Vierschlagpfennige aus Richard Löwenherz' Lösegeld!

Alles was von Europäern so geprägt wurde
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tournois
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Vierschlagpfennige aus Richard Löwenherz' Lösegeld!

Beitrag von tournois » Sa 01.03.03 02:46

Aus rechtlichen Aspekten heraus habe ich den Link zur Auktion gelöscht!
Hier aber die Beschreibung für zwei nicht mal toll erhaltene Wiener-Pfennige die für sage und schreibe 30 ! € verkauft wurden!
Zwei Wiener Pfennige, geprägt aus dem Silber, welches England zur Befreiung von König Richard Löwenherz an Österreich zu zahlen hatte. 13. Jhdt.
Dm. je ca. 1,5 cm, auf der Vorderseite jeweils ein Wappensymbol. Zur Vorgeschichte: Während den Kreuzzügen im Heiligen Land kam es zu einem Streit zwischen Richard Löwenherz und Leopold von Österreich. Leopold schwor daraufhin, daß er seinen Widersacher bei dessen Rückreise auf dem Weg durch Österreich gefangen nehmen werde. Richard Löwenherz versuchte die Durchquerung - als Bettler verkleidet - trotzdem, wurde jedoch im heutigen 3. Wiener Gemeindebezirk in einer Gaststätte erkannt und gefangen genommen. Seine karge Zelle befand sich für zwei Jahre in der (heute nicht mehr vorhandenen) Burg in Dürnstein/Wachau. Dort ereignete sich auch die bekannte Geschichte mit dem Sänger Blondel, der ihn im Endeffekt an diesem geheimgehaltenen Ort entdeckte.

Echtheitszertifikat wird mitgeliefert!
Das Angebot gilt für beide Münzen zusammen.

Kauf antiker Objekte ist mehr denn je Vertrauenssache. Bitte besuchen Sie auch meine persönliche eBay-Seite für weitere Informationen.

Versand erfolgt aufgrund schlechter Erfahrungen mit der Post immer eingeschrieben!
Man beachte die markierten Passagen!! 8)
Zuletzt geändert von tournois am Di 04.03.03 03:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von heripo » Sa 01.03.03 13:06

...tja, man stelle sich mal vor - 11. Tonnen Silber mußten seine Getreuen in England auftreiben - und dies gegen den aktiven Wiederstand seines Bruders Johann !!! Aber - da war ja schließlich noch der Robin Hood !
Freilich - wie ich schon des öfteren bemerkte - dieses Geschichtlein scheint für manchen eine nette "Geschenkverpackung" zu sein - die waren nämlich schon mal wesentlich günstiger zu kriegen, denn die meisten sind halt nur sehr unvollständig ausgeprägt und das Bestimmen ist ein "Fuzzelesgeschäft" .... aber eine Sammlung davon mach schon auch was nettes her ! Gruß, heripo

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Beitrag von tournois » So 02.03.03 15:01

Auf meine Anfrage das die Pfennige doch bestimmt nicht aus dem Lösegeld-Silber geschlagen wurden, kam folgende Antwort ------>
Warum sollten diese Pfennige "bestimmt nicht aus dem Lösegeldsilber
geschlagen" worden sein? Man weiss exakt, was mit dem barrenförmig
angelieferten Lösegeld passiert ist - es sind in der Österreichischen
Nationalbibliothek genaue Aufzeichnungen darüber erhalten. Das Silber wurde
sofort zu einem gültigen Zahlungsmittel umgewandelt und damit u.a. die
Grenzfestung Hainburg (40 km östlich v. Wien) und Verteidigungsanlagen Wiens
ausgebaut, sowie die Stadt Wiener Neustadt (50 km südlich von Wien gelegen)
gegründet. Geprägt wurden die Münzen übrigens im 1.Wiener Gemeindebezirk "Am
Hohen Markt" und zwar an der Stelle, wo sich jetzt ein italienisches
Eisgeschäft befindet. Davor gab es keine Münzprägung auf Wiener Stadtgebiet
(obwohl ein keltischer Münzschatz am Stadtrand Wiens gefunden wurde -
benannt nach dem Fundort, dem 11. Wiener Gemeindebezirk, Simmeringer Typ -
genauer Prägeort ist aber unbekannt).
Ist da was Wahres dran?
Zumindest kann er kein Zertifikat ob der Echtheit der Stücke ausstellen. Schließlich müßte er das Silber analysieren lassen um den Ursprung herauszufinden. Und dann könnte man auch nur Vermutungen anstellen ob es nun wirklich das Silber ist!
Oder täusche ich mich da?
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Beitrag von heripo » So 02.03.03 20:31

... Richard strandete - auf der Rückkehr vom Kreuzzug - bei Aquileja und mußte versuchen, zu Fuß/Pferd durch Deutschland zu kommen. am 21.12.
1192 wurde er jedoch in dem Weiler Erdberg bei Wien (vermutl. aufgrund Verrats durch den Wirt) erkannt und von Hzg. Leopold gefangengenommen und in der Burg Dürrenstein/Donau festgesetzt. Schon im Jan. 1193 mußte er Richard jedoch seinem Herrn, dem Stauferkaiser Heinrich VI. in Regensburg vorführen; erst im Februar 93 - wurde im Würzburger Vertrag (erstmals) das Lösegeld festgelegt, welches ( neben anderen Leistungen, wie Schiffe 50 Galeeren und Soldaten ) 100.000 Mark in Silber betragen sollte; davon machte Leopold Anspruch auf die Hälfte geltend ! Doch - die hat er nie bekommen - vielmehr: am 29.Juni 93 kam es in Worms zu erneuten Vertragsverhandlungen - die Zahlung war auf den 17. Jan. 94 festgelegt worden - am 4. Januar dann konnte er endlich ziehen - und zwar sogar ohne Zahlung; dem Kaiser genügte inzwischen die Stellung von Geiseln ! Darüber gab es mehrfach Ärger mit Hzg. Leopold , dem es absolut nicht passe, daß der Kaiser inzwischen mehr auf diplomatische Mittel setzte, um Richard mit den Welfen zu entzweien (was ihm allerdings nicht gelang, denn da kam dann noch eine "Liebsheirat" dazwischen ... nur - das ist eine andere Geschichte.
Ergo.: - ob denn Leopold je die Summe von 20.000 Mark in Silber - und ob nun Hzg. Leo das Geld vollständig, erhalten hat, ist eigentlich recht ungewiß! Immerhin, daß die zu Beginn des 12. JH in Wien geprägten Pfennige (noch) aus Silber waren, bestreitet ja niemand - fällt allerdings auch in die Zeit der großen Silbererzfunde in Kuttenberg. - Immerhin, die von den Wiener Hausgenossen in der Wiener Neustadt später geprägten sog. "Wiener Pfennige", waren dann schon mehr "gepanscht" (Billion) ... - aber trotzdem, eine nette Geschichte ist's schon, das "Lösegeld von Richard Löwenherz" ... Gruß heripo

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Beitrag von tournois » Di 04.03.03 02:26

Man beachte bitte das erste Posting dieses Beitrages!!

Tja, der gute Herr D. aus W. ist scheinbar Experte der Antike und hat profunde Kenntnisse! Da frage ich mich warum er eine Behauptung aufstellt die er nicht belegen kann!
Denn auf meine mehrfache Anfrage ob er denn 100%ig belegen könne das diese Stücke aus dem Lösegeldsilber geprägt wurden, habe ich lediglich ausweichende Antworten erhalten! Selbst auf den Hinweis nur ausweichende Antworten zu bekommen, kam eine ausweichende Antwort!
In einer meiner ersten Mails an ihn habe ich gesagt das es meiner Meinung nach ja eigentlich eine Vorspiegelung falscher Tatsachen wäre, worauf ich folgenden "Hinweis" bekam ---->
Ich würde Sie ersuchen, mit Ihrer Ausdrucksweise vorsichtiger zu sein. "Vorspiegelung falscher Tatsachen" ist ein ehrenrühriger Vorwurf und sehr wohl geeignet entsprechende Schritte in Erwägung zu ziehen. Ebenso der jovial gehaltene darauffolgende Satz. Deshalb ersuche ich Sie hiermit eindringlich, solche Behauptungen nicht zu wiederholen oder Dritten gegenüber wiederzugeben.
Und was er mit "jovial" meint kann ich mir überhaupt nicht vorstellen! Was ist eigentlich ehrenrühriger?? Seine Meinung zu äußern und nachzufragen oder in diesem expliziten Fall eine nicht belegbare Behauptung aufzustellen? Und vor allen Dingen, warum warnt Herr D. aus W. mich so "eindringlich"!? 8O

Ich finde das es keine Art ist historische Tatsachen oder Begebenheiten so zu drehen und zu wenden wie man sie gerade für seine Auktionen braucht! Schlimm ist, daß es immer wieder Bieter gibt die sich von solchen Beschreibungen blenden lassen ohne vorher mal nachzudenken!
Auch haben schon Trittbrettfahrer diese ach so rührige "Beschreibung" für ihre Auktionen entdeckt! Und so wird die nachkommende Generation der Münzsammler direkt mal um ihr Geld geschröpft!
Methoden wie bei Herrn R. aus dem Fernsehen!

P.S.: Dieses Posting spiegelt lediglich meine Meinung wieder!

Neugierig? --> PN
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Beitrag von heripo » Mi 05.03.03 14:15

Tja lieber Tournois ... das mit den "unseriösen Menschen" ist wohl ebenso, wie das mit dem Unkraut auf der grünen Wiese ..... ! Biologisch und ethisch gesehen gibt es kein Unkraut ! Den Tieren sagt der Instinkt, daß die Alten jeweils den Jungen lehren, was "geniessbar" ist uns was nicht ... die Menschen haben den Instinkt durch den "Verstand eingetauscht" .... siehe Deine sehr wohlgesetzte Unterzeile ...... und leider haben es viele der "Alten" verlernt, ihren "Jungen" zu lehren, das Geniessbare vom Ungeniessbaren zu unterscheiden .... und deshalb sind halt viele "Jungen" in der Situation, dies nun selbst lernen zu müssen ... dabei wird halt immer wieder auch mal ein "bitteres Kraut" geschluckt !!!

Las ich da nicht dieser Tage einen sehr klugen Spruch" .... hoffentlich hat's wenigstens dem einen oder anderen gut getan .... "

Wohl dem, der gelernt hat Gut von Böse zu unterscheiden, und wohl ihm, wenn er's denn auch lehrt !

Gruß, heripo

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Beitrag von heripo » Fr 07.03.03 14:28

- nochmals "Löwenherz-Lösegeld" .......
nachdem ich gesehen habe, daß Münzfreund Atkon - wohl der schönen aber falschen Aufmachung Glauben schenken will ... ??? .... hab ich dem
betr. Anbieter inEbay "agora-wien" folgende mail gesandt.:
"...Ihre Informationen sind falsch und Bauernfängerisch - darauf wurden Sie von anderen schon hingewiesen ( vgl. www.numismatikforum.de ) - diese hier abgebildeten Münzen stammen aus der Präge von Kg. Friedrich 1314-1330 (vgl. B.216/ K 213/ L 115 ) - somit aus einer Zeit, da vom vermeintlichen Lösegeld des Löwenherz nichts mehr da war !
Betrachten Sie diesen Hinweis durchaus als Einmischung - zum Schutze Dritter vor Bauernfängerei ! Ich werde diese Info auch in die einschlägigen, von Sammlern gelesenen Foren setzen! mit vorzügl. Hochachtung - heripo"

Sollte ein Leser dort gekauft haben, würde mich das "Echtheitszertifikat" doch sehr interessieren !

Gruß, heripo

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Beitrag von Atkon » Fr 07.03.03 14:56

Hallo heripo,
Mir ist egal was er schreibt; ich habe mein Angebot gegeben weil ich Wiener Pfennig (aber nur von 1118 bis 1314) sammel. Ob die Münze mit der Silber von Löwenherz (oder nicht) geprägt wurden, mach für mich kein Unterschied.

Falls ich aber die Münzen ersteigere werde ich euch das "Echtheitszertifikat" zur Verfügung stellen :wink:

P.S.@heripo: hast Du mein scan bekommen?
lg
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Beitrag von tournois » Fr 07.03.03 21:22

:mrgreen:

@heripo: Ich glaube wir sollten mal am Sonntag telefonieren! Ich muß Dir ein paar Dinge erzählen die Du noch nicht weißt! :wink:
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