Hat jemand so etwas schon mal gesehen?

Asiaten und was sonst noch der Antike zuzuordnen ist

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dionysus
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Hat jemand so etwas schon mal gesehen?

Beitrag von dionysus » Fr 18.01.13 11:50

Hallo miteinander,

eine merkwürdige aber zugleich auch ziemlich interessante antike Imitativprägung gibt mir zur Zeit Rätsel auf:

Bronze, augenscheinlich vergoldet (?) (teils deutlich rotstichig).
11 mm. / 1,9 g.
Avers:
Bartloser männlicher Kopf nach rechts, davor X. Alles im Perlkreis.
Revers:
Person mit Schwert in der erhobenen Rechten zu Pferd, nach rechts reitend. X vor dem Kopf .
Unter dem Pferdebauch ein Beizeichen. Alles im Perlkreis.

Der Zeichnungsstil ist eindeutig imitativ (keltisch würde ich jetzt nicht unbedingt sagen wollen). Ich kann leider weder die Zeitstellung einschätzen, noch ein definitives Vorbild für diese Prägung festmachen.
Der NONNOS Typus der Boier oder einige Keltiberische Prägungen tragen z. B. solche Darstellungen, allerdings in Bronze und Silber, in Gold habe ich so etwas noch nicht gesehen.

Kann jemand zu diesem Stück etwas sagen?

Liebe Grüße,
Maico

(ich möchte vorsichtshalber vorab noch darauf hinweisen, dass das Stück für den Verkauf bestimmt ist und evtuelle Erkenntnisse dieses Threads sicherlich in meine Beschreibung einfliessen werden.)
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Re: Hat jemand so etwas schon mal gesehen?

Beitrag von Posa » Di 22.01.13 23:58

Also maico,
wenn ich mir den hier anschaue: http://www.acsearch.info/record.html?id=88467 , dann liegst Du vielleicht mit dem Nonnos-Typ als Vorbild gar nicht so schlecht. Vom Stil her ist das natürlich überhaupt nicht keltisch, allein schon das flache Perd... Und bei der Goldfolie würde ich mal vermuten, dass das Ding nie Geld als Zahlungsmittel sein sollte. Für mich ist das eher ein Zeremonialstück, eine Gabe oder so was (Hochzeit, Beerdigung, Opfer, was weiß ich)

Hast Du eine Provenienz?

Gruß Posa

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dionysus
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Re: Hat jemand so etwas schon mal gesehen?

Beitrag von dionysus » Mi 23.01.13 13:20

Hallo Posa,

Eine Provenienz habe ich leider nicht. Auch eine regionale Eingrenzung der Herkunft kann ich nicht vornehmen.
Das Teil kam einfach im vorletzten Lot unbestimmter antiker Münzen mit an und "nervt" seitdem.

Ich halte so ein Stück wie du verlinkt hast, auch für am Wahrscheinlichsten als Vorbild in Frage kommend. Nur wer imitiert keltische Silbermünzen und zudem im falschen Metall (bzw. suggeriert dies)?
Zeremonialstück hört sich nach kultisch an und das ist ja die immer gern gewählte Bezeichnung wenn die Wissenschaft einfach nicht weiss, für was etwas gedacht war :)
Ich denke schon, dass dieses Stück eine Goldmünze vorgaukeln sollte und dann zwangsläufig auch für den Zahlungsverkehr, denn von Münzen, die für "kultische" oder Votivzwecke hergestellt wurden habe ich noch nicht gehört. Hier nahm man dann doch eher Schmuckstücke, Werkzeuge, Waffen und dergleichen.

LG, Maico

PS, Posa: Stell dich morgen mal auf ein Päkchen ein - nun endlich definitiv, es ist schon gepackt :)
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