Quelle: http://www.gietl-verlag.de/index.php?se ... 18&ak_id=128.06.07
Dukat erklimmt die schwindelerregende Höhe von 220.000 Euro
Am 19. Juni 2007 wurde auf der 125. Auktion der Münzenhandlung Fritz Rudolf Künker, in Osnabrück, ein Dukat der Zarin Elisabeth (1741-1762) aus dem Jahre 1746 versteigert. Der als sehr selten eingestufte Dukat aus der Münzstätte Moskau im Gewicht von 3,45 g, war zwar auf 3.000 Euro geschätzt worden, doch ist diese Summe geradezu bescheiden, im Vergleich zu derjenigen, die letztlich dafür geboten wurde. Denn der Zuschlag erfolgte erst bei schwindelerregenden 220.000 Euro. Damit ist diese Goldmünze nicht nur die teuerste Münze, die jemals von der Münzenhandlung Künker versteigert wurde, sondern laut Fritz Rudolf Künker wohl auch die teuerste in Deutschland jemals versteigerte Münze.
Auf die Frage, wieso eine Münze mit einem so enormen Potential allerdings so niedrig geschätzt wurde, antwortete Herr Künker, daß man sich über die große Seltenheit dieser Münze erst viel zu spät im Klaren gewesen sei. Doch wie selten ist dieser Dukat wirklich? Nun, diese Frage läßt sich nicht mit absoluter Sicherheit beantworten. Herrn Künker zufolge, befindet sich ein weiteres Exemplar in Wien, im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums. Ein drittes vermutet man in einem der Museen Rußlands - bestätigt ist dieser Besitz allerdings nicht. So daß der versteigerte Dukat entweder die dritte oder sogar nur die zweite existierende Münze sein dürfte. Ersteigert wurde der besagte Dukat schließlich von einem russischen Händler für einen anonymen russischen Sammler. Die ungeheure Spannung, die sich während der Versteigerung dieser Münze bemerkbar machte, war vor allem der Tatsache zu verdanken, daß bis zur Höhe von 100.000 Euro mehrere Interessenten mitboten und erst ab dieser Summe nur noch zwei russische Händler den brechend vollen Auktionssaal in Atem hielten. Daß der russische Sammler, in dessen Besitz die Münze schließlich übergegangen ist, überglücklich sein dürfte, steht wohl außer Frage. Doch wer weiß, vielleicht empfindet er als echter, beherzter Sammler, wenn er denn tatsächlich ein solcher sein sollte, auch eine tiefe innere Befriedigung darüber "seine Zarin" nach einer so langen Odyssee wieder in ihre Heimat überführt zu haben. Überglücklich dürfte allerdings auch der Vorbesitzer und Einlieferer dieses Dukaten sein, zumal er denselben laut Herrn Künker in den späten 1980ern auf einer kleinen Auktion für viel weniger als den Schätzpreis von 3.000 Euro erworben hatte.
Michael Kurt Sonntag
Ich weiß nicht wem ich mehr gratulieren soll, dem Käufer, dem Auktionator oder dem Einlieferer ? Glücklich sind vermutlich alle.
