Iustinianus Bronze!?
Moderator: Wurzel
- annius verus
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Iustinianus Bronze!?
Hi zusammen,
Ich habe an der letzten schweizer Börse diese Münze des Iustinianus gekauft. Was für ein Nominal ist das? Was ist auf der Rückseite dargestellt?
Aus welcher Münzstätte stammt das Stück. Wann wurde sie geprägt. Kann mir jemand eine Referenz angeben?
Fragen über Fragen....
Die Münze ist 5.7 g schwer und hat einen Durchmesser von 19 mm.
Vielen Dank für eure Hilfe!!!
Liebe Grüsse
Yves
Ich habe an der letzten schweizer Börse diese Münze des Iustinianus gekauft. Was für ein Nominal ist das? Was ist auf der Rückseite dargestellt?
Aus welcher Münzstätte stammt das Stück. Wann wurde sie geprägt. Kann mir jemand eine Referenz angeben?
Fragen über Fragen....
Die Münze ist 5.7 g schwer und hat einen Durchmesser von 19 mm.
Vielen Dank für eure Hilfe!!!
Liebe Grüsse
Yves
- dionysus
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Hallo Annius Verus,
Du hast hier ein recht ordentlich erhaltenes Exemplar eines 10 Nummi Stücks aus Karthago.
Hier die genaue Bestimmung:
Justinianus I. (527-565 AD)
Dekanummion (= 1/4 Follis), Karthago, Jahr 13 = 539/40 AD
Av: Diademierte Profilbüste des Kaisers n.r., trägt Panzer und Paludamentum.
DN IVSTINI - ANVS PP AVC
Rv: Zentral die Wertangabe I für 10 Nummien, Kreuz darüber , links davon ANNO, rechts das Jahr XIII. Im Abschnitt Münzstättenkürzel CAR.
Ref.:
Sear 269 ; MIB 199.1
Aus dieser Serie des Jahres 13 tragen übrigends nur die kleinen Nominale ( 10 Nummi und 1 Nummus) eine Profilbüste. Die Follis und Halbfollis tragen die Frontalbüste.
Hier noch der Link zum Wildwinds Eintrag:
http://wildwinds.com/coins/sb/sb0269.html
Leider ist dieser nicht ganz korrekt. Das Bild zeigt die richtige Sear 269 oder MIB 199.2 (Jahr 14 -CAR), die Beschreibung hat damit jedoch nichts zu tun.
Lieben Gruß
Maico
Du hast hier ein recht ordentlich erhaltenes Exemplar eines 10 Nummi Stücks aus Karthago.
Hier die genaue Bestimmung:
Justinianus I. (527-565 AD)
Dekanummion (= 1/4 Follis), Karthago, Jahr 13 = 539/40 AD
Av: Diademierte Profilbüste des Kaisers n.r., trägt Panzer und Paludamentum.
DN IVSTINI - ANVS PP AVC
Rv: Zentral die Wertangabe I für 10 Nummien, Kreuz darüber , links davon ANNO, rechts das Jahr XIII. Im Abschnitt Münzstättenkürzel CAR.
Ref.:
Sear 269 ; MIB 199.1
Aus dieser Serie des Jahres 13 tragen übrigends nur die kleinen Nominale ( 10 Nummi und 1 Nummus) eine Profilbüste. Die Follis und Halbfollis tragen die Frontalbüste.
Hier noch der Link zum Wildwinds Eintrag:
http://wildwinds.com/coins/sb/sb0269.html
Leider ist dieser nicht ganz korrekt. Das Bild zeigt die richtige Sear 269 oder MIB 199.2 (Jahr 14 -CAR), die Beschreibung hat damit jedoch nichts zu tun.
Lieben Gruß
Maico
Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkeln unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben. - Goethe -
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- annius verus
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Ergänzung
Hallo Byzantiner,
Die Deka von annius verus aus Carthago hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit folgende Legierungsbestandteile außer Kupfer:
- 5% Blei
- 4% Zinn
- 0,6 % Zink
- 0,3% Silber
Es handelt sich somit um eine klassische Bronzemünze. Alle Nominale aus Carthago bestehen aus dieser und sehr ähnlichen Legierungen für die Regierungszeiten von Justinian I. bis Constans II. Das Typische an diesen Legierungen ist, daß sie sowohl schmiedbar als auch gießbar sind, also universell verarbeitet werden konnten. Der hier vorliegende Bleianteil ist mit ca. 5% gerade noch vertretbar, denn Blei löst sich sehr schwer in der Kupferschmelze und führt zu Seigerungen. Mit größern Seigerungen läßt sich eine Kupferlegierung nicht mehr schmieden, sondern ist nur noch gießbar.
Bitte beachtet, daß dies nur für Carthago bis einschließlich Constans II. zutrifft. Jede Münzstätte hatte zu bestimmten Zeiten auch bestimmte Legierungen. Leider findet man in der Literatur ein hoffnungsloses Durcheinander zwischen Kupfer, Bronze und Messing und dabei werden auch noch mehrere hundert Jahre Prägetechnik über einen Kamm geschoren. Da Kupfer ein sehr teures Münzmetall war wurde es zunehmend durch Zugaben von Bei und Zink gestreckt. Die prägetech- nischen Eigenschaften veränderten sich dadurch gewaltig (doch das ist ein anderes Thema).
Gruß Basil
Die Deka von annius verus aus Carthago hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit folgende Legierungsbestandteile außer Kupfer:
- 5% Blei
- 4% Zinn
- 0,6 % Zink
- 0,3% Silber
Es handelt sich somit um eine klassische Bronzemünze. Alle Nominale aus Carthago bestehen aus dieser und sehr ähnlichen Legierungen für die Regierungszeiten von Justinian I. bis Constans II. Das Typische an diesen Legierungen ist, daß sie sowohl schmiedbar als auch gießbar sind, also universell verarbeitet werden konnten. Der hier vorliegende Bleianteil ist mit ca. 5% gerade noch vertretbar, denn Blei löst sich sehr schwer in der Kupferschmelze und führt zu Seigerungen. Mit größern Seigerungen läßt sich eine Kupferlegierung nicht mehr schmieden, sondern ist nur noch gießbar.
Bitte beachtet, daß dies nur für Carthago bis einschließlich Constans II. zutrifft. Jede Münzstätte hatte zu bestimmten Zeiten auch bestimmte Legierungen. Leider findet man in der Literatur ein hoffnungsloses Durcheinander zwischen Kupfer, Bronze und Messing und dabei werden auch noch mehrere hundert Jahre Prägetechnik über einen Kamm geschoren. Da Kupfer ein sehr teures Münzmetall war wurde es zunehmend durch Zugaben von Bei und Zink gestreckt. Die prägetech- nischen Eigenschaften veränderten sich dadurch gewaltig (doch das ist ein anderes Thema).
Gruß Basil
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