Bestimmungshilfe und Fälschungsanalyse
- Demolition
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Bestimmungshilfe und Fälschungsanalyse
Abend allerseits,
habe mir bei einem Asienurlaub vor einigen Wochen ein paar Münzen gekauft. Hatte damals noch nicht mit dem Hobby angefangen, fand die Münzen lediglich schön und wollte sie als Andenken an den Urlaub haben. Mittlerweile habe ich mich jedoch etwas ernster mit dem Hobby beschäftigt und habe mit dem Sammeln von Heimatmünzen begonnen. Im Zuge dessen interessiert mich jetzt aber auch was es mit meinen anderen Münzen, die sich so bei mir über die Jahre angesammelt haben, auf sich hat (Fälschung oder Original?, Eckdaten der Münzen). Das betrifft natürlich ebenfalls die Münzen aus besagtem Asienurlaub.
Ich habe selbst schon ein bisschen im Internet recherchiert und werde das auch weiterhin fortsetzen, wollte aber zusätzlich auch auf euer geballtes Wissen zurückgreifen und mir eure Meinungen anhören.
Ich stelle euch nachfolgend ein paar Fotos und die allgemeinen Daten von Durchmesser und Gewicht der Münzen online. Sollten die Fotos schlecht gemacht sein, kann ich euch gerne neue machen (Sind meine ersten Fotos dieser Art fürs Forum, sollten Sie verbesserungswürdig sein, bin ich über Tipps sehr dankbar ).
Münze 1: ca. 39,5 mm 28,47g (1 Yuan 1914, Fat Man Dollar?)
Münze 2: ca. 45,5 mm 37,1g (Pei Yang Tael, Jahr 33?)
Münze 3: 40,0 mm 29,0g (7 Mace and 2 Candareens, Kiang Nan Province?)
Münze 4: ca. 33,0 mm 16,86g (?) Die restlichen Münzen sind im nachfolgenden Beitrag, da nur 8 Bilder pro Beitrag erlaubt sind.
habe mir bei einem Asienurlaub vor einigen Wochen ein paar Münzen gekauft. Hatte damals noch nicht mit dem Hobby angefangen, fand die Münzen lediglich schön und wollte sie als Andenken an den Urlaub haben. Mittlerweile habe ich mich jedoch etwas ernster mit dem Hobby beschäftigt und habe mit dem Sammeln von Heimatmünzen begonnen. Im Zuge dessen interessiert mich jetzt aber auch was es mit meinen anderen Münzen, die sich so bei mir über die Jahre angesammelt haben, auf sich hat (Fälschung oder Original?, Eckdaten der Münzen). Das betrifft natürlich ebenfalls die Münzen aus besagtem Asienurlaub.
Ich habe selbst schon ein bisschen im Internet recherchiert und werde das auch weiterhin fortsetzen, wollte aber zusätzlich auch auf euer geballtes Wissen zurückgreifen und mir eure Meinungen anhören.
Ich stelle euch nachfolgend ein paar Fotos und die allgemeinen Daten von Durchmesser und Gewicht der Münzen online. Sollten die Fotos schlecht gemacht sein, kann ich euch gerne neue machen (Sind meine ersten Fotos dieser Art fürs Forum, sollten Sie verbesserungswürdig sein, bin ich über Tipps sehr dankbar ).
Münze 1: ca. 39,5 mm 28,47g (1 Yuan 1914, Fat Man Dollar?)
Münze 2: ca. 45,5 mm 37,1g (Pei Yang Tael, Jahr 33?)
Münze 3: 40,0 mm 29,0g (7 Mace and 2 Candareens, Kiang Nan Province?)
Münze 4: ca. 33,0 mm 16,86g (?) Die restlichen Münzen sind im nachfolgenden Beitrag, da nur 8 Bilder pro Beitrag erlaubt sind.
Zuletzt geändert von Demolition am Di 10.10.23 23:34, insgesamt 2-mal geändert.
- Demolition
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Re: Bestimmungshilfe und Fälschungsanalyse
Münze 5: ca. 27,0 mm 6,14g (?)
Münze 6: ca. 43,0 mm 32,15g (moderne Feng-Shui Münze?)
Aufgrund ersten anfänglichen Recherchen und dem Umstand, dass ich für alle Münzen zusammen ca. 15-20 Euro gezahlt habe, gehe ich bei den Münzen von Fälschungen aus (Vor allem bei den ersten 3 bin ich mir da eigentlich selbst schon sehr sicher. Mit den Käsch-Münzen (sind es Käsch-Münzen?) habe ich mich noch nicht wirklich auseinander gesetzt und bei der vermuteten Feng-Shui Münze stellt sich die Fälschungsfrage ja nicht wirklich).
Was ist eure Einschätzung zu den Münzen bzw. was könnt Ihr mir vielleicht ganz kurzgefasst über sie erzählen?
Ich freue mich auf eure Antworten.
Mit freundlichen Grüßen
Demolition
Münze 6: ca. 43,0 mm 32,15g (moderne Feng-Shui Münze?)
Aufgrund ersten anfänglichen Recherchen und dem Umstand, dass ich für alle Münzen zusammen ca. 15-20 Euro gezahlt habe, gehe ich bei den Münzen von Fälschungen aus (Vor allem bei den ersten 3 bin ich mir da eigentlich selbst schon sehr sicher. Mit den Käsch-Münzen (sind es Käsch-Münzen?) habe ich mich noch nicht wirklich auseinander gesetzt und bei der vermuteten Feng-Shui Münze stellt sich die Fälschungsfrage ja nicht wirklich).
Was ist eure Einschätzung zu den Münzen bzw. was könnt Ihr mir vielleicht ganz kurzgefasst über sie erzählen?
Ich freue mich auf eure Antworten.
Mit freundlichen Grüßen
Demolition
- pingu
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Re: Bestimmungshilfe und Fälschungsanalyse
Hallo,
auch für Chinamärkte gilt: es gibt nichts zu verschenken. Wenn ich mit deutschen Flohmärkten vergleiche, sehe ich sofort, dass Händler wissen was bei ihnen aus Silber ist und das sie auch ganz genau wissen wo sie die besten Preise für ihren "Krempel" bekommen.
Eine Silbermünze mit der die Großelten noch bezahlt haben weit unter Silberpreis gibt es auch in China nicht - 3 Stück unter dem Silberpreis von einer schon gleich gar nicht. Wenn dann noch seltenere Stücke ins Spiel kommen ist es "zu schön um Wahr zu sein".
Auf mindestens einem Stück (zu wenig Details in den Fotos) erkennt man Gusspickel, eines zeigt typische Merkmale für einen vorgeprägten nicht edlen Kern, der mit beprägter Silberfolie beschichtet wurde. Insgesamt sind die Stücke gar nicht Mal so schlecht gemacht, aber man darf nicht genau hinsehen und solte auch nichts zum Messen dabei haben... .
Die Käschmünzen sind wie bereits angenommen, ebenfalls nicht original. Die sehen wie aus einer Trommelmühle mit Walnussschalen zum Abschleifen aus, mit einer anschließenden Air-Brush Patinierung. Die Bearbeitung insgesamt spricht für sich, an einigen Stellen scheint blankes Messink vorzuschimmern.
Die Feg-Shui Münze ist ein moderner Verkaufssschlager - Feng Shui zieht immer! Genaugenommen ist es ein neuzeitlich angefertigtes Amulett und scheint sogar geprägt und nicht gegossen zu sein. Aber wie immer bei einem Amulett: es ilst elst flalsch wenn els nilcht wilkt... .
Bestimmen kann ich es momentan nicht, bin zu weit von der Literatur entfernt. - evtl. später.
Grüße pingu
pS: Chinesen können durchaus ein hartes "R" aussprechen, das entsprechende Schriftzeichen im chinesischen wird jedoch eher wie ein "L", teilweise auch ähnlich einem "Sch" ausgesprochen. Ein direktes Schriftzeichen für ein hartes "R" gibt es wohl nicht und deshalb wird es eben oft wie das muttersprachliche "L" gesprochen. Genau genommen eine "Schludrigkeit" die der Bequemlichkeit geschuldet ist und bei richtigem erlernen der Sprache auch nicht notwendig ist...
auch für Chinamärkte gilt: es gibt nichts zu verschenken. Wenn ich mit deutschen Flohmärkten vergleiche, sehe ich sofort, dass Händler wissen was bei ihnen aus Silber ist und das sie auch ganz genau wissen wo sie die besten Preise für ihren "Krempel" bekommen.
Eine Silbermünze mit der die Großelten noch bezahlt haben weit unter Silberpreis gibt es auch in China nicht - 3 Stück unter dem Silberpreis von einer schon gleich gar nicht. Wenn dann noch seltenere Stücke ins Spiel kommen ist es "zu schön um Wahr zu sein".
Auf mindestens einem Stück (zu wenig Details in den Fotos) erkennt man Gusspickel, eines zeigt typische Merkmale für einen vorgeprägten nicht edlen Kern, der mit beprägter Silberfolie beschichtet wurde. Insgesamt sind die Stücke gar nicht Mal so schlecht gemacht, aber man darf nicht genau hinsehen und solte auch nichts zum Messen dabei haben... .
Die Käschmünzen sind wie bereits angenommen, ebenfalls nicht original. Die sehen wie aus einer Trommelmühle mit Walnussschalen zum Abschleifen aus, mit einer anschließenden Air-Brush Patinierung. Die Bearbeitung insgesamt spricht für sich, an einigen Stellen scheint blankes Messink vorzuschimmern.
Die Feg-Shui Münze ist ein moderner Verkaufssschlager - Feng Shui zieht immer! Genaugenommen ist es ein neuzeitlich angefertigtes Amulett und scheint sogar geprägt und nicht gegossen zu sein. Aber wie immer bei einem Amulett: es ilst elst flalsch wenn els nilcht wilkt... .
Bestimmen kann ich es momentan nicht, bin zu weit von der Literatur entfernt. - evtl. später.
Grüße pingu
pS: Chinesen können durchaus ein hartes "R" aussprechen, das entsprechende Schriftzeichen im chinesischen wird jedoch eher wie ein "L", teilweise auch ähnlich einem "Sch" ausgesprochen. Ein direktes Schriftzeichen für ein hartes "R" gibt es wohl nicht und deshalb wird es eben oft wie das muttersprachliche "L" gesprochen. Genau genommen eine "Schludrigkeit" die der Bequemlichkeit geschuldet ist und bei richtigem erlernen der Sprache auch nicht notwendig ist...
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor pingu für den Beitrag:
- Demolition (Mi 11.10.23 22:55)
Wer sein Geld mit Konsum verschwendet, wird die wahren Freuden eines Numismatikers nie kennenlernen....
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Re: Bestimmungshilfe und Fälschungsanalyse
Hallo pingu,pingu hat geschrieben: ↑Mi 11.10.23 08:51
Auf mindestens einem Stück (zu wenig Details in den Fotos) erkennt man Gusspickel, eines zeigt typische Merkmale für einen vorgeprägten nicht edlen Kern, der mit beprägter Silberfolie beschichtet wurde. Insgesamt sind die Stücke gar nicht Mal so schlecht gemacht, aber man darf nicht genau hinsehen und solte auch nichts zum Messen dabei haben... .
Die Käschmünzen sind wie bereits angenommen, ebenfalls nicht original. Die sehen wie aus einer Trommelmühle mit Walnussschalen zum Abschleifen aus, mit einer anschließenden Air-Brush Patinierung. Die Bearbeitung insgesamt spricht für sich, an einigen Stellen scheint blankes Messink vorzuschimmern.
erstmal danke für deine Antwort und das bestätigen meiner Annahmen . Schade das es sich bei den Käschmünzen ebenfalls um Fälschungen handelt. Hatte es mir zwar schon gedacht, aber ein bisschen Hoffnung hatte ich trotzdem noch. Ich hatte die Münzen damals aus einer größeren Ansammlung von Münzen, die einfach zusammen in einer Schale aufbewahrt worden sind, ausgesucht. Bei denen wird es sich wohl ausschließlich um Fälschungen gehandelt haben.
Abseits davon wurden auch Münzen angeboten, die einzeln in Displays aufgebahrt und "bewertet" waren (mit Name der Münze, Strichcode, Firma, usw.). Ob diese dann tatsächlich echt gewesen wären, ist natürlich auch unklar.
Bin ich richtig in meiner Annahme, dass es sich bei "Münze 3" um die Münze mit edlen Kern und Silberfolie handelt?
Die Fotos hatten anfangs eine Größe von knapp 3 MB, musste sie dann deutlich komprimieren und die Größe verringern um die 150 KB zu erreichen. Dabei gingen dann leider viele Details verloren .
Falls du irgendwann die Zeit dafür findest wäre ich dir dankbar, wenn du mir Infos über die Originale, auf denen meine Käschmünzen beruhen, zukommen lassen könntest. Obwohl es sich um bei meinen Andenken um Fälschungen handelt, möchte ich mir trotzdem gerne kurz die Eckdaten der Münzen (Name, Prägejahr/ungefähres Alter, Bedeutung der Schriftzeichen, ...) notieren. Zu den ersten 3 Münzen konnte ich das zum Teil selber schon herausfinden, zu zusätzlichen Infos würde ich aber auch hier nicht nein sagen .
Mit freundlichen Grüßen
Demolition
- pingu
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Re: Bestimmungshilfe und Fälschungsanalyse
Hallo,
Münze 2 ist die mit der Silberfolie als Außenhaut. Der Kern ist nicht edel.
Versilbert sind aber alle 3.
Bei den Käsch Münzen:
4:https://www.zeno.ru/showgallery.php?cat ... hp?cat=937
5: https://www.zeno.ru/showgallery.php?cat=935
da solltest du fündig werden.
Das Amulet (Lesung = oben, unten, rechts, links):
Seite 1: Shun Zhi Tong Bao, Schildkröte, Tiger, Fengvogel, Drache
2. Seite: Da Qing Zhen ? Zang ?, Schildkröte, Tiger, Fengvogel, Drache
Kann ich nicht weiter deuten und ein Vorbild ist auch nicht im Hartill "Cast Chinese Amuletts" verzeichnet. Ich denke eine neuzeitliche, reine Touristenanfertigung.
Grüße pingu
Münze 2 ist die mit der Silberfolie als Außenhaut. Der Kern ist nicht edel.
Versilbert sind aber alle 3.
Bei den Käsch Münzen:
4:https://www.zeno.ru/showgallery.php?cat ... hp?cat=937
5: https://www.zeno.ru/showgallery.php?cat=935
da solltest du fündig werden.
Das Amulet (Lesung = oben, unten, rechts, links):
Seite 1: Shun Zhi Tong Bao, Schildkröte, Tiger, Fengvogel, Drache
2. Seite: Da Qing Zhen ? Zang ?, Schildkröte, Tiger, Fengvogel, Drache
Kann ich nicht weiter deuten und ein Vorbild ist auch nicht im Hartill "Cast Chinese Amuletts" verzeichnet. Ich denke eine neuzeitliche, reine Touristenanfertigung.
Grüße pingu
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Re: Bestimmungshilfe und Fälschungsanalyse
Alles klar, danke dir für die Infos und den Links für die Käschmünzen .
Du hast mir damit sehr weitergeholfen.
Mit freundlichen Grüßen
Demolition
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Demolition
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