Nabatäer Münze

Asiaten und was sonst noch der Antike zuzuordnen ist

Moderator: Numis-Student

seepferdchen
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Nabatäer Münze

Beitrag von seepferdchen » Mo 11.02.08 19:00

Habe einem Beduinen gegen eine notfalls verschmerzbare Summe eine Nabatäer Münze mit Abbildung von König und Königin aus Petra abgekauft.
Bei dem Entsetzen, dass er geäussert hat, als ich die Münze einfach in eine Hosentaschen gleiten lassen wollte, könnte sie sogar echt sein. Würde bei Interesse Bilder aufladen. gibt es jemanden, der mir bei der Identifizierung weiterhelfen könnte?

seepferdchen

payler
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Beitrag von payler » Mo 11.02.08 19:02

Bilder sind immer hilfreich!

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Pflock
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Beitrag von Pflock » Mo 11.02.08 19:05

ich zwar nicht, aber stell nur ein, hier findet sich für Alles ein Kenner :P
Gruß Pflock

Ich sammel Münzen und Medaillen aus Mühlhausen in Thüringen, vom Mittelalter bis heute.
Freue mich immer über Angebote.
:Fade-color

seepferdchen
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Fotos von Nabatäermünze

Beitrag von seepferdchen » Mo 11.02.08 20:04

Nicht perfekt, aber fürs erste vielleicht auch gut. Die Fotos der fraglichen Nabatäermünze.

seepferdchen
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Petra 1.jpg
Münze aus Petra 1(Nabatäer?)
Petra 2.jpg
Münze aus Petra 2( Nabatäer?)

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areich
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Beitrag von areich » Mo 11.02.08 20:37

Zweifellos echt, das Obvers müßte aber um 180° gedreht werden.

Andreas

saharafuchs
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Beitrag von saharafuchs » Mo 11.02.08 22:14

Meshorer 112
Nabataea, Aretas IV & Shugailat, AE 17.
39-40 AD. Jugate busts of Aretas IV & Shugailat right / crossed cornucopiae

Das ist eine Münze, die in Massen bei Ebay angeboten wird und schon ab 3 Euro zu ersteigern ist.
Mein höchstes Auktionsergebnis in Top-runder Erhaltung war 14 Euro.

seepferdchen
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Beitrag von seepferdchen » Di 12.02.08 14:16

Also ich bin wirklich beeindruckt von eurer raschen und kompetenten Antwort und bedanke mich.
Wenn die Muenze nur 3 euro wert ist behaelt man sie sich wohl am besten selbst. Immerhin besitzt nicht jeder ein 2000 Jahre altes Ding.
Der Beduine hatte noch ein paar Muenzen, die ich vorlaeufig mal dort gelassen habe, einige waren roemisch. Was ist die Lehre daraus? Gibt es antike Muenzen in solchen Massen, dass man sie gar nicht heimnehmen muss? Oder muesste man sich etwas kundig machen, um die richtigen herauszusuchen. Hier in den souks des "middle east", besonders in den von Touristen weniger frequentierten, findet man oefter solche Muenzen.

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areich
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Beitrag von areich » Di 12.02.08 14:25

Für Touristen gibt es entweder echte aber extrem häufige Münzen (wie diese) oder billige Touristenfälschungen. Als Faustregel, je schöner sie aussehen, desto unwahrscheinlicher, daß sie echt sind. Aber natürlich sind römische Münzen so häufig, daß Du brauchbare und identifizierbare Spätömer schon ab 1€ das Stück haben kannst und manchmal richtig schöne für 3-4€.

Geh' einfach davon aus, daß alles Fälschungen sind und bezahle den entsprechenden Preis.

Vielleicht erkennst Du ein paar:


http://www.forumancientcoins.com/fakes/ ... urist+fake

Andreas

kollboy
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Beitrag von kollboy » Di 12.02.08 21:07

@seepferdchen

wenn du preiswerte muenzen kaufen willst, also wörtlich münzen, die den preis, den zu zahlst, wert sind, musst du viel viel viel lernen - aus literatur (ein einsteigertip für münzen der röm. kaiserzeit: kampmann), aus foren wie diesem, usw., und so viele *echte* münzen wie möglich in der hand halten (bei vertrauenswürdigen händlern zb).

wenn du als naechsten schritt auch noch münzen erkennen willst, die nicht nur preiswert, sondern preisgünstig sind, musst du noch viel viel mehr lernen - das erfordert jahrelange intensive beschaeftigung mit der materie (wohl eher: mit einem kleinen teilgebiet)

...und bis dahin solltet du davon ausgehen, dass du immer dann gerade ueber den tisch gezogen wirst, wenn du glaubst, ein schnaeppchen zu machen.

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Oktavenspringer
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Beitrag von Oktavenspringer » Mi 13.02.08 15:05

Habe bei coinarchives auch ein Stück gefunden:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 76&Lot=980

Wenn schon ein solcher Schätzpreis angegeben ist, dann lohnt sich wahrscheinlich auch ein Fälschen dieser Stücke!

Ich halte seepferdchens Münze aber für echt!

Freundlichst
Oktavenspringer

saharafuchs
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Beitrag von saharafuchs » Mi 13.02.08 17:32

ja, zum Schätzpreis steht da nur:Price realized: Unsold

seepferdchen
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Beitrag von seepferdchen » Mi 13.02.08 19:19

Nach 3 Abenden der Beschäftigung mit Numismatik ist mein Eindruck genau so wie von kollboy beschrieben, ein Fass ohne Boden, dass dazu noch detaillierte Geschichtskenntnisse erfordert. Bis ich mir die Grundkenntnisse angeeignet habe muss ich Euch wohl noch einige Male konsultieren.
Der Beduine verkauft Schmuck und bietet die Münzen nicht zum Verkauf an. Wir sind zufällig ins Gespräch gekommen und da hat er diese Zündholzschachtel mit 6 oder 7 Münzen herausgesucht. Er sagt, er findet sie nach dem Regen, der schwemmt sie heraus.
Für mich stimmt's, weil die Münze scheint's doch eine gute Chance auf Echtheit besitzt. Auch finde ich es interessanter eine Münze an einem schönen Ort zu erwerben als in ebay. Bin aber dankbar für Eure Warnungen und kenne jetzt zumindest den Preis, 1 Euro.
Das Leben kann nur mit dem Blick zurück verstanden, jedoch nur mit dem Blick nach vorn gelebt werden (S. Kierkegaard)

kollboy
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Beitrag von kollboy » Mi 13.02.08 22:45

er findet die muenzen in dubai nach dem regen??

erstes fragezeichen: wie oft regnets in dubai?
zweites fragezeichen: wenn der die muenzen nach dem regen frei-auge findet, kann man davon ausgehen, dass dort tausend mal mehr liegen, als er sehen kann; daraus folgt: metalldetektor kaufen und auf gehts!!!! (mach dich auf kreuzweh gefasst vom vielen buecken!)

saharafuchs
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Beitrag von saharafuchs » Mi 13.02.08 23:04

In Dubai? Ich hätte eher auf Sinai getippt oder Jordanien.
heißt der beduine zufällig Ayman Abdallah?
Ich weiß nämlich , daß der in Dubai tausende dieser Münzen verkauft, die er aus Jordanien beschafft.

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Beitrag von saharafuchs » Mi 13.02.08 23:09

Selbstverständlich war diese Münze noch vor 1 Jahr oder 2 Jahren als selten einzustufen und sogar teurer als Münzen aus Judaea. Aber seitdem pro Woche 100 Stück einzeln bei Ebay.com versteigert werden und ein Kanadier sogar Lots ab 6 US$ pro ungerinigte Münze anbietet, ist der Preis stark verfallen.
Von der Erhaltung her, hätte ich letzten Sommer noch 30 US$ bezahlt. Nur heute bekomme ich die besten Stücke selbst nicht mehr zum anständigen Preis los.

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