr an feedback hatte ich mir schon vorgestellt. Aber was soll's, lassen wir das, interessiert offensichtlich keinen.......... :cry: :?:
corrado26
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Obelix
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Beitrag von Obelix » Mi 19.11.03 18:15

@corrado26

Entschuldige!
Aber das ist mir wohl dadurch gegangen.
Eigentlich lese ich alle Beiträge im Forum, warum ich diesen erst jetzt sehe, und er nicht gelb makiert war weiß ich leider auch nicht!
Aber ansonsten sehr herzlichen Dank für den Thread mit den Infos.
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Beitrag von tournois » Mi 19.11.03 22:05

Hallo corrado26,
mir geht es ähnlich wie Obelix! Hatte auch keine Markierung und er ist mir irgendwie durchgegangen! :oops:
Um so mehr habe ich eben die Schlachtbeschreibung verschlungen.
Bei dem Gedanken eine Münze zu sehen die solch ein historisches Ereignis erlebt haben könnte, bzw. aus diesem geschichtsträchtigen Jahre stammt, lief es mir den Rücken herunter.
Ist es nicht immer wieder ein erregendes (nicht sexuell gemeint!) Gefühl, Historie in Händen zu halten oder zumindest dicht vor sich zu sehen!? :D
Münzen sammeln kann jeder, aber die Geschichte daraus und darum zu lesen und in ihr zu versinken, den Geist in die Vergangenheit schweifen zu lassen und sich in sie zu versetzen, ist ein faszinierendes Gefühl dem ich mich immer wieder gerne hingebe! Münzen mit Vergangenheit haben eben einen besonderen Reiz! :wink:
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Beitrag von wpmergel » Mi 19.11.03 23:19

@corrado26

:oops: Ich habe den Artikel gelesen und dabei vollkommen vergessen einen Kommentar zu hinterlassen.

Das ist noch viel schlimmer als ganz durchgegangen. :oops: :oops: :oops:

Lag es am Inhalt oder war ich nur oberflächlich? Ich konstatiere, es war ein toller Beitrag - mich trifft also keine Schuld. Trotzdem gelobe ich Besserung.
Herzliche Grüße aus Waldeck
Wolfgang M.

www.Waldecker-Münzen.de
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Beitrag von corrado26 » Do 20.11.03 09:23

uiuiuiuiui, Mann, jetzt kommt's aber dicke, so viel hätte es ja nun auch nicht sein müssen, dennoch freut's mich, daß wenigstens für einige die Geschichte lesenswert war. :wink: ..........Gruß
corrado26 :D
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Wolle
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Beitrag von Wolle » Do 20.11.03 10:42

@corrado26,

danke auch von mir, für ein interessantes Stück Geschichte. Muß ich wohl ob der zahlreichen Buchstaben :mrgreen: überlesen haben, sorry. :(
Schöne Grüße
Wolle

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Beitrag von B.A. » Fr 19.03.04 20:06

mhhhhhhhhhhhhh Gustav Adolf, Gustav Adolf mhhhhhhhhh
woher kenne ich den nur?????

Genau unser Bier (Ur-Krostitzer) krönt sein Haupt!
Er kam hier vorbei, leerte mit einem hieb ein Becher Bier und schmiss aus dankbarkeit einen goldenen Ring in den Becher.
An sich ne interessate Geschichte, aber die chweden haben unser kleines Dörfchen danach auch mehrmals geplündert und 2 mal angezündet. :(

Tja, tut zwar nix zur sache, aber das wollte ich auch mal loswerden :D

Mfg
Scheibe
Demonax wurde kurz vor seinem Tode gefragt:"Wer sorgt für dein Begräbnis?" Seine Antwort:"Mein Gestank!"

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Beitrag von upuaut » Fr 19.03.04 20:52

hallo @corrado, danke für diesen tollen bericht über diesen grausamen und menschen verachtenden krieg.
mfg

upuaut

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