Der schlechte Scan schärft den Blick auch ......

Münzen des alten Byzanz

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Der schlechte Scan schärft den Blick auch ......

Beitrag von Gast » Di 27.03.07 16:55

So, liebe Gemeinde,

hier möchte ich euch 4 Exemplare (eins davon mit einer recht ansehnlichen Vorderseite, was selten ist - das erste und das letzte Bild gehört zusammen) zeigen, von denen ich wissen möchte, was euch daran auffällt (und natürlich, was das ist - "Petzlaff"-Besitzer sind klar im Vorteil, da eine von den gezeigten darin abgebildet ist :roll: ).

Ich bitte euch, die Unschärfen in den Scans dieser "Mini"-Schüsseln zu entschuldigen - hatte weder Zeit, noch Lust, Fotos zu machen und mich mit Photoshop zu prügeln 8)

Mir kommt es allerdings weniger auf die Bestimmung an (es ist lt. einschlägigen Katalogen alles derselbe Typ), vielmehr möchte ich von euch wissen, was euch sonst so im Vergleich auffällt.

Viel Spaß beim Forschen

petzi
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4L5.jpg
4L4.jpg
4L3.jpg
4L2.jpg
4L1.jpg

Truben
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Beitrag von Truben » Di 27.03.07 18:22

Mir fallen erst einmal die unterschiedlichen Gürtelschnallen auf. Obwohl 4L3 ein ungeschickt geschnitztes Andreaskreuz sein könnte, so wie es 4L4 ist.
Edit1: es gibt auch Differenzen bei den Pendilien.
Edit 2: 2 mit 2 und 2 ohne Perlen an den Kreuzszepterschäften!
Edit 3: Bei 4L2 häng vom Ellenbogen des schafttragenden Arms eine Stola, die im oberen Teil in irgendetwas wie eine Hand(??) übergeht. Bei anderen Münzen würde ich da den Saum des Gewandes vermuten, das aber bei dieser hier rechts keine Entsprechung hat.
Edit 4: So, die Bestimmung will ich noch hinzufügen:
im Petzlaff Vol 2 unter Lateiner Typ D, 2.4 katalogisiert. Ob es sich um die Hauptvariante oder die Untervariante 2 handelt, kann ich nicht entscheiden, da dies wesentlich vom Gewicht abhängt. Weiterhin katalogisiert unter DOC 4 und Sear 2024 (so der Petzlaff).
Warum ich jedoch in der Bestimmungshilfe auf Seite 11 in der Übersicht der stehender Kaiser den Typ D nicht finde, kann ich mir nicht erklären. Der wird in der Identifizierungshilfe der thronenden Kaiser aufgeführt. Aber die Kaiser auf den Münzen oben stehen doch zweifellos. 8O

Gruß
Truben

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Beitrag von Gast » Mi 28.03.07 17:54

Truben hat recht mit der EInordnung als Lateiner Typ D - und zwar handelt es sich um beschnittene "Large Modules".

4L3 und 4L4 haben beide tatsächlich ein sog. Andreaskreuz im Gürtel.

Das mit den unterschiedlichen Pendilien ist ebenso richtig wie die Perle im Zepterschaft. Das mit der "Stola" unter dem Ellenbogen dürfte wohl durch die Beschneidung zur Verwirrung führen. Ich gehe davon aus, dass bei allen Münzen vor dem Clipping die "Stola" (bzw. der Saum des Gewandes) gleichermassen sichtbar ausgeprägt war.

Es gibt aber noch mehr Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten - mal schauen, was den anderen noch so einfällt.

Und truben hat schon wieder einen Beschreibungsfehler (auch bei mir entdeckt: der Herrscher STEHT tatsächlich. Das ist ganz deutlich bei der obersten Münze zu erkennen).

Lieben Gruß
petzi

Truben
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Re: Der schlechte Scan schärft den Blick auch ......

Beitrag von Truben » Mi 28.03.07 18:01

Lieber Stefan,
so langsam wächst die Spannung! :)
petzlaff hat geschrieben:...von denen ich wissen möchte, was euch daran auffällt (und natürlich, was das ist...). ... Mir kommt es allerdings weniger auf die Bestimmung an ..., vielmehr möchte ich von euch wissen, was euch sonst so im Vergleich auffällt.
Liebe Grüße
Truben

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Beitrag von Truben » Mi 28.03.07 18:49

Ein paar habe ich noch:
- die Münzen sind 5, 6 und 7-eckig
- die Zepterschäfte sind unterschiedlich lang.
- es gibt links z.B. bei 4L2 und 4L3 Schriftzeichenreste
- die Perle am Schaft von 4L3 auf Hüfthöhe könnte quadratisch sein und hat vielleicht ein Gegenstück auf der anderen Seite des Unterarms, dicht am Rand
- bei 4L3 könnte der Schaft VOR dem Arm entlang führen, bei den anderen eher dahinter
- haben die alle einen Bart?
Gruß
Truben

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Beitrag von Gast » Mi 28.03.07 18:59

Lieber Truben

- alle habe neinen Bart
- das Zepter ist immer hinter dem Arm und sicherlich nicht immer gleich lang
- Punkte (wie auch immer ausgeführt im Schaft sind bei dieser Ausgabe eher selten anzutreffen

aber:

- die 6-eckig beschnittenen sind am häufigsten !!!!
- diese Ausgabe hat immer eine MANUEL-Legende, die allerdings halt eben oft beschnitten ist
- Was ist mit dem Zepterkreuz ?

BTW: was ich selbst auch auch erst vor kurzem festgestellt habe: die small modules dieser Ausgabe zeigen keinen stehenden Kaiser, sondern nur ein Brustbild bis kurz oberhalb des Gürtels (sic!). Damit sind alle bisherigen Katalogisierungen dieses Typs eh für die Katz'. Wahrscheinlich kommt die Verwirrung daher, dass man bei clipped "large modules" meist nicht den Bereich unterhalb des Lorosgürtels erkennen kann, weil er einfach abgeschnitten ist.

Lieben Gruß
petzi

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Beitrag von Truben » Mi 28.03.07 21:06

[ externes Bild ]

Die Kreuze sind zwar unterschiedlich groß, aber das gilt auch für andere Merkmale der Münzen. Sie haben alle mal Perlen an den Enden des Kreuzes gehabt. Nein, ich sehe da keinen gravierenden Unterschied.

[ externes Bild ]

Du hast ja mit den unterschiedlichen Herrscherdarstellungen zwischen den small und large modules eine tolle Entdeckung gemacht. Sollte das also Hoffnung auf eine Neuauflage Deines Lateiner- und Bulgarenwerkes machen? :)

Gruß
Truben

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Beitrag von Wurzel » Mi 28.03.07 21:53

Irre ich oder ist auf dem letzten Bild ein Punktkreuz auf dem Reichsapfel?

Micha
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Beitrag von Truben » Do 29.03.07 07:43

Lieber Michael,
vielleicht hast Du recht. Aber ich finde, dass die Darstellung der Kreuze auf den Globen denen auf den Zeptern gleicht. Also Balken und am Ende je eine Perle. Beim letzten Foto ist die oberste Perle in meinen Augen nicht alleine stehend, sondern durch einen Balken mit dem restlichen Kreuz verbunden.

Es bleibt spannend! :-)

Gruß
Truben

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Beitrag von Gast » Do 29.03.07 09:25

@Micha,
@truben,
@all,

Die Globuskreuze sind tatsächlich alle "plain", also keine Punktkreuze.

Die unterschiedliche Größe der Zepterkreuze ist auch akzeptabel und liegt im normalen Bereich.

Auffällig ist, dass bei 3 Münzen der Zepterkopf auf Höhe der Pendilien ist, bei einer (der braun-patinierten) jedoch weit über den Kopf des Herrschers herausragt. Ich halte diese gravierende Abweichung für keinen Zufall sondern für das Merkmal einer wohldefinierten Unterauflage/Variante dieser recht häufigen Münze. Abgesehen davon finde ich in meinen weiteren Beständen kein einziges Exemplar mit ähnlichem Charakteristikum. Das hat zwar grundsätzlich erst einmal nichts zu bedeuten. Im zweiten Ansatz des Nachdenkens verwirrt das schon ein wenig. Die besagte Münze ist übrigens die einzige dieses Typs (und die einzige mit genannter Besonderheit), die eine Sand-Patina aufweist. - zumindest, was meine bescheidenen Bestände anbelangt.

Vergleicht man die Aversdarstellungen, so fällt bei letztbesagter Münze auch auf, dass die Größe des Herrscherbildnisses um einiges größer ausfällt als bei den übrigen.

faszinierend sind für mich auch die vielen unterschiedlichen Pendilienausführungen.

Lieben Gruß
petzi
Zuletzt geändert von Gast am Fr 30.03.07 14:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Gast » Do 29.03.07 17:30

Dies ist kein "nach oben" im negativen Sinn !

- ich habe meinen letzten Beitrag zu diesem Thread (um ihn nicht auseinander zu reißen) von 09:25 Uhr um einiges ergänzt !!!

petzi

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