50 Reichspfennig 1924 A - Original (?!!)

[verscherbler]

Hallole zusammen!

Habe hier ein Stück, das einem freilich zum Einen Ehrfurcht und zum Anderen Skepsis beschert. Und zwar die berühmt-berüchtigten 50 Reichspfennig Jäger 318, von denen doch so viele Fälschungen existieren...

Ich habe mein Stück in Swinemünde / Pommern erstanden (jetzt bitte keine Vorurteile wegen Polen...!).
Prägestätte A (Berlin) würde dazu jedenfalls wunderbar passen, da im Bereich Ostpreußen & Pommern fast ausschließlich A-Münzen kursierten. Der Literatur zufolge wurden von 1924 A ca. 800Tausend ausgegeben, aber seit 1927 bereits wieder einbehalten.

Die Münze ist (leider - oder gottseidank??) stärker korrodiert, dabei kommt die Farbe des Kupfers in der Al-Bro-Legierung (90-95% Cu) verstärkt zum Vorschein. Auf dem Revers besitzt das Stück deutlichere Kratzer, der Rand ist analog zu den sonstigen Reichs- und Rentenpfennigtypen leicht gekerbt.
Wahrscheinlich war das Stück zu Zeiten des 2.WK einem Brand o.ä. ausgesetzt, was die Korrosion bzw. Brandspuren erklären könnte.

Ich habe von der Münze einen größeren Scan angefertigt. Was meint ihr dazu? Sehen Fälschungen so aus ??

[ externes Bild ]
mit Klick zum großen Scan (1000x1999 Pixel)

Würde es sich lohnen, eine Expertise anfertigen zu lassen ??
Danke Euch im Voraus....

[Wolle]

Hallo verscherbler,

wenn ich Deine Münze mit dem Fälschungsheft der Moneytrend von 1988 vergleiche, spricht einiges für die Echtheit Deines Stückes, soweit man das bei dem Zustand der Münze erkennen kann.

Glückwunsch

[verscherbler]

Danke Wolle,
ich habe eben (bei der Aufregung leider erst etwas zu spät) bemerkt, dass es bereits einen lebendigen Beitrag zu diesem Münztyp gibt...

[verscherbler]

Hallo Wolle nochmal,
gibt´s denn das MT Sonderheft Fälschungen irgendwie online??
Was steht denn da zum Unterschied Jg. 318 ECHT vs. FALSCH drin ??
Das würde mich brennend interessieren...

[mfr]

Ich halte die Münze für echt, vermutlich handelt es sich um einen Bodenfund.

[verscherbler]

Ich halte die Münze für echt, vermutlich handelt es sich um einen Bodenfund.

Ein sehr positives Urteil Jepp, Bodenfund ist natürlich auch möglich, zumindest teilweise. Habe direkt vor meinem Haus vor vielen, vielen Jahren (ich war acht oder so...) mal ein 1924er 5-Rentenpfennig-Stück in der Erde gefunden, nichts besonderes und sieht natürlich schrecklich aus, aber ähnlich korrodiert. Im Silikat-reichen Boden wie bei uns im Remstal sind die Bodenwässer dazu noch entsprechend sauer.
Anders als bei bloßem Grünspan sind an der Oberfläche der Münze winzige Partien im Auflicht schwarz glänzender Schmelzekügelchen vertreten, die eindeutig auf einen Brand hindeuten. Sozusagen ist etwas Material "hinzugekommen", das mit bloßem Auge kaum sichtbar ist.
Sofern das Stück echt sein sollte, soll dies aber keineswegs stören.

Einziger Wermutstropfen ist dabei das Gewicht von genau 5,20 Gramm.
Angegeben sind bei den Münzdaten 5,00 g. Ob Schmutz und Schmelze (das Stück ist noch ungereinigt) unter Berücksichtigung des Abriebs 0,2 g ausmachen, ist mir ein Rätsel...
Den Durchmesser habe ich mit 23,8 mm nachgemessen, das liegt freilich im Bereich des Realen. Die Riffel sind sehr schwierig nachzuzählen, zumal sie abgegriffen sind. Ich habe sie mit einer 50 Rentenpfennig-Münze zur +/- Deckung gebracht, dabei sieht das Ergebnis, soweit man noch etwas erkennen kann, recht passabel aus.

[ externes Bild ]

[Wolle]

Hallo Wolle nochmal,
gibt´s denn das MT Sonderheft Fälschungen irgendwie online??
Was steht denn da zum Unterschied Jg. 318 ECHT vs. FALSCH drin ??
Das würde mich brennend interessieren...

Hallo verscherbler,

online gibt´s das meines Wissens nicht. Hier mal die beiden Punkte lt. MT:

Über dem P von Reichspfennig steht die Spitze des Quadrats bei der Fälschung ziemlich mittig zum senkrechten Strich im P, während beim Original die Spitze wie bei Deiner Münze leicht rechts vom P Strich verläuft. Ausserdem ist die Ausprägung gerade des P´s beim Original viel schmaler als bei der Fälschung. Der zweite Punkt ist die dicke der Ziffern in der Jahreszahl, die sind beim Original auch viel feiner ausgeführt. Leider ist mein Scanner nicht in Betrieb, ich versuche nachher mal ein Foto anzuhängen.

[mfr]

Hallo,
das Übergewicht kommt mir komisch vor, auf der anderen Seite: wer fälscht eine Münze um sie dann so zu verunstalten ? Also wenn es eine Fälschung ist dann wenigstens eine zeitgenössische. Ich halte das Stück aber wie gesagt für echt. Den entsprechenden Teil im Fälschungsheft habe ich mal angehängt.
Zu erwähnen ist, daß das Heft von 1988 ist und nicht nur ehrlichen Menschen verkauft wurde... genau genommen eignet es sich nur noch zur Entlarvung der dort beschriebenen Fälschungen aber keinesfalls zur Echtheitsbestätigung.

Allerdings wird es in Kürze eine Neuauflage geben, diesmal sogar in Buchform, aber darüber gibt es unter Zubehör schon einen eigenen Thread.

[verscherbler]

Ich danke Euch beiden bereits jetzt für Eure Mithilfe,
zumindest die Größe der Münze - ich habe beim Randvergleich die 50 Rentenpfennig und die 50 Reichspfennig ja aneinandergehalten - ist dieselbe. Soviel zum Thema "Gußfälschungen" von 1988, sofern nicht neue dazukamen.
Die Stellung des P weicht zumindest auch deutlich von der Stellung bei der Fälschung im Sonderheft ab und gleicht der Stellung des Originals.
Die einzige offene Frage bleiben also weiterhin (wie du schon sagst, Muenzenfreund) diese 0,2 g.

[verscherbler]

auf der anderen Seite: wer fälscht eine Münze um sie dann so zu verunstalten

Genau dieselbe Frage stelle ich mir bereits den ganzen Tag!

À propos Erhaltung: habe in einem älteren Thread gelesen (habe leider den Namen vergessen), ein Händler habe einmal gemeint, die Jg.318 gäbe es - wenn überhaupt - nur in Stempelglanz (da ja gleich danach aus dem Verkehr gezogen). Dagegen frage ich: Wieso sollen denn nicht einige Stücke durch das Raster gefallen sein und den Krieg mitgemacht haben??
Es ist doch legitim, eine solche Aussage für ein Gerücht zu halten ??!

[verscherbler]

Habe noch einmal ein 50 Rentenpfennig-Stück mit dem 50 Reichspfennig-Stück verglichen. Das ist zwar wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen, aber immerhin besser als nix.

Folgendes ist mir noch aufgefallen:

1. Die Null der "50" ist bei den Reichspfennig nach oben hin größer. Darf bzw. MUß das so sein ??
2. Die Ährenstängel auf der rechten Seite sind bei den Reichspfennig z.T. unterbrochen. Scheint eindeutig eine Sache des Stempels und nicht der Abnützung zu sein. Ist das "erlaubt" ?? Habe das so zumindest auch schon in Katalogen gesehen.

[ externes Bild ]
Klick zum vergrößern

[mfr]

Hallo nochmal,
ich hoffe du hast meinen Satz mit der zeitgenössischen Fälschung nicht überlegen. Das war nämlich der Grund warum die Münze so schnell wieder außer Kurs gesetzt wurde: niemand wollte sie mehr annehmen weil fast mehr Fälschungen als Originale im Umlauf waren ! Deshalb wurden sie durch die fälschungssichereren Reinnickelstücke ersetzt.

Edit: Die 0 muß größer sein als die 5.

[hoemmelmeyer]

Hallo Verscherbler,
ich versuch hier einen größeren Scan meines Reichspfennigstückes einzustellen. Vielleicht entdeckst Du ja Unterschiede. Wobei es denn aber trotzdem sein kann, dass mein Stück eine Fälschung sein kann. Mit den zeitgenösischen Fälschungen hat Muenzenfreund komplett recht. Wegen gerade dieser Fälschung hat hier einer aus Dinklage 1924 einige Wochen in der Haftanstalt Vechta zugebracht.
Gruß
Martin

[ChriDDel]

Hallo.

Was ist denn so eine Münze wert?

Ich habe von Meinem Opa einen ganzen Koffer voll mit Münzen aus aller welt erhalten.

Darunter auch viel aus dem Deutschen Reich.

von 1 Pfennig 1850 bis 5 Mark Hindenburg 19?? alles dabei.