wer kann mir helfen?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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metoxa
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wer kann mir helfen?

Beitrag von metoxa » Mo 08.09.03 18:05

hallo!

ich bin ein absolutes greenhorn in eurer scene. bin nur durch unter den eingefleischten sammlern wahrscheinlich verpönten starterkits dazu gekommen.

was kostet denn ne einsteiger münze aus vergangen tagen?
ich würd mir gern ne münze aus dem römischen reich, den alten griechen oder so kaufen, aber wenn ich mir das forum so anschau, muss ich ja mindestens 500 €, eher mehr rechnen, oder?
gibts da nix erschwingliches?
steigen die werte solcher münzen auf lange sicht eigentlich noch?
würd mich freuen wenn mich jemand darüber und über do's and don't im Numismatiker leben aufklären könnte

gruß dennis

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adson
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Beitrag von adson » Di 09.09.03 10:58

Hallo,

wie unschwer an der Anzahl der von mit verfassten Beiträge zu erkennen, bin ich selbst noch grün hinter den Ohren, was die "Szene" betrifft. Trotzdem hier der Versuch einer Antwort:
Zur Wertsteigerung bzw. dem Wertverfall von Münzen kann ich nicht viel sagen, dazu bin ich noch nicht lang genug dabei. Würde mich aber auch interessieren wie sich die Preise in den letzten 10 bis 20 Jahren so entwickelt haben, da hat sich ja z.B durch den Zusammenbruchs des Ostblocks einiges für den Münzenmarkt getan. Außerdem frage ich mich, ob ich als Römersammler nicht einer aussterbenden Spezies angehöre, wenn ich auf Münzbörsen das Verhältnis von Euros zu Römern betrachte.

Was die Kosten von Einsteigermünzen betrifft, kann ich dich beruhigen. Es bleibt natürlich jedem selbst überlassen, was er als sammelwürdig erachtet, meine ersten Münzen haben 4 € das Stück gekostet (aus einer Ramschkiste auf einer Münzbörse), sind aber keine schlechten Stücke (Diocletian-Antoninian, Valens und Constantin Follis in SS) und meiner Meinung sammelwürdig. Zur Zeit suche ich vor allem nach Antoninianen von Philipp I/II. Auch die kann man für um die 20 € bekommen, sowohl bei Ebay (auch da wird nicht nur Schund verkauft, schau halt nach den seriösen Händlern wie Lanz etc.) als auch auf Münzbörsen. Auch bei Münzhändlern vor Ort, kann man sicherlich Münzen für weit unter 500 € erstehen, allerdings sind diese tendeziell teurer, darür ist man relativ sicher vor Fälschungen.
Ich hoffe ich konnte helfen.

Gruß Adson

metoxa
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Beitrag von metoxa » Di 09.09.03 12:34

danke erstmal für deine ausführliche antwort.
schau mich mal weiterhin um, schreib meine ehrfahrungen dann in dieses forum.

gruß

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mias
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Beitrag von mias » Mi 10.09.03 11:43

Wertsteigerung von antiken Münzen:

Wirklich sehr gut erhaltene Münzen sind in den letzten Jahren schon an Wert gestiegen. Vor zwei Jahren waren die Preise von Sesterzen horrende hoch. Was bei Lanz vor fünf Jahren auf 3000 DM geschätzt wurde, wurde auf einmal bei 5000 EUR preislich angesetzt. Jedoch haben sich hier die Preise wieder erholt. So teuer sind gut erhaltene Sesterzen dann wieder doch nicht.

Dennoch gebe ich Dir den gutgemeinten Ratschlag, dass man antike Münzen nicht als Wertanlage betrachten sollte.

Ich würde an Deiner Stelle mit Antoninianen bei Ebay anfangen. Da kriegst Du doch schon gut erhaltene Exemplare für geringes Risikokapital.

Solltest Du vorhaben mehr Geld zu investieren, so kaufe stets bei Leuten, die wirklich Ahnung von der Materie haben. Bei Ebay wäre ich vorsichtig, ohne Zertifikat oder "Pedigree" würde ich die Finger davon lassen. Es gibt wirklich gut gemachte Fälschungen, auf die auch jemand, der sich schon zig Jahre mit der Materie befasst, hereinfällt. Bei Bronzen läufst Du in Gefahr repatinierte oder stark restaurierte Münzen zu erwerben - auch im Fachhandel!

Lanz ist bei antiken Münzen wohl 1A Adresse. Hier wärest Du vor Pfusch relativ sicher. Ansonsten gilt auch im Fachhandel. Gesundes Misstrauen ist angebracht! Stell Fragen bzgl. "Pedigree", Behandlung nach der Ausgrabung, etc.. Wenn da nur Blödsinn zurückkomt, dann lass die Finger davon!

Gruss,

Mias

berenike
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Beitrag von berenike » Do 11.09.03 11:26

Ja, die Wertsteigerung. Grundsätzlich kann man eines sagen, wer immer Münzen als Anlage kauft, zahlt drauf. Die Inflation frißt den Gewinn, den man vielleicht machen könnte.
Nichtsdestotrotz gibt es ein paar geniale Typen, die es verstehen, für wenig Geld eine Sammlung aufzubauen, die sie dann für viel Geld weiterveräußern. Das sind meistens die "Angefressenen", die wahnsinnig viel Zeit investieren in Information über Typen, Seltenheiten und andere "Nebensächlichkeiten". Sagen wir mal so, den Gewinn, den man aus einer Münzsammlung ziehen kann, steht in einem Verhältnis zu der Zeit, die man aufwendet, um diese Münzsammlung zusammen zu tragen. Am besten sind Gebiete, über die möglichst wenig geforscht ist. Bei römischen Münzen Geld zu verdienen, grenzt an ein Ding der Unmöglichkeit (es sei denn, man ist ein Spezialist für Vorderseitenvarianten Probus und Postumus). Dort kann man noch Neues entdecken und Seltenheiten aus den Krabbelkisten ziehen.
Also, der leichte Gewinn, der funktioniert mit den antiken Münzen mit Sicherheit nicht.
Mit besten Grüßen
:D
Berenike

heripo
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Beitrag von heripo » Fr 12.09.03 08:55

@ metoxa - ich hab in jungen Jahren begonnen - als Vater noch 1 Mark zahlte, für eine Schachtel "Zuban"-Zigaretten ... so daß ich mir nur wenige der allerbilligsten, kleinen "röm. Kupferlinge" im Jahr leisten konnte. Logischerweise waren dies sämtl. Kleinfolles des 4. JH aus der Constantinischen Familie. Ein AS, Dupondius oder gar ein Sesterz blieb noch viele Jahre ein unerfüllbarer Traum! - Aber - es begannen mich die Personen der Cäsaren zu interessieren und so war ich bestrebt einfach "irgendein kleines Münzlein" möglichst jeden Cäsaren zu sammeln - sei's nun in Richtung Jahr 0 oder bis gar ins 6. JH. - Und bei dieser Sammler-Motivation bin ich prinzipiell geblieben und konnte so - im Laufe von mehr als 40 Jahren - dann ( fast ) für jeden Prägherren und ggf. ihrer Diven - im Schuber ein Zettelchen schreiben und dann mal dies und jenes "bessere" Münzlein hinzufügen. Nie hab ich mich unter "die muß ich haben" - Zwang gesetzt, denn - das würde das Sammeln nur unnötig verteuern - vielmehr - das Durchsuchen der "Krabbelkisten" ( was zugegebenermaßen früher erheblich besser war als heute - vor allem in südl. Ländern ) hat
so eine ansehnliche "Chronologie durch die röm. Geschichte" zuwege gebracht. Und wenn mich heute einer fragt - " was ist denn das wert ..."? ... so erntet er von mir nur unverständliche Blicke - denn - meist meint der Frager den "Geldwert" und der interessiert mich nicht - Der ideelle Wert - über 40 Jahre hinweg immer wieder viel Freude, sinnvolle Beschäftigung gehabt zu haben - Gleichkesinnte kennengelernt und viele viele Stunden des Zusammenseins mit anderen Sammlern gehabt zu haben ... lässt sich denn sowas in "Geld" messen ??? ... und die Erkenntnis, daß die Freude an diesem Hobby auch in Zukunft keine "Grenzen" haben muß ! Als Jugendlicher hatte ich mal von einem "Porsche" geträumt ... das ist längst vorbei - man kommt in das Alter, wo
man im Prinzip keine "uerfüllten Träume" mehr vor sich herschiebt ... Ausnahme: in der Numismatik - und das ist das Herrliche daran ... man darf sich immer wieder mal, wenn mal ein Schönes Stück auftaucht, einen "kleinen Traum" erfüllen und ein weiteres kleines Kunstwerk frührer Zeiten in die Chronologie seiner Samamlung einfügen ... ach - ist das schön ! Und dabei muß man noch nichteinmal der Famile das "Salz aus der Suppe" streichen ... in aller Gelassenheit kommt man jeweils mit dem "Taschengeld-Limit" zurecht, das man sich zu gewähren vermag ... das Hobby lässt sich
jedem Geldbeutel anpassen ... !

Wenn - wie Du sagst - Du noch Neuling bis, dann nutze eines ( was wir früher nicht konnten ) ... Beobachte die Münzangebote und auch deren Ergebnisse in den div. "Auktionen" ... dabei lernst Du die Münzen kennen, zwangsweise auch die Namen und damit die Historie - und - Du verschaffst D I R ein Übersicht darüber, was D I R diese Münzen "wert" sind, wenn Du den Kaufmög- lichkeiten gegenüberstehst ! Lege Dir eine "Kauf-Motivation" zu, die Deinem Taschengeld entspricht und lege für den Wert des Hobbys weder den "Dax" und schon gar nicht den "NEMAX" zugrunde ... lies mal den alten Felix Dahn "Ein Kampf um Rom" ...
und fange an ROM kennenzulernen ... dann kommt der Rest von selbst !
Viel Freude dem neuen Römer-Sammler ! Gruß, heripo

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