ne Schüssel hinterher :-))

Münzen des alten Byzanz

Moderator: Wurzel

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Truben
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ne Schüssel hinterher :-))

Beitrag von Truben » Do 21.07.05 21:12

Hallo liebe Byzantiner,

ich werfe mal wieder eine Münze in den Ring, auch wenn die letzten "flachen Schüsseln" noch nicht ganz aufgeklärt sind. Naja, und ein UHU ist sie auch nicht ganz :) .

Das heutige Exemplar unterscheidet sich von meinen anderen vor allem durch zwei Merkmale. Das Münzbild auf Vorder- und Rückseite (1,8 cm Durchmesser) ist im Verhältnis zur Münzgröße (3,2 cm Durchmesser) recht klein. Und die Münze ist in Wirklichkeit silberfarben. Kupferfarben, grau und teilweise schwarz ist die Patina. An allen Stellen, an denen gekratzt wurde ist helles Silber mit einer Lupe deutlich zu sehen. Ist das also eine Silbermünze? :oops:
Sie wiegt 4,4 Gramm und ist mit geschätzten 0,2 mm sehr dünn, trotzdem wirkt sie sehr stabil.

Auf der Vorderseite ist dar Oberkörper eines Christus mit schmalem Bart zu sehen, Inschrift IC XC.
Rückseite gleichfalls mit Oberkörper eines Mannes mit schmalem Bart, er hält einen Kugel mit einem aus vier Kugeln gebildeten Kreuz in der einen und einen Stab mit Kreuz am oberen Ende in der anderen Hand.
Die Rückseite hat eine Inschrift, die nicht gut zu entziffern ist und deren Buchstaben ich nicht auf meiner Tastatur finde. Auf der linken Seite steht etwa "xiwAl", oberhalb "(das Zeichen für Pi)IT(2 Perlen genau oberhalb des Kopfes)IIII (Perle)INT". Naja, ist nicht einfach zu entziffern.
Die Person hat 6 Perlen im Schultergürtel und trägt 3-teilige Ohrgehänge, die nicht aus Perlen gebildet sind.

Viel Spaß und danke

Truben
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Anastasius
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Beitrag von Anastasius » Do 21.07.05 22:09

@ Truben:

die Münze ist im petzlaff zu finden, was dafür spricht, dass sie keine
Silbermünze ist - auch wenn der Silbergehalt recht hoch ist.
Ich löse mal den von Dir beschriebenen Legendenteil +IW A ...
als Johannes auf, nun sollte die genaue Lösung nicht mehr so schwer sein...

Gruss
Anastasius

P.S. Die Sear-Nummer hat etwas mit dem gestrigen Datum ( 20. Juli ) zu tun ...

Gast
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Beitrag von Gast » Fr 22.07.05 09:28

Anastasius hat geschrieben: P.S. Die Sear-Nummer hat etwas mit dem gestrigen Datum ( 20. Juli ) zu tun ...
Lieber Anastasius, ich dachte, Du würdest Dich hauptsächlich für alte Geschichte interessieren :D Nebenbei: die computeranimierte Dokumentation im TV fand ich bis auf die ziemlich danebene Sprachanimation des GröFaZ genial :!:

@truben - ich glaube, Du hast nur den "Petzlaff 2" - langsam verliere ich den Überblick 8O Dieser JOHANNES II ist im ersten Band beschrieben.

Übrigens - eine Klasse Münze mit ca 6-7% Silbergehalt.

Lieben Gruß - petzi

Truben
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Beitrag von Truben » Fr 22.07.05 10:44

Lieber Anastasius, lieber Petzlaff,

ganz so einfach schien mir das nicht zu sein. Denn sowohl die Abbildung in Vol 1 2.1.a, auch das von Petzlaff als Johannes II bestimmte Stück hier http://www.numismatikforum.de/ftopic10739.html und SBC bei wildwinds haben an den Ohren etwas hängen, was aus je 3 sauber abgesetzten Perlen besteht. Im Falle der hier vorgestellten Münze sind dies aber drei "Zapfen". Vor allem am Ohr auf der linken Seite ist die Prägung sehr sauber und ich meine das deutlich zu sehen. Ich packe mal noch eine Skizze dazu.

Das mit dem Sear und dem 20. Juli bekomme ich nicht aufgelöst. Lt. petzlaff ist die Münze bei SBC unter 1944 zu finden. Am 20.6.1944 endete in der Philippinensee eine zweitägige See- und Luft-Schlacht zwischen japanischen und US-amerikanischen Streitkräften. Aber das ist hier sicher nicht gemeint. 8O

Herzliche Grüße
Truben
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Gast
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Beitrag von Gast » Fr 22.07.05 11:13

Mensch, trubem

am 20. Juli 1944 wurde in der Wolfsschanze, Ostpreussen das (leider) ziemlich dilettantische ultimative Attentat auf Hitler ausgeführt (darauf bezieht sich das TV-Zitat von vorgestern). Am selben Tag erlitt Roosevelt einen Infarkt, Churchill war wie immer betrunken und versuchte seine Generäle von der Notwendigkeit eines Giftgasangriffs auf das Deutsche Reich zu überzeugen.

Alle Allierten inkl. Stalin waren froh, daß das Attentat mißlungen war - oberstes Kriegsziel war schließlich die militärische Zerschlagung des "Reiches", die Vereinnahmung Polens durch die Sowjets sowie der Erhalt des Britischen weltweiten Empires.

Im Grunde genommen war das Attentat vom 20. Juli 1944 der argumentative Beginn des "Kalten Krieges" und möglicherweise aus diesem Blickwinkel betrachtet, wie viele Historiker heute übereinstimmend sagen, ein "Schuß in das eigene Knie".

Alle Beteiligten hatten damals eine totale "Klatsche" :mad:


Aber das war bei den Byzantinern vs. Kreuzfahrern nicht anders :D



Nun zu Deinem prächtigen JOHANNES II:

Die Ohrgehänge schaue ich mir mal genauer an - Stellungnahme folgt 8)

petzi

Gast
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Beitrag von Gast » Fr 22.07.05 11:22

Haua-haua

Das Ohrgehänge habe ich gesucht und noch nicht gefunden !!!!!!!!!!!!!!!!

Alle mir zugänglichen zitierbaren Bücher zeigen die von "petzlaff" zitierten 3-Perlen Pendilien.

Mir erscheint es relativ unwahrscheinlich, diese markante Variante als zufallsbedingten "Ausrutscher" eines unerfahrenen oder betrunkenen Graveurs einzustufen. Insofern - Respekt vor Deinem scharfen Auge.

Mit Deiner Erlaubnis würde ich die Scans gern in mein privates Archiv aufnehmen und in der nächsten Auflage des Handbuchs "ex Sammlung truben" zitieren - geht das ok :roll:

Lieben Gruß - petzi


PS: mach weiter so - Du trägst da tolle Münzen zusammen :!:

Truben
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Beitrag von Truben » Sa 23.07.05 17:56

Hallo Petzlaff,
was sollte ich dagegen haben? Im Gegenteil, freut mich sehr. Ich habe die Bilder und eines zusätzlich mit den Ohrpendilien in Nahansicht durch ein Mikroskop in eine Zip-Datei zusammengepackt (insg. 8 MB) und würde sie Dir mailen, wenn Du dies wünschst. Dann hast Du sie in besserer Auflösung als hier im Forum mit den 75 KB.
Herzl. Gruß
Truben
Zuletzt geändert von Truben am So 24.07.05 13:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Gast » Sa 23.07.05 19:17

@truben

geht in Ordnung - meine émail-Adresse hast Du ja

petzi

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