2 Büschelquinare - aus Manching ?

Keltische Münzen

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quinctilius
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2 Büschelquinare - aus Manching ?

Beitrag von quinctilius » Sa 22.12.12 01:51

Hallo liebe Kelten,

ich bin sonst eher bei den Griechen und Römern zuhause, habe mir aber heute diese beiden Büschelquinare gegönnt.
Beide wiegen je ca, 1,7 gr.
Weiß jemand,ob die häufig anzutreffende Zuweisung zum Oppidum Manching korrekt ist ?
Welcher der Gruppen nach Allen würdet Ihr sie zuordnen ?
Wie wären sie dann zu datieren ?

Gruss
Euer
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Re: 2 Büschelquinare - aus Manching ?

Beitrag von Hermundure » Sa 22.12.12 07:44

Hallo Quinctilius,

deine beiden Stücke gehören zur Gruppe C. M. Nick dazu:

"Durch den Vergleich nach Fundkomplexen (Tab. 11) lässt sich deutlich eine Gruppe mit schweren
Büschelquinaren im Bereich der Donau absetzen: Berching-Pollanten, Egglfing sowie die Siedlungs-
und Depotfunde von Manching. Alle dort vorhandenen Typen Prototyp, A, B, C und E bewegen
sich durchschnittlich im Bereich von 1,70 g bis 1,80 g. Auch innerhalb der einzelnen Komplexe
besitzen die Münzen typenübergreifend sehr konstante Durchschnittsgewichte."

Quelle: Die keltischen und römischen Fundmünzen aus der spätlatènezeitlichen Großsiedlung in der Rheinschleife bei Altenburg (‚Schwaben‘) ; 2012

Anzumerken ist, dass die Gruppe C eher vom Alpenvorland bis zur Donau streut.

Zu empfehlen wäre auch: M. Nick "Rechtsrheinische Einflüsse auf die Keltenprägungen im Gebiet der heutigen Schweiz am Beispiel der sogenannten «Büschelquinare»"; 2000

Gruß Michael

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Re: 2 Büschelquinare - aus Manching ?

Beitrag von quinctilius » Sa 22.12.12 09:47

Hallo Michael,

vielen Dank - also Gruppe C das hilft mir schon mal weiter.

Den Aufsatz von Nick habe ich bereits als PDF im Internet gefunden:

http://www.muenzfunde.ch/downloads/arti ... rc_mon.pdf

Gruß
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Re: 2 Büschelquinare - aus Manching ?

Beitrag von Hermundure » Sa 22.12.12 16:07

Hallo Quinctilius,

auch die erste Angabe findest zu im Netz als PDF. Der Typenkatalog ist sehr gut heraus gearbeitet, jedoch lässt die Chronologie etwas zu wünschen übrig. Wenn du noch Fragen bezüglich zur Datierung hast gib bescheid.

Gruß Michael

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Re: 2 Büschelquinare - aus Manching ?

Beitrag von quinctilius » Sa 22.12.12 20:01

.....nochmals danke, der Verkäufer hat mir übrigens heute folgende Info geschickt:

"Bei den beiden Stücken handelt es sich um Lesefunde aus dem Raum Ingolstadt/Bayern, die am Ende der Münzbeschreibung stehende Nr. bezeichnet meine Einlieferungsnr. bei der Staatlichen Münzsammlung München, die von mir alle diese Stücke zur Registrierung vorgelegt bekommt "

Damit dürfte der Prägeort Manching zumindest für diese beiden Stücke feststehen.

Gruß
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Re: 2 Büschelquinare - aus Manching ?

Beitrag von Hermundure » So 23.12.12 10:13

Hallo Quinctilius,

zumindest weisst du schon einmal woher deine beiden Stücke stammen. Was den Prägeort angeht, so ist dieser für den Typ C noch völlig unklar, da bisher kein Stempel gefunden wurde. Nach der Fundmenge kämen folgende Orte in Frage:

* Altenburg-Rheinau
* Teisendorf-Strussberg
* Obernberg am Inn
* Egglfing
* Manching
* Neuses an der Regnitz

Wobei ich für das Oppidum auf dem Staffelberg plädiere, da der Stempel ein Untertyp vom Typ C ist.

Link: http://www.landschaftsmuseum.de/Bilder/ ... felb-2.jpg

Schatzfund Neuses : http://www.landschaftsmuseum.de/Bilder/ ... uses-2.jpg

Schatzfund Neuses 2: http://www.landschaftsmuseum.de/Bilder/ ... uses-2.jpg

Gruß Michael

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Re: 2 Büschelquinare - aus Manching ?

Beitrag von quinctilius » So 23.12.12 12:15

Hallo Michael,

ja das ist der Untertyp mit diesem zangenförmigen Mund (??)
Das beweist auf jeden Fall, dass Manching nicht die einzige Prägestätte der Büschelquinare war.

Gruß und schöne Festtage

Olaf
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Re: 2 Büschelquinare - aus Manching ?

Beitrag von Hermundure » So 23.12.12 21:43

Hallo Olaf,

auch dir und deiner Familie ein frohes Fest. Natürlich auch dem Rest der "Keltogermanen"-Gemeinschaft.

MfG Michael

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