Wertverlust durch Reinigung?

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Eurosammler2007
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Beitrag von Eurosammler2007 » Di 24.07.07 13:19

Meine Kapseln schließen luftdicht ab, und die Münzen werden in einem trockenen und warmen Raum bei normaler Zimmertemperatur gelagert.

Mir gefallen prägefrische, hochglänzende, makellose und verschmutzungsfreie BU-Münzen (nicht PP!), die gar keiner Reinigung bedürfen, am besten. Und die kleinen Cent-Nominale sind in dieser Erhaltung nunmal von Natur aus rosaglänzend. Ich persönlich finde schokobraun angelaufene Kupfermünzen wiederum komisch.

Münzreinigung mit Wasser, Alkohol oder gar Säure? Ohje!
Früher hab ich das im jugendlichen Leichtsinn auch mal ausprobiert und es ging in jedem Fall schief, zumindest langfristig gesehen.
Schon eine Münze, die irgendwann nur mit Wasser in Berührung gekommen ist, korrodiert wesentlich schneller. Säure ist tödlich für jede Münze, weil dadurch die Oberflächen angegriffen werden und somit anschließend noch empfindlicher fürs Anlaufen sind, insbesondere bei Kupfermünzen. Nordischgold wird nach jedem Säurebad automatisch rötlich (auch ohne andere Metalle im Bad). Und auch Kupfernickel bekommt darin sehr leicht leicht braune Flecken (manchmal schon im Kontakt mit Wasser).
Essig ist - gerade für Kupfermünzen - von allen Säuren noch die fatalste.
Grünspan ist darin zwar löslich, aber gleichzeitig legt es schon die Grundlage für die nächste Grünspanschicht...
Auch von Alhohol rate ich ab: selbst der aus der Apotheke enthält noch in geringen Mengen Wasser, das der Münze schaden könnte. Außerdem enthält Alkohol durch die Reaktion mit dem Luftsauerstoff immer auch Spuren von Essigsäure, die der Münze in der o. g. Weise zusetzen.
Also Hände weg von der chemischen Münzreinigung mit Hausmittelchen, am besten von der gesamten Feuchtreinigung überhaupt!

Den oben oft erwähnten Katzenglanz habe ich übrigens in der Tat gerade nach der Feucht-/Chemiereinigung von zirkulierten Münzen feststellen können, wogegen das nach vorsichtiger Trockenreinigung bei prägungsbedingten Verschmutzungen auf bankfrischen Rollenmünzen noch nie der Fall war.
Das Sammeln von zirkulierten Münzen kommt für mich daher gar nicht mehr in Frage, weil ich weder an den verschmutzten (und darüberhinaus verkratzten) noch an den gereinigten Münzen Freude habe.

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Beitrag von jannys33 » Di 24.07.07 13:35

Dann wirst du bei meiner Reinigungsmethode sicher gleich Ohnmächtig :wink:

Also ich nehme eine 5ct Münze aus dem Umlauf total angelaufen und dreckig (links), dann einige Zeit in Cilit Bang, danach in Natronlauge zum neutralisieren der Säure, dann mit Destilierten Wasser klarspülen und dann mit Küchentuch den gelösten Dreck abreiben (mitte). Danach auf Küchentuch legen anfeuchten und mit Natron bestreuen und abreiben, klarspülen und trocknen. Und schon glänzt sie wieder (rechts) :wink:


Bitte nur mit Wertlosen Münzen nachahmen!!!!
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Beitrag von soggi » Di 24.07.07 16:11

@Eurosammler2007:
Irgendwie lebst Du in einem Paralleluniversum wo alles verquer ist, oder? ;).
Ok...im Ernst: Nur weil Du schlechte Erfahrungen auf Grund falscher Anwendung gemacht hast, verteufelst Du jede Reinigung, die irgendwas mit Flüssigkeiten zu tun hat. Wenn ich Münzen in Aceton lege, passiert gar nichts mit den Münzen, außer daß sich die Verbindungen der Weichmacher darin lösen...nach dem Entnehmen spüle ich die Münzen ab und gut ist...ähnliches wird bei der Behandlung mit Alkohol der Fall sein. Beides ist völlig neutral gegenüber dem Münzmetall und seinen anorganischen Verbindungen. Deine Physikalische Reinigung hingegen hinterläßt, wie schon von mehreren geschrieben eindeutig physische Spuren!

Auch wie Du die bloße Verwendung von Wasser negativ darstellst, kann ich nicht nachvollziehen. Im Vergleich zu den Reaktionen mit den genannten Säuren und Basen laufen die Reaktionen in Verbindung mit Wasser sehr sehr langsam ab - das einzige Metall wo man da etwas aufpassen sollte, ist Eisen, aber selbst Münzen aus Eisen setzen keinen Rost an, wenn man sie nach der Behandlung sofort dem Trocknungsprozeß zuführt.

Notmünzen sind ja sehr oft aus Eisen und setzen demzufolge auch schnell Rost an...diesen habe ich immer mit Wasser und Seife + Zahnbürste so gut wie möglich entfernt...dann das ganze schön trocknen lassen udn es sah besser aus als vorher...da sollte man zB. keinen Rostumwandler nutzen...entsprechende Stücke sehen schrecklich aus -> die Münzen sind einfach hinüber...da hab ich lieber ein paar Rostflecken drauf.


Ansonsten finde ich, daß johndoe hier eine gute Verfahrensweise dargestellt hat...mit "schweinchenrosa" meint er sicherlich wieder aufgefrischte Stücke mit mattrosafarbenem "Glanz", gegen prägefrische mit Stempelglanz wird er nichts haben ;)

Gruß
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Beitrag von ChKy » Di 24.07.07 18:10

Ruhig Blut, liebe Kumpels... ;-)

@ soggi und Eurosammler2007, nicht daß Ihr Euch nun zankt ;-)

Ich habe letzte Woche österreichische Notmünzen aus Eisen gereinigt. Erst in Limonensaft und dann in Cola. Anschließend mit Küchenkrepp getrocknet und mit Distelöl eingerieben. Waren vor der Reinigung von einer dicken Kruste umgeben. Sehen nun fast wie neu aus. Bei mir hat es gut geklappt, ist aber natürlich ohne Gewähr ;-)
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Die folgenden Stücke wurden von mir gereinigt. Die Oberfläche war unter einer dicken Korrosionsschicht verborgen
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Das ist die Adlerseite einer unbehandelten Münze. Die Münze habe ich so erhalten.
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Beitrag von soggi » Di 24.07.07 18:17

ChKy hat geschrieben:Ruhig Blut, liebe Kumpels... ;-)

@ soggi und Eurosammler2007, nicht daß Ihr Euch nun zankt ;-)
Sieht das etwa so aus? 8O
Falls ja...es ist nicht so gemeint ;)

Waren die Stücke vorher von Rost überzogen? Wenn ja, wie kann dann der Entfernung das Ralief aussehen als ob man nur was abgespachtelt hätte...eigentlich müßte doch Material unwiederbringlich verloren gegangen sein? oder waren die Auswüchse nicht ganz so schlimm?

Ansonsten siehts aber ganz gut aus...nur leider bißchen fleckig...vll wird das ja noch ;).
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Beitrag von jannys33 » Di 24.07.07 18:20

ChKy hat geschrieben:Ruhig Blut, liebe Kumpels... ;-)

@ soggi und Eurosammler2007, nicht daß Ihr Euch nun zankt ;-)

Ich habe letzte Woche österreichische Notmünzen aus Eisen gereinigt. Erst in Limonensaft und dann in Cola. Anschließend mit Küchenkrepp getrocknet und mit Distelöl eingerieben. Waren vor der Reinigung von einer dicken Kruste umgeben. Sehen nun fast wie neu aus. Bei mir hat es gut geklappt, ist aber natürlich ohne Gewähr ;-)
Hast du die Cola noch mit etwas abgespült? Oder kann die dran bleiben?
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Beitrag von ChKy » Di 24.07.07 18:29

Entschuldige Lieber Kay... Die Münze wird zwischen den Arbeitsschritten gut gewässert und getrocknet
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Beitrag von ChKy » Di 24.07.07 18:32

Hallo Soggi

Was nun in der Kruste war, kann ich nicht genau sagen. Es war wohl Rost mit Dreck vermengt. Löcher wurden in die Münzen zum Glück nicht gefressen :-)
Da wo die hellen Flecken sind, war vorher wohl der Eisenrost drauf (rötlich-bräunlich)

lg

C.
Zuletzt geändert von ChKy am Di 24.07.07 18:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von diwidat » Di 24.07.07 18:33

An meine Münzen kommt nichts anderes als Säure, Wasser Natron und Alkohol.
(Sammler mit Kreislaufversagen, bitte sofort den Notarzt rufen!!)

Je nach Zustand der ZIRKULIERTEN Münzen (sie werden vorher entsprechend sortiert) bekommt jede Gruppe eine andere Behandlung. Manche werden nur in Alkohol abgewaschen um den Handschweiß zu entfernen, andere liegen 24 Stunden in der Säure um die dicken Verkrustungen zu lösen. Dazwischen gibt es jede Variante.
Da ich jetzt erst seit ca. 2000 Wochen sammle, ist mir doch schon die eine oder andere Münze daneben geraten.

Wo liegt aber das Problem, außer beim Sammler selbst.
Einer ist ein Trockenfetischist, der Andere liebt die feuchte Behandlung, jeder nach seinem Gusto. Geht etwas daneben, sind immer nur die eigenen Münzen betroffen. Die kann man dann halt später nicht wieder verkaufen, aber was soll's.

Die Wachs Behandlung hinterher ist in sofern angeraten, da durch die Alkoholwäsche jegliche Schutzschicht entfernt ist und die Luftschadstoffe freien Zugang zu Metalloberfläche haben und dort ihre Arbeit verrichten - - die uns zwar bei den Münzen nicht gefällt, beim Kupferdach einer alten Kirche aber größtes Wohlwollen erntet.
Metall ist Metall, ob als Dach oder als Münze.
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Beitrag von Eurosammler2007 » Mi 25.07.07 00:42

jannys33 hat geschrieben:Dann wirst du bei meiner Reinigungsmethode sicher gleich Ohnmächtig :wink:

Also ich nehme eine 5ct Münze aus dem Umlauf total angelaufen und dreckig (links), dann einige Zeit in Cilit Bang, danach in Natronlauge zum neutralisieren der Säure, dann mit Destilierten Wasser klarspülen und dann mit Küchentuch den gelösten Dreck abreiben (mitte). Danach auf Küchentuch legen anfeuchten und mit Natron bestreuen und abreiben, klarspülen und trocknen. Und schon glänzt sie wieder (rechts) :wink:


Bitte nur mit Wertlosen Münzen nachahmen!!!!
Das haut einen schon um, wie sehr Du Deine Münzen quälst... :wink:
Sind die Kupfermünzen nach der K.o.-Reinigung wirklich so silberfarben wie auf dem Foto? 8O
Wie auch immer: durch Säurebäder kann man den Glanz zwar irgendwie wiederherstellen (hat aber nichts mit dem ursprünglichen Stempelglanz zu tun), dafür laufen die Münzen hinterher noch schneller wieder an als vorher...

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Beitrag von Eurosammler2007 » Mi 25.07.07 01:23

soggi hat geschrieben:@Eurosammler2007:
Irgendwie lebst Du in einem Paralleluniversum wo alles verquer ist, oder? ;).
:lol:
soggi hat geschrieben:Ok...im Ernst: Nur weil Du schlechte Erfahrungen auf Grund falscher Anwendung gemacht hast, verteufelst Du jede Reinigung, die irgendwas mit Flüssigkeiten zu tun hat. Wenn ich Münzen in Aceton lege, passiert gar nichts mit den Münzen, außer daß sich die Verbindungen der Weichmacher darin lösen...nach dem Entnehmen spüle ich die Münzen ab und gut ist...ähnliches wird bei der Behandlung mit Alkohol der Fall sein. Beides ist völlig neutral gegenüber dem Münzmetall und seinen anorganischen Verbindungen. Deine Physikalische Reinigung hingegen hinterläßt, wie schon von mehreren geschrieben eindeutig physische Spuren!
Wenn Du mir genauer sagen könntest, was ich anders als Ihr und damit falsch gemacht haben soll, so dass meine Münzen im Gegensatz zu Euren nach Kontakt mit Wasser, Säure etc. angelaufen sind, wäre das schon hilfreicher für die Argumentation als eine bloße Behauptung.

Wenn Du zuerst "harmlosen" Alkohol oder Aceton verwendest, um Deine Münzen vermeintlich zu schonen, die Münzen aber hinterher doch wieder mit Wasser abspülst, dann kannst Du sie ja gleich mit Wasser und Seife reinigen und Dir die organischen Lösungsmittel sparen. Wasser ist eine polare Verbindung, die in Verbindung mit Luftsauerstoff sehr wohl mit dem Metall reagiert, wenn Feuchtigkeitsreste trotz aller Trocknungsbemühungen auf der Münze zurückbleiben, z. B. weil sie bei Bimetallmünzen in die Rille zwischen Ring und Pille ziehen. Mit mineralhaltigem Leitungswasser und zwei verschiedenen Metallen hat man nämlich beste Bedingungen für einen elektrolytischen Vorgang geschaffen, der zur teilweisen Auflösung des unedleren Metalls führt. Vielleicht rühren die von mir beschrieben Verunreinigungen auf den Bimetallmünzen ja auch daher. Werden die Münzen bzw. Ronden eigentlich in den Prägestatten gewaschen?

Meine sanfte physikalische Reinigung hinterlässt keine Spuren auf den Münzen (jedenfalls keine für das bloße Auge sichtbare). Hier scheinst Du in einen Paralleluniversum zu leben, wo ein weiches Mikrofasertuch angeblich sogleich bürstenartige Spuren :scrambleup: hinterlassen soll... :wink:
soggi hat geschrieben:@Auch wie Du die bloße Verwendung von Wasser negativ darstellst, kann ich nicht nachvollziehen. Im Vergleich zu den Reaktionen mit den genannten Säuren und Basen laufen die Reaktionen in Verbindung mit Wasser sehr sehr langsam ab - das einzige Metall wo man da etwas aufpassen sollte, ist Eisen, aber selbst Münzen aus Eisen setzen keinen Rost an, wenn man sie nach der Behandlung sofort dem Trocknungsprozeß zuführt.
Notmünzen sind ja sehr oft aus Eisen und setzen demzufolge auch schnell Rost an...diesen habe ich immer mit Wasser und Seife + Zahnbürste so gut wie möglich entfernt...dann das ganze schön trocknen lassen udn es sah besser aus als vorher...da sollte man zB. keinen Rostumwandler nutzen...entsprechende Stücke sehen schrecklich aus -> die Münzen sind einfach hinüber...da hab ich lieber ein paar Rostflecken drauf.
Die Reinigung mit Wasser oder gar Säuren schadet den Münzen nur scheinbar nicht, die Folgeschäden sind dann meist erst viel (z. T. Jahre) später zu sehen - eben weil das nur sehr langsam vor sich geht, das ist das Tückische daran.

Wasser hat an Eisenmünzen erst recht nichts zu suchen. Bildet sich Rost, sollte man den besser dran lassen, denn nach der Entfernung sieht die Münze schlimmer aus als vorher und die nächste Rostschicht bildet sich nun noch viel schneller.
Das kann man - sorry - auch an Chkys Münzen sehen: die sehen nach der Reinigung m. E. übler aus als vorher. Da gebe ich Dir Recht: dann lieber die "Original"-Rostflecken...

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Beitrag von Eurosammler2007 » Mi 25.07.07 01:38

soggi hat geschrieben:
ChKy hat geschrieben:Ruhig Blut, liebe Kumpels... ;-)

@ soggi und Eurosammler2007, nicht daß Ihr Euch nun zankt ;-)
Sieht das etwa so aus? 8O
Falls ja...es ist nicht so gemeint ;)
Hab ich ebenfalls nicht so verstanden.
Wir diskutieren hier doch nur ganz sachlich.
Habe nichts gegen soggi persönlich.
Finde den Meinungsaustausch mit ihm sogar sehr anregend für die eigenen Beiträge.
Wir sind hier alle Sammler, das verbindet - auch über bestehende Meinungsverschiedenheiten hinaus. :BIG:
Auf diese Weise kann man trotzdem lieb zueinander sein, gell, soggi?

Und letztlich gilt, was diwidad sehr treffend auf den Punkt gebracht hat:
Wo liegt aber das Problem, außer beim Sammler selbst.
Einer ist ein Trockenfetischist, der Andere liebt die feuchte Behandlung, jeder nach seinem Gusto. Geht etwas daneben, sind immer nur die eigenen Münzen betroffen. Die kann man dann halt später nicht wieder verkaufen, aber was soll's

ChKy hat geschrieben:Ich habe letzte Woche österreichische Notmünzen aus Eisen gereinigt. Erst in Limonensaft und dann in Cola. Anschließend mit Küchenkrepp getrocknet und mit Distelöl eingerieben. (...) Was nun in der Kruste war, kann ich nicht genau sagen.
Vielleicht leckerer Ricotta?...
Ich würde noch mit etwas Thymian verfeinern und Ciabattabrot dazu reichen... :lol:

Nee, mal ehrlich: Deine Münzreinigung klingt ein bisschen wie ein Kochrezept.
Meine Münzen habe eine Küche glücklicherweise noch nie von innen gesehen...

Verstehst doch auch Spaß, Chky, oder? :wink:

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Beitrag von soggi » Mi 25.07.07 03:01

Ich sehe das genauso wie Eurosammler2007...das ist eine Diskussion hier...auch wenn sie teils etwas forsch geführt wird, habe ich bis jetzt keine wirklich persönlichen Angriffe gelesen und selber auch keine von mir gegeben!

Aceton/alkohol sind wie schon oben beschrieben bei durch Weichmachern o.ä. entstandenen Verbindungen unerläßlich, wenn man die Münzen schonend reinigen will, deswegen kann man sie sich eben nicht sparen...mit Wasser und Seife kommst du nur dagegen an, wenn Du mit der Bürste ordentlich schrubbst...nunja die Folgen kennt man ja...vor allem bei Erhaltungsgraden von vz oder höher ist das reichlich unangebracht, weil man sich so die Münze ruiniert. Ich reinige wie gesagt nur Umlaufmünzen in der Art, die mit Schmutz aus allerlei Herkunft verunreinigt sind...nach dem Schrubben aufglänzende Stellen (falls es nicht anders möglich war) bräunen wieder nach- die Hauptsache ist hier, daß man die STücke in ss oder schlechter von teils schädigenden Stoffen befreit hat.

Wie schon oben geschrieben bestreite ich nicht, daß Korrosionsreaktionen besonders bei Münzen mit sehr unedlem Material (Eisen, Zink,...) im Wasser stattfinden aber wie auch schon gesagt, findet das sehr sehr langsam statt...leg doch einfach mal ein Stück Eisen ins Wasser und warte ab bis sich eine Rostschicht gebildet hat...da kannst Du ewig warten - bis dahin sind die Münzen längst wieder in trockenen Tüchern.

Ich habe hier noch ein paar Bronzer-2Pf aus meiner "Essig-Zeit"...sehen alle prima aus :), d.h. kein Grünspan oder irgendetwas anderes was anders aussieht als Kupfer...viele Stücke sind schokoladig, viele haben aber auch noch ordentlich Prägeglanz...also Stücke aus den 50ern und 60ern und die liegen seit über 10 Jahren kaum angeschaut in solchen Hartblastik/Samt-Boxen! Auch mit Essig und Wasser behandeltes Zink sieht immer noch klasse aus.

Zu dem grünlichen "Zeug" in den Rillen der 2 EUR Stücke ist mir noch eingefallen, daß ich das auch mal bemerkt habe als der Euro neu war. Meine Vermutung ist, daß das beim Herstellungsvorgang verwendete Öl sich darin abgelagert hat. Da es Stoffe enthält, die sich wie Weichmacher verhalten, bildet es mit dem Kupfer aus der Pille eine grünliche Komplexverbindung. Eine andere Möglichkeit ist, daß es einfach nur ranzig geworden ist!?

Um nochmal auf das Aceton/den Alkohol zurückzukommen: Was meinst Du ist daran "nicht harmlos"? Mit dem Metall geht es keine Verbindungen ein, sondern es löst nur die Stoffe, die in organischen Lösungsmitteln lösbar sind - u.a. Weichmacher.

Abschließend kann man zu Deiner Trockentuch-Methode nur sagen, daß man es Dir solange man die Münzen nicht gesehen hat, nicht nachweisen kann...da helfen keine Scans und keine Fotos (außer der Fotograf weiß, was er fotografieren muß und hat entsprechend gutes Equipment.

Gruß
soggi
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Beitrag von ChKy » Mi 25.07.07 09:50

Hallo und guten Morgen :-)

@Eurosammler2007

ich verstehe Spaß. Nur mache ich manchmal derbe Witze. Das versteht nicht jeder und darum trete ich immer auf die Bremse.

Natürlich hört sich meine Prozedur wie ein Kochrezept an. Im Limonensaft sind organische Säuren wie Citronensäure. Die lösen die Eisenoxide. Wenn Du die Eisenoxide auf der Münze lässt, kann es ganz sicher sein, daß die Münze weiter rostet. Die Cola enthält kleine Mengen an Phosphorsäure. Die bildet mit dem Eisen eine Eisenphosphatschicht. Diese Verbindung ist schlecht wasserlöslich und schliesst die Münze im optimalen Falle durchgängig ab. Das Diestelöl ist zur Konservierung. Es ist reich an ungesättigten Fetten, wirkt ein wenig als Antioxidant und ist wasserabweisend.

Du weisst nicht, wie die vorher ausgesehen haben. Da war die Wahl zwischen wegschmeissen oder reinigen. Dann doch lieber reinigen.

Ich bin ja nicht allwissend, aber das was man sich anliest sollte man versuchen auch anzuwenden...

Die Münzen halten bestimmt länger als Ricotta angemacht mit Limonensaft und Distelöl. ;-) Aber Du hast doch nix dagegen, wenn ich Feldsalat nehme? ;-) :mrgreen:

lg

Christoph
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Beitrag von k4fu » Mi 25.07.07 10:02

frage:
wie muss ich meine euros behandeln:
bei meinem vatikansatz hat das 2 euro stück schlieren und fingerabdrücke und die anderen münzen (z.b. 5 cent) haben auch fingerdapper

welche reinigung ist zu empfehlen?
die abdrücke wegrubbeln oder ein bad?

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