23. Mai 1125

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tournois
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23. Mai 1125

Beitrag von tournois » Fr 23.05.03 00:27

Gestorben (in Utrecht): Der römisch-deutsche König (ab 6.1.1099 bzw 1106) und Kaiser (ab 1111) Kaiser Heinrich V. (vermutlich *11.8.1086). Der jüngere Sohn von Heinrich IV. und Enkel der Agnes von Poitou war 1098 von den deutschen Fürsten zum römisch-deutschen König gewählt und am Dreikönigstag 1099 gekrönt worden, nachdem sich sein älterer Bruder Konrad V. (+1101) 1093 gegen den Vater gewandt und im Alleingang die Königswürde in der Lombardei erlangt hatte. Im Streit zwischen Päpsten und Kaisern stand Heinrich V. zunächst (1104) auf päpstlicher Seite und damit ebenfalls gegen seinen unter Kirchenbann stehenden Vater. Erst nach dessen Tod von 1106, der ihm auch die allgemeine Anerkennung der deutschen Fürsten als römisch-deutscher König einbrachte, schwenkte er auf die anti-päpstliche Linie seiner Vorfahren ein. Insbesondere das neuerliche Investiturverbot von Papst (seit 1099) Paschalis II. und dessen Vertragserfolge in dieser Angelegenheit mit dem französischen König Philipp I. von 1107 machten aus dem ursprünglichen Papst-Verbündeten einen entschiedenen Papst-Gegener. Er marschiert 1110 mit 30.000 Rittern nach Italien, unterwirft die Lombardei aufs Neue, nimmt den Papst und die Mehrzahl der römischen Kardinäle gefangen und erpresst von diesem in einem Geheimvertrag vom 4.2.1111 die Rücknahme des Investiturverbots und seine eigene Kaiserkrönung. Die Bürger Roms decken denselben am 12.4.1111 auf und revoltieren gegen Papst und Kaiser gleicher Maßen. Heinrich läßt sich einen Tag später noch schnell zum Kaiser krönen und flieht in aller Eile aus Rom - nicht ohne selbst verletzt zu werden. Auf seinem Rückweg nach Deutschland 'kassiert' er das 'Mathildische' Erbe der Toskana und provoziert damit bis zum Ende der Staufer (1268) andauernde neue Auseinandersetzungen mit den Päpsten, denen die Toskana bereits geschenkt worden war. Er wird 1116 erneut nach Italien ziehen, um seine Ansprüche zu verteidigen.
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