Philippus II

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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spider
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Philippus II

Beitrag von spider » Di 08.07.03 21:27

Ich habe hier eine Münze von der ich meine das es Philipp II ist.
Allerdings macht mir die Legende auf der Rückseite Probleme.

Die einzige Legende die zu dieser Münze finden konnte ist folgende:

CAES ANTI OCL IC

Bei mir steht aber definitiv was anderes drauf.
Hier mal die Vergleichsmünze:




http://www.wildwinds.com/coins/ric/phil ... C_122A.jpg


Und das ist meine:



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Beitrag von spider » Di 08.07.03 21:30

Und von achtern:

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berenike
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Beitrag von berenike » Mi 09.07.03 06:26

Wie kommst Du auf Philippus II? Ich denke, man kann ganz deutlich das AVG am Schluß der Legende lesen. Und das Porträt deutet eigentlich auch eher auf den älteren PHILIPPVS I. ARABS als auf seinen Sohn Philippus II. hin.
Beste Grüße
:D
Berenike

PS. Jetzt fällt mir im Nachhinein auf, daß die Münze bei wildwings falsch bestimmt ist. Hast Du deshalb auf Philippus II. getippt?

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spider
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Beitrag von spider » Mi 09.07.03 11:47

Wie kommst Du auf Philippus II? Ich denke, man kann ganz deutlich das AVG am Schluß der Legende lesen.
Aber von PhilippusII wurden doch auch Münzen als Augustus geprägt.(247-249)

Bei PhilippusI finde ich nur die:[ externes Bild ][/url]

Da passt die Umschrift weder im Av noch im Rv.

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Beitrag von berenike » Do 10.07.03 07:47

Stimmt, von 247-249, aber das Porträt sieht ganz anders aus, selbst auf Provinzialbronzen. Und die abgebildete ist nicht ganz selten. Letzte Gewißheit gibt ein Blick in die Pfälzer Privatsammlung Band 5. Dort kannst Du Dir auch einen Münzstempel ansehen, bei dem man sich nicht sicher ist, ob es sich um Philipp I oder II handelt. Der sieht viel jünger aus, ich persönlich halten ihn sogar für einen umgearbeiteten Gordian.
Aber das gezeigte Stück ist ohne jeden Zweifel Philipp II.
Beste Grüße
:D
Berenike

PS. Guck Dir mal den Soldatenbart an, den hat Philipp II einfach nicht.

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Beitrag von spider » Do 10.07.03 12:43

Aber das gezeigte Stück ist ohne jeden Zweifel Philipp II.
Beste Grüße

Berenike

PS. Guck Dir mal den Soldatenbart an, den hat Philipp II einfach nicht.
Meinst du die Obere oder die unten?
Die untere Münze habe ich bei wildwins gefunden.
Bei der oberen kann ich keinen Bart sehen. 8O
Der Knabe ist richtig schön glattrasiert. :lol:
Die Umschrift müßte folgende sein:IMP IVI IVL PHILIPPVS AVG.
IMP M IVL ist ja bekannt.(wurde von beiden benutzt)
Aber wie ein M sieht es beim besten Willen nicht aus.

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Beitrag von berenike » Do 10.07.03 19:53

Ich gebe zu, daß man auf der oberen Münze nicht so gut wie auf der unteren Münze den Bart sieht - wer wollte denn schon um Kaisers Bart streiten?
Trotzdem sehen die Stücke von Philippus II. aus Antiochia anders aus. Bezüglich der Inschriften sind die Stempelschneider von Antiochia nicht allzu konsequent, da kannst Du nicht 100 % drauf gehen. Das Problem war, daß griechisch nicht ihre Muttersprache war. Man (genauer gesagt Johannes Nollé) hat nachgewiesen, daß manche Schreibfehler auf ihre Aussprache im Pisidischen zurückgehen.
Ansonsten ist es einfach vom Porträt her kein Philipp II. Aber was soll's, wenn Du's lieber als Philipp II. in Deine Sammlung legst...
Es gibt jedenfalls einen liebenswerten Händler in München, der hat mal gesagt, daß die gesamten Stempelschneider der Roman Imperials sowieso wegen Majestätsbeleidigung hätten angeklagt werden müssen. Wer wollte da von ihnen verlangen, daß sie einen Philipp I. und einen Philipp II. so deutlich schneiden, daß jeder sie unterscheiden kann.

Beste Grüße
:D
Berenike

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Beitrag von spider » Do 10.07.03 20:10

Zu deinem Beitrag fällt mir erst mal nur das ein:KÖSTLICH
Allerdings erstaunt mich das man auf die Umschriften nicht allzuviel setzen kann. 8O

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Beitrag von berenike » Fr 11.07.03 07:49

Du bist in Kleinasien, nicht in Rom und noch dazu in einer Stadt, in der sowohl griechisch als auch lateinisch Fremdsprachen sind.
Die römischen Titulaturen sind dort nur zum Teil übernommen worden. Gerade für Antiochia in Pisidien finden sich die lustigsten Schreibweisen. Schau mal in dieses Standartwerk von der Autorin mit dem unaussprechlichen Namen Krzyzanowska oder so ähnlich. Da kommen unglaubliche Schreibarten vor (allerdings auch unglaubliche Verlesungen ihrerseits, berichtigt in dem Band der SNG PFPS von Johannes Nollé).
Das Problem ist doch, daß zum großen Teil die römische Terminologie im Osten keine Entsprechung hatte. Und auch die Inhalte nicht so klar rüberkamen. Jedenfalls hat die Reichstitulatur und ihre Veränderungen im Laufe einer Regierungszeit im Osten des Reiches nur marginalen Niederschlag in der Münzprägung gefunden.
Einziger Unterschied sind die Münzstätten, in denen mit Stempeln geprägt wurde, die in Rom selbst hergestellt worden sind, also z. B. Antiochia in Syrien (nicht Pisidien wie in unserem Fall) und Kaisareia in Kappadokien.
Ob ein Vorname in einer Titultur da ist oder fehlt, o Gott, da hättest Du mit dem Bestimmen von Provinzialbronzen schöne Probleme, wenn Du immer die genaue Umschrift finden wolltest.
Beste Grüße
:D
Berenike

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Beitrag von berenike » Fr 11.07.03 07:54

Ein kurzes PS.
Ich glaube, eines der Probleme liegt darin, daß wir hier (und auch an anderen Orten) die Provinzialbronzen zu den Römern stopfen. Nun enthalten aber die Bronzemünzen, die die Griechen in der römischen Kaiserzeit prägten, kaum römisches Gedankengut. Es sind griechische Münzen mit griechischen Inhalten (selbst wenn sie mal von einer Kolonie herausgegeben sein sollten, aber auch in so einer Kolonie wohnten eben keine Römer, sondern Griechen - zumindest im 3. Jahrhundert n. Chr.).
Fachlich und sachlich wäre es richtiger, die Provinzialbronzen zu den Griechen zu ordnen. Daß auf einer ihrer Seiten der römische Kaiser zu sehen ist, ist auch aus der griechischen Gedankenwelt verstehbar, damit ehrten sie - wie früher im Herrscherkult - eben denjenigen, der die Macht hatte, dafür zu sorgen, daß es ihrer Stadt gut ging.
Also, laß in Zukunft den RIC weg, wenn Du Provinzialbronzen bestimmst.
Beste Grüße
:D
Berenike

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