1 Reichspfennig 1944

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nase111
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1 Reichspfennig 1944

Beitrag von nase111 » Do 28.06.07 18:23

Hallo,

handelt es sich bei diesen Reispfennig von 1944 um eine Fehlprägung ? Konnte leider selber nichts in Erfahrung bringen. Vorder- und Rückseite sind ca 90 Grad gegeneinander verdreht.
Dateianhänge
PICT0064.JPG
PICT0065.JPG

mfr
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Beitrag von mfr » Do 28.06.07 18:55

Hallo,
ja, es handelt sich um eine Stempeldrehung.

nase111
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Beitrag von nase111 » Do 28.06.07 19:24

Danke ! Hate so etwas einen besonderen Wert, oder gibt es das häufiger ?

diwidat
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Beitrag von diwidat » Do 28.06.07 21:45

Wenn ich mir das jetzt so vorstelle --

Im Jahre 1944 hatten wir jede Nacht zwei mal Fliegeralarm und mußten aus dem Bett in den Luftschutzkeller.

In der Münzstätte waren schon dreimal Bomben eingeschlagen und haben erst die Werkstatt und später die Toiletten zerstört (man mußte darum im Winter nach draußen in die Büsche).
Und jetzt soll der Mensch an der Prägemaschine auch noch aufpassen, dass beim Einsetzen der Stempel (das Licht war auch schon ausgefallen) auch alle richtig angeordnet ist.

@ nase, so hast Du dir das sicherlich nicht vorgestellt mit der Seltenheit Deiner Münze.

Was heute mit den Münzen passiert ist oft Schlamperei ohne Not oder simpel Absicht - und die Dinger sind somit auch nichts besonderes wert.

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Beitrag von soggi » Fr 29.06.07 16:45

naja...auch wenn man an die damaligen umstände denkt...mir ist in meinen ganzen aktiven jahren (über 10) nocht nicht so eine stempeldrehung bei diesen stücken untergekommen...von daher wird das stück für entsprechende sammler schon einen gewissen wert haben (allerdings nicht allzu viel erhoffen).

ich frag mich auch, wie man gerade ab mitte/ende '44 bis 1945 noch so viele stücke prägen konnte. angesichts der deutschen trümmerlandschaft besonders in den großstädten schon ein kleines wunder ;)...vom nutzen der 45er prägungen mal ganz abgesehn.
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Beitrag von diwidat » Fr 29.06.07 19:11

Für die Ignoranten stand der Endsieg doch immer noch vor der Tür.
"Nur noch etwas Zeit und wir haben es geschafft"

Da konnte man doch durch Einstellung solcher Aktivitäten nicht die Aufgabe (Kapitulation) signalisieren :(

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Beitrag von soggi » Fr 29.06.07 20:44

naja abgesehen von diesen immer wiederkehrenden propagandaphrasen, würde mich wirklich mal interessieren unter welchen bedingungen und warum das weitergeführt wurde...ich meine es gab doch "wichtigeres" als neue münzen zu prägen...sonst wurde doch auch jeder an die front geworfen oder an die "heimatfront"...leider gehen biographien zu bestimmten personen, auch wenn sie noch so gut sind auf sowas nicht ein...naja die autoren sind halt keine numismatiker ;)

ich glaube durch die aufgabe der prägung hätte man weniger kapitulation signalisiert als durch die eh schon vorhandene schlechte versorgung mit lebensmitteln usw gerade in den letzten kriegsmonaten. aber genauso fragt man sich das auch bei den letzten briefmarken.
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Beitrag von mfr » Fr 29.06.07 20:50

soggi hat geschrieben:...ich meine es gab doch "wichtigeres" als neue münzen zu prägen...
Hallo,
wenn du mal die Prägezahlen vergleichst, wirst du festellen, daß man das damals offensichtlich auch so sah bzw. der Bedarf zum Kriegsende hin stark abnahm. ;)

Nur mal so rausgegriffen für 1 Reichspfennig aus Berlin.
1942: 559 Mio.
1943: 372 Mio.
1944: 124 Mio.
1945: 17 Mio.

Zu den näheren Umständen schaue ich noch im Seidel nach.

Ansonsten muß ich aber auch anmerken, daß man auch zu Kriegszeiten Geld benötigt um Nahrung zu kaufen, und zwar meistens mehr als zu Friedenszeiten.

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Beitrag von mfr » Fr 29.06.07 21:00

Also im Seidel habe ich dazu nichts gefunden. Jaeger schreibt zu 369-372:
Bei der Münzstätte A sind nur die Prägezahlen bis zum 10.3.1945 erfaßt worden, da mit diesem Tag die wöchentlichen Prägenachweise für das Reichsfinanzministerium enden. Es ist möglich, daß diese Münzstätte nach dem 10.3.1945 noch weitergeprägt hat. Sicherlich sind von den mit Hakenkreuz zuletzt geprägten Stücken nicht mehr alle in den Verkehr gekommen.

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Beitrag von soggi » Fr 29.06.07 21:00

Ja, das hängt sicherlich mit der schweren Beschaffung des Materials, der fortschreitenden Zerstörung sowie weiteren Ursachen zusammen...Fakt ist aber, daß 17 Mio Stlk immer noch eine respektable Menge ist, dafür daß Berlin schon im März/April fast vollkommen eingekesselt war von der Roten Armee.

Ja klar sind '45 auch nur noch 1er (A: 17,1 Mio | E: 6,8 Mio) und 10er (A: 7,1 Mio | E: 4,9 Mio) geprägt worden, aber das alleine ist angesichts der Umstände schon verwunderlich...und im Prägejahr '44 waren ja noch 5er und 50er dabei (bei wesentlich höheren Prägezahlen).
Münzenfreund hat geschrieben: Zu den näheren Umständen schaue ich noch im Seidel nach.
freue mich schon auf das Erfgebnis :)

edit:
Muenzenfreund hat geschrieben:Also im Seidel habe ich dazu nichts gefunden. Jaeger schreibt zu 369-372:
Bei der Münzstätte A sind nur die Prägezahlen bis zum 10.3.1945 erfaßt worden, da mit diesem Tag die wöchentlichen Prägenachweise für das Reichsfinanzministerium enden. Es ist möglich, daß diese Münzstätte nach dem 10.3.1945 noch weitergeprägt hat. Sicherlich sind von den mit Hakenkreuz zuletzt geprägten Stücken nicht mehr alle in den Verkehr gekommen.
schade, hatte erhofft, daß ein paar geschichtlich relevante Informationen dabei sind...aber immerhin etwas!
Zuletzt geändert von soggi am Fr 29.06.07 21:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von mfr » Fr 29.06.07 21:01

Jetzt haben wir uns überschnitten.

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Beitrag von soggi » Fr 29.06.07 21:03

habs gemerkt und dazueditiert ;)
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