One Yen 416 900 "Fälschung"
One Yen 416 900 "Fälschung"
ich habe diese Münze aus einem Familiennachlass.
Sie ist knapp 80mm im Durchmesser und somit, soweit ich mich informieren konnte, doppelt so groß wie das Original. Deshalb würde ich sie auch nicht als Fälschung bezeichnen.
Aber wofür wurde sie verwendet bzw. hergestellt? Touristenramsch?
Über Meinungen würde ich mich sehr freuen!
Danke!
- pingu
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Re: One Yen 416 900 "Fälschung"
Hallo,
eine typische chinesische Fälschung, genau genommen eine Fantasiemünze. Ich würde hier nicht von einer Touristenprägung oder einem Andenken ausgehen, da diese Stücke einzig dazu hergestellt werden, unwissenden Menschen Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Stücke gibt es auch in Originalgröße der damaligen Yen Münzen (38,6mm).
Auf der Vorderseite steht etwas von 10000 Yen Gold in chinesischen Zeichen, auf der Rückseite steht ein Yen. Da passt also überhaupt nichts. In der gleichen Größe gibt es die Stücke auch mit der Aufschrift 10000 Yen auf der Drachenseite, da stimmt dann wenigstens die Angabe mit der Vorderseite. Außerdem steht auf der Vorderseite als Ausgabeland Groß Japan und als Jahresangabe 1875. Das Jahr aus dem es die gringste Auflage an Silber Yen überhaupt gab.
Die Angabe "416 . ONE YEN . 900" besagt übrigens folgendes.: 416 Grain (eine Gewichtseinheit) 900'er Silber = entspricht einem Yen Wert.
Daher eine Münze mit dieser Aufschrift, bestehend aus 900'er japanischem Silber müsste genau 26,97g Gewicht haben. Aber, welcher Tourist weis das schon, zumal hunderte Münzsammler auch schon auf solche und ähnliche Fälschungen hereingefallen sind und immer noch hereinfallen... .
Zur Zeit des Umlaufes der Münzen war diese Gewichtseinheit bekannt und das Gewicht der Münzen wurde regelmäßig kontrolliert, durch Banken, Händler und Geldwechsler. So das es aus der Zeit und Japan so gut wie keine zeitgenössischen Fälschungen gibt (ich habe auch noch nie ein Stück aus dem Gebiet gesehen, das einer zeitgenössischen Fälschung zugeordnet werden konnte).
sorry - ich vergehe mich schon wieder an unwichtigen Details... .
Grüße pingu
eine typische chinesische Fälschung, genau genommen eine Fantasiemünze. Ich würde hier nicht von einer Touristenprägung oder einem Andenken ausgehen, da diese Stücke einzig dazu hergestellt werden, unwissenden Menschen Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Stücke gibt es auch in Originalgröße der damaligen Yen Münzen (38,6mm).
Auf der Vorderseite steht etwas von 10000 Yen Gold in chinesischen Zeichen, auf der Rückseite steht ein Yen. Da passt also überhaupt nichts. In der gleichen Größe gibt es die Stücke auch mit der Aufschrift 10000 Yen auf der Drachenseite, da stimmt dann wenigstens die Angabe mit der Vorderseite. Außerdem steht auf der Vorderseite als Ausgabeland Groß Japan und als Jahresangabe 1875. Das Jahr aus dem es die gringste Auflage an Silber Yen überhaupt gab.
Die Angabe "416 . ONE YEN . 900" besagt übrigens folgendes.: 416 Grain (eine Gewichtseinheit) 900'er Silber = entspricht einem Yen Wert.
Daher eine Münze mit dieser Aufschrift, bestehend aus 900'er japanischem Silber müsste genau 26,97g Gewicht haben. Aber, welcher Tourist weis das schon, zumal hunderte Münzsammler auch schon auf solche und ähnliche Fälschungen hereingefallen sind und immer noch hereinfallen... .
Zur Zeit des Umlaufes der Münzen war diese Gewichtseinheit bekannt und das Gewicht der Münzen wurde regelmäßig kontrolliert, durch Banken, Händler und Geldwechsler. So das es aus der Zeit und Japan so gut wie keine zeitgenössischen Fälschungen gibt (ich habe auch noch nie ein Stück aus dem Gebiet gesehen, das einer zeitgenössischen Fälschung zugeordnet werden konnte).
sorry - ich vergehe mich schon wieder an unwichtigen Details... .
Grüße pingu
Wer sein Geld mit Konsum verschwendet, wird die wahren Freuden eines Numismatikers nie kennenlernen....
Re: One Yen 416 900 "Fälschung"
Hallo pingu,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Sehr praktisch, wenn man lesen kann was drauf steht
Ich konnte mir tatsächlich nicht vorstellen, dass man das für echtes Geld halten könnte. Die größte Münze an die ich mich erinnern kann ist die maltesische Lira .... oder war es die 5DM
.... ok, sooo viel herumgekommen bin ich auch noch nicht...
Beste Wünsche,
jerose
vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Sehr praktisch, wenn man lesen kann was drauf steht
Ich konnte mir tatsächlich nicht vorstellen, dass man das für echtes Geld halten könnte. Die größte Münze an die ich mich erinnern kann ist die maltesische Lira .... oder war es die 5DM
Beste Wünsche,
jerose
- pingu
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Re: One Yen 416 900 "Fälschung"
Hallo,
es gab in verschiedenen Regionen sehr unterschiedliche Währungen und wenn man es nicht ganz so genau nimmt auch sehr unterschiedliche Geldstücke. Auf den Yap-Inseln kursierte vor der Ankunft der Europäer und bis heute noch für rituelle Zwecke eine form Steingeld, dies waren Ringförmige Geldstücke für den Tauschhandel. Keinere Stücke wurden direkt getauscht, die Größeren waren nicht Ortsveränderbar, da sie mehrere Tonnen Gewicht hatten. Trotz allem war jedem Bekannnt, wem die Stücke gehörten und sie wurden für Geschäftsabwicklungen genutzt (z.B. Brautgeld, Hausverkäufe und was auch immer...).
In Europa waren wohl die schwedischen Platmynt die größten Stücke, von den Abmaßen her. Mit Prägungen versehene Kupferplatten von mehreren Talern Nennwert. Beim Transport der Stücke wurden Tragegestelle für den Rücken verwendet (ähnlich einem Rucksack in der Anwendung) allerdings bekam man damit auch nur 2 oder 3 Geldstücke geschleppt (die größten wogen um 20kg).
Du kannst ja gern eimal danach googlen. Im Forum sind momentan kaum noch Bilder zu finden, da die meißten Bilder in den betreffenden Beiträgen extern eingebunden waren... .
Grüße pingu
es gab in verschiedenen Regionen sehr unterschiedliche Währungen und wenn man es nicht ganz so genau nimmt auch sehr unterschiedliche Geldstücke. Auf den Yap-Inseln kursierte vor der Ankunft der Europäer und bis heute noch für rituelle Zwecke eine form Steingeld, dies waren Ringförmige Geldstücke für den Tauschhandel. Keinere Stücke wurden direkt getauscht, die Größeren waren nicht Ortsveränderbar, da sie mehrere Tonnen Gewicht hatten. Trotz allem war jedem Bekannnt, wem die Stücke gehörten und sie wurden für Geschäftsabwicklungen genutzt (z.B. Brautgeld, Hausverkäufe und was auch immer...).
In Europa waren wohl die schwedischen Platmynt die größten Stücke, von den Abmaßen her. Mit Prägungen versehene Kupferplatten von mehreren Talern Nennwert. Beim Transport der Stücke wurden Tragegestelle für den Rücken verwendet (ähnlich einem Rucksack in der Anwendung) allerdings bekam man damit auch nur 2 oder 3 Geldstücke geschleppt (die größten wogen um 20kg).
Du kannst ja gern eimal danach googlen. Im Forum sind momentan kaum noch Bilder zu finden, da die meißten Bilder in den betreffenden Beiträgen extern eingebunden waren... .
Grüße pingu
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