Notverriegelung bei Tresoren

[chaoschemiker]

Frage an die Panzerknacker und die die es sonst noch wissen:

Sehr viele Tresor der Stufe VdS 0 werden mit einer "Notverriegelung" angepriesen. Nun habe ich bei einem deutschen Hersteller selbst bei VdS III keinen Hinweis darauf gefunden. Bei keinem einzigen seiner Tresore, egal welche Sicherheitsstufe taucht in der Produktbeschreibung dieses Wort auf. Haben vielleicht alle nach VdS geprüften diese Notverriegelung drin, so das er es für selbstverständlich hält und es deshalb gar nicht erwähnt, oder kann das wirklich sein das die mal drin ist und mal nicht.

[Reckel]

Je nach Konstruktion kann das durchaus sein.
Oft ist eine Notverriegelung z.B. eine Glasplatte, die Bolzenfedern hält.
Wird der Tresor angebohrt, zerspringt das Glas und die Bolzen rasten ein, jetzt lässt sich der Tresor nur noch durch komplettes Aufschweissen öffnen.

Bye

Marko

[chaoschemiker]

Das ist die Funktionsbeschreibung für eine der Möglichkeiten. Mir ging es eigentlich nur darum, ob diese Funktion bei den geprüften Tresoren nach EN bzw. VdS generell drin ist oder nicht. Ich musste mir nämlich einen fürs Geschäft kaufen und hätte daher aus reiner Neugier gerne gewusst was er kann und was nicht. "Mein" Verkäufer gibt mir über Konstruktionsdetails keine Auskunft und im Internet findet man je nach Vertriebsfirma mal eine Angabe darüber und mal nicht. Da aber viele der Stufe 0 damit beworben werden, legt es mir schon der "Konkurrenzgedanke" nahe, das es die anderen auch drin haben, vor allem die höherwertigen.

[Reckel]

Generell glaube ich, dass es die modernen Tresore drin haben.
Die Informationen dazu findest Du aber am einfachsten auf den Webseiten der Hersteller.
Ansonsten kannst Du mich mal mit genauem Hersteller und Modell kontaktieren, ich hab einiges an Literatur zu Tresoren im Bücherregal.

Bye

Marko

[B12]

"Mein" Verkäufer gibt mir über Konstruktionsdetails keine Auskunft

darauf ist doch nur eine Reaktion denkbar - anderen suchen!

Gruss
Daniel

[Obelix]

"Mein" Verkäufer gibt mir über Konstruktionsdetails keine Auskunft

darauf ist doch nur eine Reaktion denkbar - anderen suchen!

Gruss
Daniel

[chaoschemiker]

Hat sich übrigens erledigt.
Der Lieferant hat mir zwischenzeitlich doch Bauartdetails mitgeteilt. Hat sich noch ein ganz angenehmer Kontakt daraus entwickelt. Er wusste anfangs nicht, das ich auf das Teil rechtmässig Zugriff habe und gab deshalb keine Details raus. Ich hätte ja "Panzerknacker" sein können der sich auf seinen nächsten Job vorbereitet.

Ach ja, anderen Lieferanten suchen ging übrigens nicht, da der "Eisenhaufen" schon geliefert war. Zudem intressiert mein Boss wahrscheinlich mehr was es kostet, als wie die Informationspolitik des Lieferanten, sofern das Ding die gültige Norm erfüllt.

[cepasaccus]

Gibt es sowas wie VdS 0 ueberhaupt? Ich kenne nur VdS I und aufwaerts und wuerde deshalb das 0 so interpretieren, dass es nicht nach VdS zertifiziert ist.

[chaoschemiker]

Gibt es. Die niedrigste ist VdS N bzw. 0, gleichbedeutend mit der EN N/0. Es ist übrigens einer der seltenen Fälle, das mal eine deutsche Norm unverfälscht zur Euro-Norm wurde.

Alte Stahlschränke nach Sicherheitsstufe B und höher sind versicherungstechnisch auch ohne Prüfung der VdS 0/N gleichgestellt. Ich denke das ist so eine Art Besitztstandswahrung. Die VdS/EN basieren ja auf einer realen Aufbruchprüfung. Die alte Norm nach Buchstaben A-E waren nur Bauvorschriften. Die Blechschränke aus dem Baumarkt erfüllen übrigens i.d.R höchstens die alte B, meistens nicht mal die alte A.

Nach dem so ermittelten Widerstandswert RU beim Aufbruchsversuch wird die Einstufung vorgenommen. VdS 0/N ist z.B. RU 30/30. Der erste RU-Wert ist für einen Teilaufbruch, d.h. ein Loch von mind. 125mm Grösse, der zweite für einen Vollaufbruch (Loch über 350mm oder Tür auf). Die genaue Ermittlung des RU-Wertes ist natürlich geheim. Es ist nur soviel bekannt, das die Prüfer unter idealsten Bedingungen mit den besten Werkzeugen arbeiten. Zudem dürfen sie mind. einen Vorversuch durchführen. Der RU-Wert wird dann aus der verwendeten Zeit und den Werkzeugen berechnet.

Hier gibt es noch einen Link zu den Einstufungen:
http://www.tresore.net/sicherheitsstufen-ecb-s.htm

[Jürgen62]

Sehr gut erklärt. Nach den Sicherheitsstufen und der Größe eines jeweiligen Tresors bestimmt sich Preis. Sprich umso höher die Sicherheit und umso mehr in den Sicherheitsschrank passen soll, desto mehr muss man dafür auf den Tisch legen. Über diesen Link findet man die ganze Produktpalette und nähere Information der einzelnen Modelle.