Und wieder mal was zu ungereinigten Muenzen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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agrippa
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Und wieder mal was zu ungereinigten Muenzen

Beitrag von agrippa » Fr 11.06.04 15:54

Hallo Zusammen,

ich weiss, dass es die meisten von Euch schon nicht mehr hoeren koennen, aber es geht um ungereinigte Muenzen und ihre Bezugsquellen. Es gibt schon viel dazu im Forum, aber immer nur so nebulös und unkonkret, ausser die Warnungen vor E-bay.
Trotzdem habe ich jetzt auch mal meine E-bay-Powerauktionserfahrungen gesammelt. Meine Erfahrungen damit waren gemischt. Bei der einen Auktion habe ich nur kleine Bronzen erworben (10 Stueck). Davon waren immerhin 5 bestimmbar. Die Beste davon habe ich als Anhang zu diesem Beitrag eingestellt. Faktisch waren alle Muenzen spaetroemisch.
Ich denke bei einem Preis von einem Euro kann man nicht viel anderes erwarten. Somit war ich damit nicht unzufrieden.
Anschliessend habe ich in einer weiteren Auktion 5 grosse Bronzen erworben. Dabei waren zwei nicht zu reinigen, sondern schlicht sauber, aber nahezu voellig glatt gerieben (Beispiel siehe Anhang). Die anderen Drei waren mit Kruste ueberzogen. Nach der Reinigung stellt ich fest, dass sie so stark korrodiert waren, dass nichts mehr zu erkennen war.
Ich will jetzt nicht mal sagen, dass die Ware schlecht war. Vielleicht kann man bei Fundmuenzen einfach nicht viel anderes erwarten, als dass man am Ende mit leeren Haenden dasteht.

Ich vermute, dass Eure Erfahrungen aehnlich bzw. schlechter als meine sind, oder? Welche Konsequenzen habt Ihr gezogen? Wo kann ich hin ausser auf E-bay schauen? Meine Erfahrungen mit Fundmuenzen bei entsprechenden Muenzboersen sind nicht viel besser! Welche Quellen habt Ihr jetzt ausser den naechten Urlaub in Serbien mit Detektor und Pistole?
Ich hoffe ja nicht auf einen Tiberius-Sesterz in vorzueglich, aber eine Faustina in ss sollte doch schon mal moeglich sein.
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B.A.
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Beitrag von B.A. » Fr 11.06.04 18:10

Moin Moin,

meine Erfahrung mit E-bay ist, dass man heute keine ungereinigten mehr kaufen sollte.
Habe vor ca. 2 Jahren das erste mal Fundmünzen für 1 € das Stuck erworben, und zwar ganze 2 Stück!!!

Ergebnis: 1 Folles des Constantin I (Sol) in vz :lol:
1 Folles des Valentinian I (Victory nach links schreitend) in s aber mit einer sehr sehr schönen Blau-Grauen Patina.

Danach lies die Qualität immer mahr nach :?

Die letzte Power-Auktion mit der ich zufrieden war, waren 15 Münzen aus einer Sammlungsauflösung, (4€ das Stück) aber alle mind. ss und alle bestimmbar :wink:

Also es kann trotzdem sein das es noch einen letzten Verkäufer von "hochwertigen" Münzen bei E-bay gibt, aber den überlasse ich euch :wink:

Mfg
SCheibe
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Morgoroth
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Beitrag von Morgoroth » Fr 11.06.04 18:26

Das Kaufen dieser Münzen, Hoffen, Reinigen gleicht wahrlich einem Glücksspiel: Entweder man hat Glück, oder eben Pech. Und der, der es geschafft hat bei diesen sortierten Lots, wo der Rest meist nur noch aus nicht bestimmbaren geschichtlichen Zeugnissen besteht, ein kleines prägetechnisches Kunstwer in guter Erhaltung zu finden, der hat Glück. Die anderen - nicht.

Der Nervenkitzel mag manch einen befriedigen - selbst mich. Bei meinen Lots, fast alle ebay, hatte ich überwiegend negative Erfahrungen gemacht. Allerdings war ich sehr über das, was gut erhalten übrig blieb entzückt. Im Nachhinein würde ich eher davon abraten so etwas zu kaufen. Es ist allerdings jedem seine eigene Entscheidung.

Was ich allerdings gut finde wäre mal so etwas wie eine Vorher - Nachher Dokumentation, wie sie Secundus schon einmal anfing.

Gruß, Morg :D
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Beitrag von agrippa » Mo 14.06.04 09:33

Ja, das ist es, was ich meine. Am Ende haben wir alle nur negative Erfahrungen mit Ebay, aber eine andere Moeglichkeit habe ich bisher keine gefunden. Hat denn keiner eine Alternative anzubieten? Ich will ja nicht die geheimen Quellen aufdecken, aber zumindest prinzipiell wissen, wie ich vorgehen kann. Ich will einfach nicht auf den Kitzel verzichten an einer Muenze rumzubasteln, aber nach der Enttäuschung Nummer 53 von 54 Muenzen hoert der Spass langsam auf.
Also, wo sind die zuendenden Ideen? Es muss doch jemand auch heute noch zumindest halbwegs gute Erfahrungen haben, die er an seine Sammlerkollegen weitergeben kann! :lol:
Aber schickt mich bitte nicht nach Serbien in dunkle Hinterzimmer! 8)

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Beitrag von corrado26 » Mo 14.06.04 17:38

also ich kann nur sagen, daß, nachdem ich das alles gelesen habe und frühere Statements berücksichtige, das Kaufen von Fundmünzen offensichtlich reine Glücksache ist, es ist eigentlich nichts anderes als Lotto. Da ich in meinem ganzen Leben noch nie Lotto gespielt habe und das auch weiterhin so halten will, kaufe ich auch keine Fundmünzen oder was immer das auch sein mag, was man dabei angedreht bekommt :x .

Ich gehe grundsätzlich zu den arrivierten Händlern, suche mir dort das Teil aus, welches mir gefällt, habe die Garantie, daß das Stück auch echt ist und gehe jedesmal zufrieden nach Hause. Was will man mehr?

Das sei teuer, höre ich da jemand sagen! :!: Logo ist das teurer, aber ich sammle Münzen und keinen Schrott und bin dankbar für guten Service und Beratung und dafür bin ich auch gerne bereit, etwas mehr zu bezahlen. Nicht die Masse macht's, sondern die Qualität und die bekomme ich leider nirgendwo geschenkt oder billig :wink:
Gruß
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Beitrag von agrippa » Mo 14.06.04 18:51

Leider kann ich Dir rein nach der Vernunft gegangen nur Recht geben. Es ist wie Lotto. Und es stimmt nicht mal, dass Du am Ende beim Haendler teuerer bezahlen musst.
Ich habe bisher 60 Euro in ungereinigte Muenzen investiert. Die tatsaechlich Beste sieht man oben. Wenn jeder von uns "Reinigern" so eine Ausbeute hat (ein paar mehr Standard-Konstantine fallen da schon nicht mehr ins Gewicht), dann bist Du am Ende billiger.
Aber es macht halt eben doch auch Spass, nur muss dazu auch hin und wieder ein Erfolgserlebnis sein und nicht nur das doofe Gefuehl, sein Geld zu verschenken.
Deshalb flehe ich weiterhin um Tipps, wie der Frust sich begrenzen laesst, ausser durch Einstellen des Hobbies. :?

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Beitrag von s69_de » Mo 14.06.04 20:25

Hallo agrippa,

leider kann ich Dir auch keinen Rat geben. Mir geht es genauso - habe auch auf ebay bestimmt 200 Euro für ungereinigte Römer ausgegeben. Nicht um das Riesengeschäft zu machen, sondern weil ich es einfach schön und spannend finde, völlig unkenntliche Klumpen in Öl zu legen, gelegentlich mit der Bürste zu schrubben und dann irgendwann ein schönes bestimmbares Münzlein zu haben, das ich NICHT VERKAUFE, sondern um es meiner Sammlung als besonderes Schmuckstück einzuverleiben. Leider war die Ausbeute bis jetzt recht lausig. Mein Eindruck ist, daß die Behauptung "undurchsuchtes Lot" eine glatte Lüge ist. Teilweise waren die Stücke bis aufs blanke Metall angekratzt (vielleicht, um das Material festzustellen) Natürlich erwarte ich keine prägefrischen Goldstücke. Aber ich erwarte keinen ausgesuchten Schrott zu finden. Wenn ich eine vernünftige Quelle wüsste, würde ich auch gerne mehr als 1 Euro pro Stück ausgeben (natürlich aber auch weniger als für schon fertig gereinigte - immerhin stecke ich auch meine Zeit und Arbeit da mit rein) aber Spaß kann das ganze nur machen, wenn man ab und zu auch mal ein echtes Erfolgserlebnis hat.
Von daher - ich kann Deinen Frust aus ganzem Herzen mitfühlen...
Grüße
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Beitrag von Sir Oly » Mo 14.06.04 20:45

Ebuy bietet ja neben den bekannten Schrottlots auch genügend einzelne Münzen an :roll: . Bei diesen Stücken sieht man auch sofort ob die Qualität stimmt. Wenn das Stück schon auf einem Scan gut aussieht ,kann man davon ausgehen das die Münze in Wirklichkeit noch um einiges schöner ist,da man mit einem Scan nur schlecht das Relief (3D) einer Münze darstellen kann. Für 1/2 oder 1/3 des Marktpreises verzichte ich GERNE auf irgendwelche Grantien!!! Selbst wenn mal eine von 20 Münzen mal nicht soooo toll, oder eine Fälschung ist hat man immernoch ein gutes Geschäft gemacht 8) !!!

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Beitrag von Sir Oly » Mo 14.06.04 22:41

Hallo agrippa, Dein "Hadrian" auf dem unteren Bild sieht aber schon sehr nach einem Tiberius aus !!!

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Beitrag von agrippa » Di 15.06.04 10:18

Hallo Sir Oly,

nehmen wir mal einfach an, dass es ein Tiberius ist. Somit habe ich wenigstens ab sofort auch einen (schlechten, aber echten!) Tiberius in meiner Sammlung. :D

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Beitrag von Locnar » Di 15.06.04 12:09

Hallo

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, das 99,9% Schrott ist.

Kaufen tu ich in Zukunft nur noch was ich in der Hand hatte.
Gruß
Locnar

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Beitrag von Locnar » Di 15.06.04 12:12

Mein Eindruck ist, daß die Behauptung "undurchsuchtes Lot" eine glatte Lüge ist
Ihr glaubt doch nicht wirklich das die Lot`s undurchsucht sind??

So naiv kann doch kein Mensch sein!
Gruß
Locnar

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Beitrag von agrippa » Di 15.06.04 13:07

Nein, ich glaube so naiv war keiner von uns. Aber nur Schrott hat halt am Ende keiner erwartet.
Immerhin habe ich ja jetzt schon einen Tipp bekommen. Vielen Dank Sir Oly dafuer.

Ich frage mich nur, ob man rein statistisch gesehen aus der Erde auch nur 99% Schrott hochholt. Es muss sich ja jetzt keiner als Sondengaenger outen, aber vielleicht gibt es ja Informationen vom Hoerensagen. :wink:

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Beitrag von Locnar » Di 15.06.04 13:13

Aber nur Schrott hat halt am Ende keiner erwartet
Ich eigentlich schon, nur konnte ich neulich wieder mal die Finger nicht da von lassen, :mad: Tja, wieder auf die Sch..... gefallen.

Teil uns doch bitte mit (zb. Bilder), wie gut der Tip war.
Gruß
Locnar

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Beitrag von fartuloon » Di 15.06.04 13:39

Klar sind die Lots vorsortiert und zwar meist nicht vom Anbieter sondern von den Findern. Niemand packt eine Grossbronze oder einen Denar zum Lot von dem er weis, das er die Münze einzeln besser verkaufen kann. Und die welche dabeigepackt werden sind Schrott. Bei den Kleinbronzen aus der Constantinischen Zeit ist das was anderes. Da macht sich keiner die Mühe. Wichtig ist auch zu wissen, woher der Fund stammt. Die aus Ungarn und Bulgarien haben meisst eine dunkelgrüne Patina weil dort die Felder oft noch natürlich bestellt werden und die Umwelteinflüsse die Patina nicht zerstört haben.

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