Manchmal geht es schneller als man denkt
Moderator: Wurzel
Also ich sehe das etwas anders:
@truben - ich denke, Du hast Dich mit Mauricius verschrieben - das große M ist immer noch die Wertbezeichnung für Follis, und Mauricius ließ sich NICHT mit seiner Familie darstellen. Du wirst wohl schon Heraclius gemeint haben.
Dieser HERACLIUS (Sear 805) wurde auf einen PHOKAS-Follis Sear 640 aus dem Regierungsjahr 4 (II II = 605-606) überprägt, und zwar neues Avers auf altes Revers. Neben der alten Jahreszahl ist deutlich das rechte X der ursprünglichen Wertangabe XXXX (=40) zu sehen. Derartige Wertangaben mit rechts daneben gestellter Jahreszahl gibt es nur bei PHOKAS.
Die neue Averslegende dürfte, wie bei HERACLIUS üblich verwildert sein. Mit etwas Phantasie und natürlich auch ein wenig Erfahrung dürfte der rechte Teil auch auf "... hera.CONSt.PP.A" passen.
Gruß,
petzi
@truben - ich denke, Du hast Dich mit Mauricius verschrieben - das große M ist immer noch die Wertbezeichnung für Follis, und Mauricius ließ sich NICHT mit seiner Familie darstellen. Du wirst wohl schon Heraclius gemeint haben.
Dieser HERACLIUS (Sear 805) wurde auf einen PHOKAS-Follis Sear 640 aus dem Regierungsjahr 4 (II II = 605-606) überprägt, und zwar neues Avers auf altes Revers. Neben der alten Jahreszahl ist deutlich das rechte X der ursprünglichen Wertangabe XXXX (=40) zu sehen. Derartige Wertangaben mit rechts daneben gestellter Jahreszahl gibt es nur bei PHOKAS.
Die neue Averslegende dürfte, wie bei HERACLIUS üblich verwildert sein. Mit etwas Phantasie und natürlich auch ein wenig Erfahrung dürfte der rechte Teil auch auf "... hera.CONSt.PP.A" passen.
Gruß,
petzi
- dionysus
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Hi Petzlaff,
Stimmt, zumindest hERA und CONS... konnte ich einwandfrei entziffern.
Genau diese Merkmale (II II und X) meinte ich mit meiner Frage.
Mit dem M war ich dann auch etwas verwirrt, aber hat sich ja alles aufgeklärt.
Danke an alle für die ausführliche Bestimmung!!
Liebe Grüsse.
Dionysus
Stimmt, zumindest hERA und CONS... konnte ich einwandfrei entziffern.
Genau diese Merkmale (II II und X) meinte ich mit meiner Frage.
Mit dem M war ich dann auch etwas verwirrt, aber hat sich ja alles aufgeklärt.

Danke an alle für die ausführliche Bestimmung!!
Liebe Grüsse.
Dionysus
Wer nicht von dreitausend Jahren
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Hallo Spätrömer und Dionysus,
die Kriterien hinsichtlich der Zuordnung auf welche Münze überprägt wurde ergeben sich nur aus den Fragmenten der noch verbliebenen ursprünglichen Prägung wie z.B. Umschrift, Beizeichen, Jahreszahl, Zahlzeichen und Gewicht sowie Größe der MÜnze. Die hier von Dionysus eingestellte Münze weist eindeutige Überprägungsspuren auf, die sowohl eine Überprägung auf einen Follis von Mauricius als auch Phocas zutreffen. Auf der Aversseite (Darstellung Heraklius und Sohn) sind unten links in der 7/8 Uhr-Stellung der Münze eindeutig die Jahreszahl des Regierungsjahres des Herrschers zu erkennen, der die ursprüngliche Münze (Follis) schlagen ließ, nämlich die römische II II (4) (untereinander angeordnet). Hieraus wird erkennbar, dass die jetzige Aversseite der Münze auf der Reversseite der ursprünglichen Münze geprägt wurde. Die Jz. des Regierungsjahres erscheint grundsätzlich auf der Reversseite, dies ist aber für die Zuordnung an sich unbedeutend. Als Ursprungmünze kommt sowohl ein Follis von Mauricius als auch Phocas (Umschrift= FOCAS) in Frage. Auf beiden Münzen erscheint auf der Reversseite die dargestellte Jz. Anhand der "groben" Ausführung der römischen Ziffern neige ich dazu diesen ursprünglichen Follis nach Mauricius zu legen (ohne Gewähr). Die Ausführungen der römischen Ziffern bei Focas sind stilistisch feiner. Die Fragmente auf der Reversseite lassen für mich eine Zuordnung nicht zu.
Während ich diesen Beitrag schrieb hat Petzlaff sein Posting eingestellt, dem ich mich durchaus anschließen kann. DAS "X" habe ich allerdings auch nicht erkannt.
Viele Grüße Scheleck
die Kriterien hinsichtlich der Zuordnung auf welche Münze überprägt wurde ergeben sich nur aus den Fragmenten der noch verbliebenen ursprünglichen Prägung wie z.B. Umschrift, Beizeichen, Jahreszahl, Zahlzeichen und Gewicht sowie Größe der MÜnze. Die hier von Dionysus eingestellte Münze weist eindeutige Überprägungsspuren auf, die sowohl eine Überprägung auf einen Follis von Mauricius als auch Phocas zutreffen. Auf der Aversseite (Darstellung Heraklius und Sohn) sind unten links in der 7/8 Uhr-Stellung der Münze eindeutig die Jahreszahl des Regierungsjahres des Herrschers zu erkennen, der die ursprüngliche Münze (Follis) schlagen ließ, nämlich die römische II II (4) (untereinander angeordnet). Hieraus wird erkennbar, dass die jetzige Aversseite der Münze auf der Reversseite der ursprünglichen Münze geprägt wurde. Die Jz. des Regierungsjahres erscheint grundsätzlich auf der Reversseite, dies ist aber für die Zuordnung an sich unbedeutend. Als Ursprungmünze kommt sowohl ein Follis von Mauricius als auch Phocas (Umschrift= FOCAS) in Frage. Auf beiden Münzen erscheint auf der Reversseite die dargestellte Jz. Anhand der "groben" Ausführung der römischen Ziffern neige ich dazu diesen ursprünglichen Follis nach Mauricius zu legen (ohne Gewähr). Die Ausführungen der römischen Ziffern bei Focas sind stilistisch feiner. Die Fragmente auf der Reversseite lassen für mich eine Zuordnung nicht zu.
Während ich diesen Beitrag schrieb hat Petzlaff sein Posting eingestellt, dem ich mich durchaus anschließen kann. DAS "X" habe ich allerdings auch nicht erkannt.
Viele Grüße Scheleck
Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.
- dionysus
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Was könnte denn für die Reversseite in etwa als ursprüngliches Motiv in Frage kommen , vielleicht kann ich auf dem Original ja etwas mehr erkennen. Zumindest erahnen lässt sich wohl etwas.
lg.
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Reversseite eines Phocas Follis
Hallo Dionysus,
etwa so könnte die Reversseite der ursprünglichen Münze - Follis von Phocas - ausgesehen haben.
Gruß Scheleck
etwa so könnte die Reversseite der ursprünglichen Münze - Follis von Phocas - ausgesehen haben.
Gruß Scheleck
Zuletzt geändert von Scheleck am Sa 18.11.06 10:40, insgesamt 1-mal geändert.
Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.
Von dem ursprünglichen PHOKAS-Avers ist leider nur noch, und zwar links unterhalb der neuen Münzstättenangabe CON, ein Bruchstück des Arms des PHOKAS zu erkennen.
Ich mache eben schnell einen Scan aus dem Sear, um die Originalmünze zu zeigen. Dieser Beitrag wird entsprechend kurzfristig um das Bild ergänzt.
hiermit erfolgt:
petzi
PS: @scheleck - was fällt Dir an dem von Dir gezeigten Nikomedier auf? Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke, die Schrötlingsform erinnert mich extrem stark an unsere allseits "geliebte" NIK-Nachprägung (JUSTINIAN) aus dem 19. Jahrhundert. Ich habe ein ganz schlechtes Bauchgefühl: Fälschung auf Fälschung überprägt
Ich mache eben schnell einen Scan aus dem Sear, um die Originalmünze zu zeigen. Dieser Beitrag wird entsprechend kurzfristig um das Bild ergänzt.
hiermit erfolgt:
petzi
PS: @scheleck - was fällt Dir an dem von Dir gezeigten Nikomedier auf? Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke, die Schrötlingsform erinnert mich extrem stark an unsere allseits "geliebte" NIK-Nachprägung (JUSTINIAN) aus dem 19. Jahrhundert. Ich habe ein ganz schlechtes Bauchgefühl: Fälschung auf Fälschung überprägt

Zuletzt geändert von Gast am Sa 18.11.06 10:44, insgesamt 1-mal geändert.
Danke - ja klar meine ich Heraclus. Mauricius hatte ja vier Söhne und Martina war eindeutig die zweite Frau von Heraclius. Warum schreibe ich den falschen Namen?petzlaff hat geschrieben:ich denke, Du hast Dich mit Mauricius verschrieben (...) und Mauricius ließ sich NICHT mit seiner Familie darstellen. Du wirst wohl schon Heraclius gemeint haben.

Gruß
Truben
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Hallo ,
ja es ist wohl ein Phokas. Von nahem ist noch sehr viel zu erkennen.
Von der urspr. Wertseite kann man noch schwach Teile von zwei weiteren X erkennen, auch ein O über der II II ist noch da.
Auf der anderen Seite sind links neben dem neuen ANNO in der Vertiefung sogar noch Reste der urspr. Legende vorhanden, ebenso schräg rechts unter dem M neben dem O.
Das ist Doll was man dort alles finden kann , wenn mann weiss wo man suchen
muss.
Danke für die vielen Hilfen, ich glaub ich werd in Zukunft öfter mal in Byzanz vorbeinschauen.
Liebe grüsse
Dionysus
ja es ist wohl ein Phokas. Von nahem ist noch sehr viel zu erkennen.
Von der urspr. Wertseite kann man noch schwach Teile von zwei weiteren X erkennen, auch ein O über der II II ist noch da.
Auf der anderen Seite sind links neben dem neuen ANNO in der Vertiefung sogar noch Reste der urspr. Legende vorhanden, ebenso schräg rechts unter dem M neben dem O.
Das ist Doll was man dort alles finden kann , wenn mann weiss wo man suchen
muss.

Danke für die vielen Hilfen, ich glaub ich werd in Zukunft öfter mal in Byzanz vorbeinschauen.


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