1/6 Thaler Braunschweig Probe od. Fälschung

Deutschland vor 1871
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Phalacrognatus
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1/6 Thaler Braunschweig Probe od. Fälschung

Beitrag von Phalacrognatus » Di 11.10.11 18:46

Hallo,

weiß jmd. ob es von diesem Münzlein eine Messing-Probe gibt/gab, denn ich habe bisher keine Vergleichsmünze gefunden.
Kann ja auch sein, dass es eine versilberte Fälschung war :roll:

-- VI Einen Thaler 1771 -- Braunschweig

unten-links auf den Bildern, der Farbunterschied ist ja eindeutig

schönen Gruß
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fareast_de
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Re: 1/6 Thaler Braunschweig Probe od. Fälschung

Beitrag von fareast_de » Di 11.10.11 21:27

Unter "Nasen- Karl" (Karl I. von BS- Wolfenbüttel) gab es immer wieder versilberte Kupferfälschungen. Die Qualität der Stempel ist dabei oft so gut, das sich die Frage stellt, ob die Stücke nicht sogar im staatlichen Auftrag in den Münzumlauf geschleust worden sind. Duodezfürst Karl neigte zu einer exzessiven Ausgabepolitik und griff zwecks Finanzierung des öfteren zu Verschlechterungen des Münzfußes. Möglich wäre natürlich auch, daß Goldschmiede oder sogar gelernte Stempelschneider mit den Auftraggebern Hand in Hand gearbeitet haben. Das Ganze wäre Stoff für eine Forschungsarbeit !

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Re: 1/6 Thaler Braunschweig Probe od. Fälschung

Beitrag von welfenprinz » Mi 12.10.11 11:59

Hallo,
deine 6tel Roß-Taler wurden stark gerinigt, berieben .
Durch falsche Reinigung kann es diese unterschiedlichen Färbungen geben .
Als Conventions-Münze hatten diese Prägungen einen geringeren Silberanteil .

In den großen Sammlungen, gibt es für Fälschungen keine Hinweise .

http://home01.htp-tel.de/welfenprinz/6tel-carl.htm

Bei einem Durchmesser von 25mm und ein Sollgewicht von 3,2g. liegen die Originalprägungen .
Mit Messing würde das Gewicht abweichen .

Gruss Klaus
Braunschweig-Lüneburg und Stadt Hannover Münzenfreund .
Sammler u. Numismatiker

http://www.welfenprinz-home.de

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Re: 1/6 Thaler Braunschweig Probe od. Fälschung

Beitrag von *EPI* » Mi 12.10.11 14:30

Kurze Nachfrage. Ist es wirklich eine Konventionsmünze?
1/6 Konventionstaler müßte doch 20 Konventionskreuzer entsprechen? Und 20 Konventionskreuzer wiegen 6,68g (Soll, bei 583er Silber).

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Re: 1/6 Thaler Braunschweig Probe od. Fälschung

Beitrag von welfenprinz » Mi 12.10.11 14:39

*EPI* hat geschrieben:Kurze Nachfrage. Ist es wirklich eine Konventionsmünze?
1/6 Konventionstaler müßte doch 20 Konventionskreuzer entsprechen? Und 20 Konventionskreuzer wiegen 6,68g (Soll, bei 583er Silber).
Hallo EPI,
schau dir die Bilder genau an . In der Rs.-Ums. ist sie als solche Benannt .

Im gegenteil zu den 1/6 Talern von Carl, waren die 1/12 Taler n.d.Reichsfuss von Georg III. in Hannover 3g. schwer .
Von diesen Prägungen sind auch ätliche Fälschungen bekannt .

Gruss Klaus
Braunschweig-Lüneburg und Stadt Hannover Münzenfreund .
Sammler u. Numismatiker

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Re: 1/6 Thaler Braunschweig Probe od. Fälschung

Beitrag von *EPI* » Mi 12.10.11 15:24

Danke, jetzt sehe ich es auch: Also 1/6 Taler der einem 1/8 Konventionstaler (LXXX eine feine Mark) bzw. 15 Konventionskreuzern entspricht. Also müßte er ein Feingewicht von ca. 2,92g haben.

Nachtrag:
welfenprinz hat geschrieben: Als Conventions-Münze hatten diese Prägungen einen geringeren Silberanteil .
Bei einem Sollgewicht von 3,2g wäre der Silberanteil dann ca.bei 91 Prozent (=hoher Silberanteil!).

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Re: 1/6 Thaler Braunschweig Probe od. Fälschung

Beitrag von fareast_de » Do 13.10.11 19:16

Zur Qualität der Stücke: soweit erkennbar, befinden sich alle Exemplare in guter Umlauferhaltung (ss/ ss+). Ein Stück hat herstellungsbedingte Schrötlingsfehler, die natürlich wertmindernd sind. Alle Münzen wurden wohl vor nicht allzu langer Zeit gründlich gereinigt, möglicherweise im Ultraschallbad. Bereibungen kann ich nicht erkennen. Jeder Sammler muß letztendlich selbst entscheiden, inwieweit er bei historischen Stücken Verschmutzungen und /oder Altpatina toleriert oder nicht. Ich persönlich bevorzuge patinierte Stücke und beseitige Verschmutzungen mit Balistol und mechanisch.

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Re: 1/6 Thaler Braunschweig Probe od. Fälschung

Beitrag von Phalacrognatus » Do 13.10.11 19:53

also die münze um die es sich handelt, ist ja nur die links unten, und wenn ich bei der nen (primitiven) klangtest mache, hört die sich auch überhaupt nicht wie die anderen an ...

auf die reinigung würde ich die verfärbung jedenfalls nicht zurückführen. leider habe ich keine so genaue waage um das gewicht festzustellen.

also kann ich davon ausgehen, dass es eine originale ist?! was die guten herrschaften damals gemauschelt haben um sich zu bereichern ist aber auf jeden fall sehr interissant!

danke für alle antworten

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Re: 1/6 Thaler Braunschweig Probe od. Fälschung

Beitrag von fareast_de » Fr 14.10.11 17:33

Meine abschließende Meinung zur Münze von 1771 nach Betrachten in der Vergrößerung: zeitgenössische Kupferfälschung zum Schaden des Zahlungsverkehrs mit kleinen Resten der ehem. Versilberung, dabei guter Stempelschnitt. Herkunft fraglich. Derartiges gibt es noch weitaus häufiger bei Teilstücken von Brandenburg- Preußen aus dem gleichen Zeitraum, nur sind die Stempel meist primitiver geschnitten.

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