Meine bisherige Beschäftigung mit dem Thema hat immerhin ergeben, daß es üblich gewesen zu sein scheint, etwa einen Denar durch kurzen Einhieb darauf zu prüfen, ob er gefüttert war oder nicht.
Dazu scheinen kleine Stempel gedient zu haben, die im Groben einen Ringform, eine Tropfenform oder einen schmalen Balken hinterließen. Ich denke, das hat wohl jeder schonmal gesehen.
Schwieriger wird es, wie gesagt, bei den Buchstaben: Wozu könnten ein "S" und "F" gedient haben, wo doch die Massivheit der Münze mit viel einfacheren Mitteln erwiesen werden konnte? Oder sind das etwa Sammlermonogramme aus späterer Zeit? Denn klassische Gegenstempel, wie man sie kennt, sind das glaub ich nicht. Ich wiederhol mich zwar jetz, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß dazu nicht fast jeder eine Meinung oder Theorie hat, die Ihr hiermit mitzuteilen Euch freundlichst aufgefordert fühlen dürft. Es wäre doch außerdem seltsam, wenn über ein so ubiquitäres Phänomen keine Literatur existierte (nach der Warschauer-Auflistung grabe ich gerade, vielen Dank dafür!)!
Für mich als jemanden, der auch althistorisch interessiert ist, wird halt eine Münze nur durch den Nachweis lebendig und ein Dokument der Geschichte, daß sie wirklich im Umlauf war. Das hat Charakter! Stücke a la prägefrisch, z. B. die meist vz`en Aurei üben auf mich NULL ANZIEHUNGKRAFT aus. Das ist wie der Unterschied (um mal als Musikfreak zu sprechen) zwischen der Plastik-Hochglanz-Stimme von, sagen wir mal, Jeanette Biedermann und dem Knarzorgan von Bob Dylan: was ist wohl geiler?
Valeatis!