Bestimmungshilfe Byzantische Münze
Moderator: Wurzel
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Bestimmungshilfe Byzantische Münze
Hallo
Brauche Bestimmungshilfe bei dieser Bronze. Für „ Byzanzexperten“ bestimmt kein Problem.
Habe die Photos bereits an Petzlaff geschickt.
(hier sind sie - petzlaff:)
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Danke im Vorraus für die Mühe
Grüsse
Vespasian [/img]
Brauche Bestimmungshilfe bei dieser Bronze. Für „ Byzanzexperten“ bestimmt kein Problem.
Habe die Photos bereits an Petzlaff geschickt.
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Wer die Vergangenheit kennt,
kennt die Zukunft!
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Es handelt sich um:
JUSTIN II (565-578)
Follis (40 Nummia), Münzstätte Theopolis (Antiochia) Offizin 3 (Gamma), Regierungsjahr 8 (=572/573) (Sear 379, DOC 150ff, BMC 193ff, MIB 56f, Ratto 891ff)
Av: Justin(links) und Sophia(rechts) sitzend auf einem Doppelthron; beide mit Heiligenschein; zwischen beiden ein gemeinsam gehaltener Globus mit langem Kreuz (im Gegensatz zu den Prägungen der anderen Münzstätten wird dieses Kreuz übrigens senkrecht und nicht schräg gehalten); beide halten ausserdem jeweils ein langes Szepter
Rv: Wertangabe M (=40); darüber Kreuz; ANNO VIII; Offizinangabe "Gamma" (3. Offizin) unter dem M; Münzstättenangabe THEUP' (Theopolis) im Anschnitt
Die Münze ist recht häufig, allerdings meist in weitaus schlechterer Erhaltung - sehr schön sind die Details des Thrones erhalten. Wert ca. 15 EUR.
Viele Grüße - petzlaff
JUSTIN II (565-578)
Follis (40 Nummia), Münzstätte Theopolis (Antiochia) Offizin 3 (Gamma), Regierungsjahr 8 (=572/573) (Sear 379, DOC 150ff, BMC 193ff, MIB 56f, Ratto 891ff)
Av: Justin(links) und Sophia(rechts) sitzend auf einem Doppelthron; beide mit Heiligenschein; zwischen beiden ein gemeinsam gehaltener Globus mit langem Kreuz (im Gegensatz zu den Prägungen der anderen Münzstätten wird dieses Kreuz übrigens senkrecht und nicht schräg gehalten); beide halten ausserdem jeweils ein langes Szepter
Rv: Wertangabe M (=40); darüber Kreuz; ANNO VIII; Offizinangabe "Gamma" (3. Offizin) unter dem M; Münzstättenangabe THEUP' (Theopolis) im Anschnitt
Die Münze ist recht häufig, allerdings meist in weitaus schlechterer Erhaltung - sehr schön sind die Details des Thrones erhalten. Wert ca. 15 EUR.
Viele Grüße - petzlaff
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....und wenn Du mir erlaubts ( rein präventiv ) ... so eine Münze würde ich z.B. niemals versuchen durch Reinigen "schöner machen" zu wollen ... Die Kontraste, die durch diese typische Patinierung - nur in den tieferen Stellen der Münzen - das Münzbild verdeutlichen, würden verlorengehen !
Dieser Zustand ist absolut ok für eine Münze dieser Art .... (( ich weiß, es gibt arg viele Anfänger, die mal was von Stempelglanz usw. gelesen haben müssen ... und da krieg ich i.V. mit Münzen des Altertums dann immer schier das Heulen ...) ok ? Gruß heripo
Dieser Zustand ist absolut ok für eine Münze dieser Art .... (( ich weiß, es gibt arg viele Anfänger, die mal was von Stempelglanz usw. gelesen haben müssen ... und da krieg ich i.V. mit Münzen des Altertums dann immer schier das Heulen ...) ok ? Gruß heripo
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Danke für den Tipp heripo, würde ich aber sowieso nie machen.
Meiner Meinung nach würde die Münze dadurch ihren Charakter verlieren.
Ich persönlich finde Antike Münzen, die sich in einem perfekten bzw. stempelglanzähnlichen Zustand befinden, uninteressanter als Stücke, denen man ihr Alter ansieht, bei denen mann das Gefühl bekommt ein Stück Geschichte in den Händen zu halten.
Optimaler Zustand :
Sehr schön +
Interessante Patina
Charakter ( das gewisse Etwas !!!!)
Wie ist eure Meinung zu diesem Thema!
Gruss Vespasian
Meiner Meinung nach würde die Münze dadurch ihren Charakter verlieren.
Ich persönlich finde Antike Münzen, die sich in einem perfekten bzw. stempelglanzähnlichen Zustand befinden, uninteressanter als Stücke, denen man ihr Alter ansieht, bei denen mann das Gefühl bekommt ein Stück Geschichte in den Händen zu halten.
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da bin ich bei dir!Vespasian83 hat geschrieben:Danke für den Tipp heripo, würde ich aber sowieso nie machen.
Optimaler Zustand :
Sehr schön +
Interessante Patina
Charakter ( das gewisse Etwas !!!!)
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Gruss Vespasian
darum kann ich ja mit pp in kapseln oder folien so rein gar nichts anfangen.

so eine münze muss wie ein typ sein. man muss sie auch in den händen halten dürfen

Zur Abrundung noch ein paar historische Notizen:
JUSTIN II wurde als Neffe des JUSTINIAN I kurz vor dessen Tod als Nachfolger für den byzantinischen Thron ausgewählt. Im Bestreben, seine Macht zu festigen musste er einsehen, den ambitionierten Plänen seines Onkels nicht gewachsen zu sein. Er war nicht in der Lage, das großartige Werk JUSTINIANS, das alte römische Reich wieder erstehen zu lassen, weiterzuführen. Innerhalb von 5 Jahren verlor er fast ganz Italien an die Lombarden, während in den spanischen Provinzen die Visigoten die Reichsgrenze attakierten. An der Ostgrenze des Reichs brach ein langer zermürbender Krieg gegen die Sassaniden aus, als sich JUSTIN weigerte, dem Sassanidenherrscher CHUSRU den althergebrachten Tribut zu zahlen. JUSTIN wurde unter der Last seiner Problem schwermütig (Andere sagen schwachsinnig), und man zwang ihn im Jahre 574, TIBERIUS (Anführer der Leibgarde), den späteren Kaiser TIBERIUS II als Caesar zu berufen. 578 war JUSTIN auf Grund seines Geisteszustandes nicht mehr in der Lage, zu regieren und TIBERIUS wurde zum Augustus und Mitkaiser ernannt. Kurz darauf starb JUSTIN. SOPHIA, die Frau JUSTINs hatte auf beide Kaiser immensen Einfluß. Viele der Mißerfolge JUSTINS sind auf die exzentrische Einflußnahme SOPHIAs in dessen Regierungsgeschäfte zurückzuführen.
Auf der Münze sieht man also eine "Zicke" und ein "Zickenopfer".
petzlaff
JUSTIN II wurde als Neffe des JUSTINIAN I kurz vor dessen Tod als Nachfolger für den byzantinischen Thron ausgewählt. Im Bestreben, seine Macht zu festigen musste er einsehen, den ambitionierten Plänen seines Onkels nicht gewachsen zu sein. Er war nicht in der Lage, das großartige Werk JUSTINIANS, das alte römische Reich wieder erstehen zu lassen, weiterzuführen. Innerhalb von 5 Jahren verlor er fast ganz Italien an die Lombarden, während in den spanischen Provinzen die Visigoten die Reichsgrenze attakierten. An der Ostgrenze des Reichs brach ein langer zermürbender Krieg gegen die Sassaniden aus, als sich JUSTIN weigerte, dem Sassanidenherrscher CHUSRU den althergebrachten Tribut zu zahlen. JUSTIN wurde unter der Last seiner Problem schwermütig (Andere sagen schwachsinnig), und man zwang ihn im Jahre 574, TIBERIUS (Anführer der Leibgarde), den späteren Kaiser TIBERIUS II als Caesar zu berufen. 578 war JUSTIN auf Grund seines Geisteszustandes nicht mehr in der Lage, zu regieren und TIBERIUS wurde zum Augustus und Mitkaiser ernannt. Kurz darauf starb JUSTIN. SOPHIA, die Frau JUSTINs hatte auf beide Kaiser immensen Einfluß. Viele der Mißerfolge JUSTINS sind auf die exzentrische Einflußnahme SOPHIAs in dessen Regierungsgeschäfte zurückzuführen.
Auf der Münze sieht man also eine "Zicke" und ein "Zickenopfer".
petzlaff
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