Keltenmünzen Antike Fälschungen?

Keltische Münzen

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holzwirkstatt
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Keltenmünzen Antike Fälschungen?

Beitrag von holzwirkstatt » Do 07.05.09 20:52

Hallo Keltenfreunde.

Bin noch recht neu in diesem Gebiet und gerade am einarbeiten.
Keltische Münzen waren am Anfang ja oft Griechischen und Römischen Münzen nachempfunden.
Kann man da im heutigen Sinne von Münzfälschung sprechen? So in dem Sinne, ich möchte mit den Schweizern Geschäfte machen, da mache ich mir mal ein paar Franken? Gab es nach der Kelten/Römerzeit auch noch Münzen oder war dann erst mal Pause?

Gruß Holzwirkstatt

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Beitrag von areich » Do 07.05.09 21:00

Hallo!
Weniger Fälschungen, man spricht meist von Imitationen.
Das heißt niemand hat sie für echte Römer bzw. Griechen gehalten und das
war auch nicht beabsichtigt. Bei manchen nachempfundenen Republikdenaren
war das vielleicht grenzwertig, die sahen teilweise ganz gut aus.

http://www.vcoins.com/ancient/ancientca ... 29&large=0

Da das Gewicht mehr oder weniger stimmt und die, meines Wissens nach, aus gutem Silber waren, wäre ja mit Fälschungen kein Gewinn zu machen.

Andreas

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areich
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Beitrag von areich » Do 07.05.09 21:11

Schau auch mal hier:
http://www.coinarchives.com/a/results.p ... sults=1000

Einige sehen auf den ersten, ein paar wenige auch noch auf den zweiten Blick
wie das Original aus aber viele sind schon, in Ermangelung eines besseren Wortes, krass.

holzwirkstatt
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Beitrag von holzwirkstatt » Do 07.05.09 21:16

Da das Gewicht mehr oder weniger stimmt und die, meines Wissens nach, aus gutem Silber waren, wäre ja mit Fälschungen kein Gewinn zu machen.
Danke für die schnelle Antwort.

Kein Gwinn im heutigen Sinne schon. Aber vorher habe ich nur Silber, jetzt habe ich ein Zahlunsmittel. Könnte das der Grund sein, das die Kelten am Anfang keine eigenen gestelltung der Münzen hatten.

Gruß Holzwirkstatt

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Beitrag von areich » Do 07.05.09 21:32

Da die Münzen damals keine Scheidemünzen waren
http://www.numispedia.de/Scheidem%FCnze
macht man als Fälscher nur Gewinn, wenn man sie entweder leichter
macht oder einen mit Silber umhüllten Bronzekern benutzt, weil Bronze billiger als Silber ist. Warum die Kelten oft Römer bzw. Griechen imitierten, weiß ich aber auch nicht.

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Beitrag von holzwirkstatt » Do 07.05.09 21:40

Hallo areich.

Ich meinte nicht, das die Kelten die Münzen imitierten um Gewinn zu erzielen, sondern vielleicht nur um am Zahlungsverkehr/Warenkauf mit den entsprechenden Völkern teilzunehmen. Ist nur so ein Gedanke von mir.

Gruß Holzwirkstatt

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Beitrag von areich » Do 07.05.09 21:59

Das wird es sein und die anderen haben die Münzen im Grenzgebiet sicher akzeptiert. Vielleicht brauchten die Kelten eine Weile um ihren eigenen Stil zu finden aber da braucht's eben einen Experten um sowas zu beantworten und die sind hier im Augenblick rar.

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Beitrag von Dietemann » Do 07.05.09 22:02

Das steht hier ähnlich: Die keltischen Stämme auf dem Kontinent übernahmen das Geldwesen von Griechen und Römern, prägten aber ab Ende des 3. Jh. v. Chr. eigene Goldmünzen. Die frühen Goldmünzen dienten zunächst wahrscheinlich lediglich dem Informationsaustausch. Spätestens zu Beginn des 1. Jahrhunderts v. Chr. war zumindest die westliche (gallische) Oppidakultur zur Drei-Metall-Währung übergegangen. Das heißt, es wurden neben Gold- auch Silber- und Potinmünzen geprägt. Silbermünzen scheinen dabei für den überregionalen Austausch genutzt worden zu sein, während Potinmünzen als Kleingeld dem örtlichen und regionalen Handel dienten.
hier Genaueres: http://de.wikipedia.org/wiki/Keltisches_M%C3%BCnzwesen
holzwirkstatt hat geschrieben:Gab es nach der Kelten/Römerzeit auch noch Münzen oder war dann erst mal Pause?
Wie ist die Frage gemeint? Gab es Prägepausen bei den Kelten oder was kam nachdem die Kelten vertrieben wurden (z.B.germanische Beischläge während der Völkerwanderungszeit, Merowinger)?
areich hat geschrieben: und die sind hier im Augenblick rar.
Ich bin guter Hoffnung, dass sich das auch wieder ändert.

Freundlichst Dietemann
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Beitrag von holzwirkstatt » Do 07.05.09 22:16

Hallo Dietemann.

Habe das so gemeint. Nachdem die Kelten und Römer keine Münzen mehr prägten, weil sie besiegt oder vertrieben wurden, gab es dann von den nachfolgenden Völkern auch Münzen? Hatten die Alemannen auch Münzen, oder gab es da erst mal eine Pause im Münzwesen? Die Merowinger kamen ja erst im frühen 5. Jahrhundert

Gruß Holzwirkstatt

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Beitrag von Dietemann » Do 07.05.09 22:53

Die Frage interessiert mich auch, ich habe sie bisher für den Eschweger Raum so beantwortet:

Als Handelsmünzen werden weiterhin die römischen Münzen verwendet. (Quelle: Suhle, Arthur: Die Münze, Leipzig 1971, S. 71, mit Hinweis auf die im Grab des Childerich (gest. 481) gefundenen römischen Münzen.) Da nach dem Rückzug der römischen Oberschicht und der römischen Verwaltung von Rhein und Donau die dortige Münzproduktion aufhört, werden von einigen germanischen Fürsten Münzen nach römischen Vorbildern hergestellt (Quelle: Unbekannt: Spezialsammlung römischer Münzen aus Trier, Nr. 1232-1234, in Peus, Busso Dr. Nachf., Auktionskatalog Nr. 357, Frankfurt 1998). Wert und Bild der Münzen verschlechtert sich jedoch laufend (Quelle:Der neue Brockhaus in 4 Bänden, Leipzig 1938, Stichwort Münze). Eine Münzstätte ist in Thüringen zwar nicht bekannt, aber auch nicht ausgeschlossen.

Das Thema gehört dann aber eigentlich nicht mehr zu den Kelten :wink:

Freundlichst Dietemann
Matth.18,21-35

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