Ja, ohne Hilfsmittel nicht aufzulösen, es sei denn...
Moderator: Wurzel
- Scheleck
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Ja, ohne Hilfsmittel nicht aufzulösen, es sei denn...
es stehen einem der DOC, Hendy, Petzlaff oder Sear zur Verfügung.
Ähnliche Schüssel ist hier vor nicht langer Zeit bereits eingstellt worden, allerdings eine andere Variante. Bemerkenswert ist der noch deutlich erkennbare ganzflächige "Silbersud" auf der Billon Aspron Trachy.
Na denn auf zum Rätselraten am Wochenende.
Viele Grüße Scheleck
Ähnliche Schüssel ist hier vor nicht langer Zeit bereits eingstellt worden, allerdings eine andere Variante. Bemerkenswert ist der noch deutlich erkennbare ganzflächige "Silbersud" auf der Billon Aspron Trachy.
Na denn auf zum Rätselraten am Wochenende.
Viele Grüße Scheleck
Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.
Lieber Scheleck,
ich vermute, es handelt sich um einen sehr schön erhaltenen Johannes II, geprägt 1122-1137 in Konstantinopel.
Auf der Vorderseite segnet Christus Büste, links kann man IC ganz ordentlich erkennen. Auf der Rückseite ist die Büste des Herrschers, er trägt einen Loros mit 3 mal 3 "Kacheln", besser quadratischen Perlen. Am Kragen sind 6 Perlen zu erkennen. Neben einem Punktkreuzglobus trägt er ein Zepter ohne Querstrich. Interessant sind die Pendilien (Ohrgehänge), die nicht aus je drei freistehenden Perlen wie beim Globus bestehen, sondern aussehen, als wären sie mit Fäden befestigt.
Diese Merkmale lassen mich Deine schöne silberne Münze dem Petzlaff 2.1a, Untervariante 1 zuordnen (2.1a10-010). Dem entspricht DOC 10a und Sear 1944. Lt. Petzlaff ist das eine recht seltene Münze.
Um einen "Silbersud" handelt es sich dabei sicher nicht. Die Technik des Silbersuds wurde etwa 700 Jahre früher bei den Römern angewendet, um Münzen mit geringem Silberanteil zumindest eine Weile sehr silbern aussehen zu lassen. Beim Johannes handelt es sich dagegen um einen natürlichen Anreicherungsvorgang des Silbers an der Oberfläche. Daher sind die Anführungsstriche völlig korrekt. Ein silberner Skyphat kommt bei Johannes nach meinem Eindruck übrigens häufiger vor als etwa bei Alexios I, III oder Isaak II.
Gruß
Truben
Edit:
da habe ich wohl zu lange am Text gesessen. Schnecki hat recht, nur 2/6 müßte 3/6 heißen. Den Unterschied der beiden Untervarianten machen die Pendilien.
ich vermute, es handelt sich um einen sehr schön erhaltenen Johannes II, geprägt 1122-1137 in Konstantinopel.
Auf der Vorderseite segnet Christus Büste, links kann man IC ganz ordentlich erkennen. Auf der Rückseite ist die Büste des Herrschers, er trägt einen Loros mit 3 mal 3 "Kacheln", besser quadratischen Perlen. Am Kragen sind 6 Perlen zu erkennen. Neben einem Punktkreuzglobus trägt er ein Zepter ohne Querstrich. Interessant sind die Pendilien (Ohrgehänge), die nicht aus je drei freistehenden Perlen wie beim Globus bestehen, sondern aussehen, als wären sie mit Fäden befestigt.
Diese Merkmale lassen mich Deine schöne silberne Münze dem Petzlaff 2.1a, Untervariante 1 zuordnen (2.1a10-010). Dem entspricht DOC 10a und Sear 1944. Lt. Petzlaff ist das eine recht seltene Münze.
Um einen "Silbersud" handelt es sich dabei sicher nicht. Die Technik des Silbersuds wurde etwa 700 Jahre früher bei den Römern angewendet, um Münzen mit geringem Silberanteil zumindest eine Weile sehr silbern aussehen zu lassen. Beim Johannes handelt es sich dagegen um einen natürlichen Anreicherungsvorgang des Silbers an der Oberfläche. Daher sind die Anführungsstriche völlig korrekt. Ein silberner Skyphat kommt bei Johannes nach meinem Eindruck übrigens häufiger vor als etwa bei Alexios I, III oder Isaak II.
Gruß
Truben
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da habe ich wohl zu lange am Text gesessen. Schnecki hat recht, nur 2/6 müßte 3/6 heißen. Den Unterschied der beiden Untervarianten machen die Pendilien.
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Lieber Schnecki, lieber Truben,
Ihr habt die Trachy perfekt aufgelöst. Vielen Dank dafür. Diese Trachy wurde auch wieder unter falscher Beschreibung angeboten. Oberflächliche Betrachtungen führen häufig dazu, diese Trachy mit den Trachy's von Manuel I. und Alexius I. zu verwechseln, obwohl die Loro's unterschiedlich dargestellt sind.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende wünscht Euch Scheleck
Ihr habt die Trachy perfekt aufgelöst. Vielen Dank dafür. Diese Trachy wurde auch wieder unter falscher Beschreibung angeboten. Oberflächliche Betrachtungen führen häufig dazu, diese Trachy mit den Trachy's von Manuel I. und Alexius I. zu verwechseln, obwohl die Loro's unterschiedlich dargestellt sind.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende wünscht Euch Scheleck
Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.
Hallo Basil,
die Römer haben ihre Kupfermünzen um 1100 immer noch äußerlich versilbert? All die schönen Kupferstücke sahen ehemals silbern aus? Für welche Münzen gilt das und gibt es Informationen darüber, wann das aufgegeben wurde? Was ist mit den bulgarischen "Imitationen"? Waren die auch versilbert? Und die Lateiner - war zur Zeit der Besetztung Kupfer dann "akzeptiert"?
Staunend
Truben
die Römer haben ihre Kupfermünzen um 1100 immer noch äußerlich versilbert? All die schönen Kupferstücke sahen ehemals silbern aus? Für welche Münzen gilt das und gibt es Informationen darüber, wann das aufgegeben wurde? Was ist mit den bulgarischen "Imitationen"? Waren die auch versilbert? Und die Lateiner - war zur Zeit der Besetztung Kupfer dann "akzeptiert"?
Staunend
Truben
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Hallo Truben,
Deine vielen Fragen kann ich an dieser Stelle garnicht auf einmal beantworten. Ich bin nur aussagefähig soweit es meine eigenen Arbeiten betrifft und die beginnen mit der Münzreform des Alexios I. Nach dieser Münzreform hatte der Silbersud durch Weisssieden und Amalgamierung eine große Bedeutung. Das ging soweit, daß man abgegriffene Münzen nachversilbert hat. Es ist nachweisbar, weil auf Billon-Skyphaten des Alexius teilweise zwei Silberschichten mit unterschiedlicher Zusammensetzung nachweisbar sind. Diese haben sich aber ebenso schnell abgegriffen, weshalb Skyphaten mit intakter und geschlossenr Silberschicht zu den Seltenheiten zu rechnen sind. Silbersud auf bulgarischen und lateinischen Imitationen ist mir nicht bekannt, was nicht heißt daß es ihn doch gegeben hat. Metallurgische Untersuchungen dieser Imitationen zeigen einen gewissen Restsilbergehalt der aber homöopatisch klein ist und eher von Verunreinigungen der Schmelze herrührt.
Gruß Basil
Deine vielen Fragen kann ich an dieser Stelle garnicht auf einmal beantworten. Ich bin nur aussagefähig soweit es meine eigenen Arbeiten betrifft und die beginnen mit der Münzreform des Alexios I. Nach dieser Münzreform hatte der Silbersud durch Weisssieden und Amalgamierung eine große Bedeutung. Das ging soweit, daß man abgegriffene Münzen nachversilbert hat. Es ist nachweisbar, weil auf Billon-Skyphaten des Alexius teilweise zwei Silberschichten mit unterschiedlicher Zusammensetzung nachweisbar sind. Diese haben sich aber ebenso schnell abgegriffen, weshalb Skyphaten mit intakter und geschlossenr Silberschicht zu den Seltenheiten zu rechnen sind. Silbersud auf bulgarischen und lateinischen Imitationen ist mir nicht bekannt, was nicht heißt daß es ihn doch gegeben hat. Metallurgische Untersuchungen dieser Imitationen zeigen einen gewissen Restsilbergehalt der aber homöopatisch klein ist und eher von Verunreinigungen der Schmelze herrührt.
Gruß Basil
Vielen Dank Basil. Die Praxis des Versilberns war mir nicht bewußt. Deine Erklärung stützt vielleicht auch ein wenig Petzlaff's These, dass es sich bei den Imitationen vermutlich nicht um Imitationen handelt. Wenn die nämlich nicht versilbert gewesen waren, dann wären sie als eigenständige Prägungen ja sofort erkennbar.
Ich werde wohl Deine Publikationen vollständig durchlesen. Bislang habe ich nur ein kleines Heft.
Viele Grüße
Truben
Ich werde wohl Deine Publikationen vollständig durchlesen. Bislang habe ich nur ein kleines Heft.
Viele Grüße
Truben
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