Fundmünze - Wer weiß mehr?
Moderator: Homer J. Simpson
Fundmünze - Wer weiß mehr?
Hallo Leute!
Wer kann mehr über diesem Denar sagen?
Hab ihn letztes Jahr mit Sonde gefunden,
also nichts mit Ebay diesmal.
Würde gern mehr über seine Geschichte erfahren.
Leider ist das gute Stück wohl lange im Umlauf gewesen,
daher schon ziemlich abgegriffen.
Ich hoffe ihr könnt trotzdem alles gut erkennen und mir helfen.
Gewicht: 3,3g
Grüsse und
Danke im Voraus
Wer kann mehr über diesem Denar sagen?
Hab ihn letztes Jahr mit Sonde gefunden,
also nichts mit Ebay diesmal.
Würde gern mehr über seine Geschichte erfahren.
Leider ist das gute Stück wohl lange im Umlauf gewesen,
daher schon ziemlich abgegriffen.
Ich hoffe ihr könnt trotzdem alles gut erkennen und mir helfen.
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Hi,
die Münzen kämen z.B. in Frage
http://www.wildwinds.com/coins/sear5/s0113.html
http://www.wildwinds.com/coins/rsc/appuleia/i.html
die Münzen kämen z.B. in Frage
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Dargestellt ist auf der Vorderseite der Kopf der Roma, der Stadtgöttin Roms. Auf der Rückseite ist eine Quadriga, also ein Viergespann. Im Wagen steht eine Gottheit, z.B. Jupiter oder eine Victoria (eine Siegesgöttin). Dies ist leider nicht genau erkennbar. Die Abbildung lebender Personen war bis zur Diktatur des Sulla (82-79 v.Chr.) verpönt.
Solche Denare wurden über einen längereren Zeitraum in größerem Umfang z.B. zwischen 150 und 80 v.Chr. geprägt. Der Name des Münzmeisters ist meistens abgekürzt auf der Münze zu sehen (z.B. Q.FABI für Quintus Fabius Labeo.
Ich weiß nicht, wo Du diese Münze gefunden hast, aber umgelaufen sind solche Denare bis weit in die Zeit des frühen Kaiserreiches hinein. In Kalkriese (dem wahrscheinlichen Ort der Varusschlacht 9 n.Chr.) wurden neben den Münzen des Kaisers Augustus auch große Mengen solcher republikanischer Denare gefunden. Besonders beliebt waren solche Denare bei den Germanen.
Solche Denare wurden über einen längereren Zeitraum in größerem Umfang z.B. zwischen 150 und 80 v.Chr. geprägt. Der Name des Münzmeisters ist meistens abgekürzt auf der Münze zu sehen (z.B. Q.FABI für Quintus Fabius Labeo.
Ich weiß nicht, wo Du diese Münze gefunden hast, aber umgelaufen sind solche Denare bis weit in die Zeit des frühen Kaiserreiches hinein. In Kalkriese (dem wahrscheinlichen Ort der Varusschlacht 9 n.Chr.) wurden neben den Münzen des Kaisers Augustus auch große Mengen solcher republikanischer Denare gefunden. Besonders beliebt waren solche Denare bei den Germanen.
@Lojoer
Danke für die Links, denke der erste könnte es sein.
@ Fridericus
Danke für die super Auskunft!
Fundort läßt auf germanische Herkunft schließen, lag ostelbisch in Elbnähe an einem bronzezeitlichen Siedlungsplatz. Habe dort schon mehr römisches gefunden, doch lag die Datierung durch das Landesamt der vorherigen Funde eher um 300-400 n.Chr., neues Thema demnächst hierzu.
Mit einem Republikaner hätt ich dort nicht gerechnet.
Danke für die Links, denke der erste könnte es sein.
@ Fridericus
Danke für die super Auskunft!
Fundort läßt auf germanische Herkunft schließen, lag ostelbisch in Elbnähe an einem bronzezeitlichen Siedlungsplatz. Habe dort schon mehr römisches gefunden, doch lag die Datierung durch das Landesamt der vorherigen Funde eher um 300-400 n.Chr., neues Thema demnächst hierzu.
Mit einem Republikaner hätt ich dort nicht gerechnet.
- helcaraxe
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Hallo Lestat!
Nix gegen Dich, aber ich habe bei den Sondengängereien immer ein schlechtes Gefühl:
Wenn so eine Münze hier im Boden gefunden wird, und womöglich sogar nicht als Einzelstück, sondern mit mehreren zusammen, dann legt doch das den Gedanken nahe, dass sich dort ein Ort berfindet, der historisch nicht ganz uninteressant ist. Und wenn jetzt eienr mit einer Sonde hingeht und das gute Stück mit dem Spaten ausgräbt, dann ist der ganze Fundkontext zerstört - und der ist eigentlich für die Archäologie manchmal fast noch wichtiger als die Fundstücke selber - denn er verrät über die Umstände, wie die Münze (oeder die Objekte allgemein) dahinkomnen, sehr viel.
Gruss
Nix gegen Dich, aber ich habe bei den Sondengängereien immer ein schlechtes Gefühl:
Wenn so eine Münze hier im Boden gefunden wird, und womöglich sogar nicht als Einzelstück, sondern mit mehreren zusammen, dann legt doch das den Gedanken nahe, dass sich dort ein Ort berfindet, der historisch nicht ganz uninteressant ist. Und wenn jetzt eienr mit einer Sonde hingeht und das gute Stück mit dem Spaten ausgräbt, dann ist der ganze Fundkontext zerstört - und der ist eigentlich für die Archäologie manchmal fast noch wichtiger als die Fundstücke selber - denn er verrät über die Umstände, wie die Münze (oeder die Objekte allgemein) dahinkomnen, sehr viel.
Gruss
Viele Grüße
helcaraxe
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[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer
helcaraxe
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[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer
@helcaraxe
Bin genau deiner Meinung, wenn durch Sondengängerei so z.B. Grabbeigaben o.ä. bei Ebay landen ist die Identität des Bestatteten nie mehr auszumachen und aus Kriegern und Stammesfürsten werden schnell einfache Bauern.
Das Feld auf dem ich als Bodendenkmalpfleger suchen gehe wird bewirtschaftet und Artefakte werden nicht selten durch Düngung und Pflügen gänzlich zerstört, deshalb begehe ich im Auftrag des Landesamtes diese Felder mit Genehmigung und rette was zu retten ist. Meist sind es Kleinstfunde, die mit dem Pflug nach oben kommen und somit aus jeglichem Fundzusammenhang gerissen sind. Die Landesämter sind dankbar für jede Fundmeldung und fachgerechte Sicherung der Objekte und Recherche zu den gegebenen Sachverhalten und der Historie.
lG
Bin genau deiner Meinung, wenn durch Sondengängerei so z.B. Grabbeigaben o.ä. bei Ebay landen ist die Identität des Bestatteten nie mehr auszumachen und aus Kriegern und Stammesfürsten werden schnell einfache Bauern.
Das Feld auf dem ich als Bodendenkmalpfleger suchen gehe wird bewirtschaftet und Artefakte werden nicht selten durch Düngung und Pflügen gänzlich zerstört, deshalb begehe ich im Auftrag des Landesamtes diese Felder mit Genehmigung und rette was zu retten ist. Meist sind es Kleinstfunde, die mit dem Pflug nach oben kommen und somit aus jeglichem Fundzusammenhang gerissen sind. Die Landesämter sind dankbar für jede Fundmeldung und fachgerechte Sicherung der Objekte und Recherche zu den gegebenen Sachverhalten und der Historie.
lG
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so, wie die offiziellen stellen zumindest bei uns in österreich graben, zerstört die suche mit dem detektor auf feldern mit sicherheit keine befunde: suchtiefe mit dem detektor auf objekte in sesterzgröße maximal 20-25cm, meist jedoch 15-20cm, auf denare 5-15cm (alles andre ist werbung der detektorhersteller!).
kommt es auf einem feld zu einer archaeologischen grabung, heben die archaeologen die ersten 30-70cm mit dem bagger aus und karren das ganze ohne es zu durchsuchen auf niemehrwiedersehen in irgendwelche planien bzw fuellen schottergruben und baugruben damit auf.
das sodann haendisch ergrabene erdreich wird auch nicht oder nur aeusserst schlampig durchsucht, sodass auch im angeblich mit pinsel ergrabenem erdreich noch bronzeobjekte bis handtellergroesse verbleiben udn dann ebenso irgendwo anders hingekarrt udn einplaniert werden!
nach abgeschlossener grabung, wenn an sich alles bis auf den gewachsenen unterboden ergraben sein sollte, findet man fast oberflaechlich immer noch hunderte metallobjekte (muenzen, fibeln, schrott...), sowie oft 1m meter maechtige verbleibende kulturschichten, die dann dem bagger zum opfer fallen.
(all das habe ich bei mehreren, oft ueber jahre laufenden - von wegen zeitnot!) grabungen beobachtet und auch mit der kamera dokumentiert!)
wenn also die archaeologen sich als die verwalter unserer vergangenheit aufspielen, dann kann ich ihnen nur sagen: so, wie sie unsere vergangenheit verwalten, ist das glatte veruntreuung!
ich vermute, die grosse aufregung ueber die detektorsucher hat ihre wurzeln weniger darin, dass dadurch irgend etwas zerstoert wird, als viel mehr darin, dass jeder sondengaenger laestiger zeuge dieser unermesslichen nachlaessigkeit und schlamperei der archaeologen ist.
kommt es auf einem feld zu einer archaeologischen grabung, heben die archaeologen die ersten 30-70cm mit dem bagger aus und karren das ganze ohne es zu durchsuchen auf niemehrwiedersehen in irgendwelche planien bzw fuellen schottergruben und baugruben damit auf.
das sodann haendisch ergrabene erdreich wird auch nicht oder nur aeusserst schlampig durchsucht, sodass auch im angeblich mit pinsel ergrabenem erdreich noch bronzeobjekte bis handtellergroesse verbleiben udn dann ebenso irgendwo anders hingekarrt udn einplaniert werden!
nach abgeschlossener grabung, wenn an sich alles bis auf den gewachsenen unterboden ergraben sein sollte, findet man fast oberflaechlich immer noch hunderte metallobjekte (muenzen, fibeln, schrott...), sowie oft 1m meter maechtige verbleibende kulturschichten, die dann dem bagger zum opfer fallen.
(all das habe ich bei mehreren, oft ueber jahre laufenden - von wegen zeitnot!) grabungen beobachtet und auch mit der kamera dokumentiert!)
wenn also die archaeologen sich als die verwalter unserer vergangenheit aufspielen, dann kann ich ihnen nur sagen: so, wie sie unsere vergangenheit verwalten, ist das glatte veruntreuung!
ich vermute, die grosse aufregung ueber die detektorsucher hat ihre wurzeln weniger darin, dass dadurch irgend etwas zerstoert wird, als viel mehr darin, dass jeder sondengaenger laestiger zeuge dieser unermesslichen nachlaessigkeit und schlamperei der archaeologen ist.
- helcaraxe
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@kollman:
Das kannst du doch nicht ernst meinen - und wenn, dann ist es traurig!Stell mal solche Fotos ein... Würd mich interessieren, ich persönlich glaube es nämlich nicht -
Das bei sogenannten Notgrabungen nur die Wichtigsten Dinge dokumentiert werden, ist aber auch klar - aber nicht die Schuld der Archäologen, die würden nämlich gerne, wenn ihnen die Bauherren mehr Zeit geben würden...
Das kannst du doch nicht ernst meinen - und wenn, dann ist es traurig!Stell mal solche Fotos ein... Würd mich interessieren, ich persönlich glaube es nämlich nicht -
Das bei sogenannten Notgrabungen nur die Wichtigsten Dinge dokumentiert werden, ist aber auch klar - aber nicht die Schuld der Archäologen, die würden nämlich gerne, wenn ihnen die Bauherren mehr Zeit geben würden...
Viele Grüße
helcaraxe
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[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer
helcaraxe
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es ist nicht der bauherr, der den archaeologen zeit gibt, sondern die archaeologen stellen den bau ein und nehmen sich die zeit und der bauherr hat auf eigene kosten mit dem bauen zu warten, oft jahrelang.
in den meisten faellen wird die grabung so im juli oder august eingestellt, weil angeblich kein geld mehr im jahresbudget ist, um weiterzugraben, dann überwuchert alles mit unkraut und liegt bis ins naechste jahr - es sei denn, der bauherr zahlt fuer die ausgrabung.
die fotos kommen demnaechst.
in den meisten faellen wird die grabung so im juli oder august eingestellt, weil angeblich kein geld mehr im jahresbudget ist, um weiterzugraben, dann überwuchert alles mit unkraut und liegt bis ins naechste jahr - es sei denn, der bauherr zahlt fuer die ausgrabung.
die fotos kommen demnaechst.
- beachcomber
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ich kann kollman nur zustimmen - die angst der archäologen vor sondengängern, liegt vor allem an den lächerlichen suchtiefen, die die detektorhersteller in ihrer werbung angeben.
die suchtiefen die kollman für münzen angibt, werden auf siedlungsplätzen sogar fast immer unterschritten, da hier der boden durch menschliche (und tierische) besiedlung stark mineralisiert ist, und mineralisierter boden den detektoren nochmal suchtiefe nimmt.
das abgraben der oberen schichten vor einer grabung ist bei allen archäologen überall in der welt gängige praxis, auch ich habe in weggeschobenem erdreich einer grabung in bayern schon römische münzen und andere artefakte gefunden.
es ist wirklich ein jammer, dass archäologen und sondengänger sich gegenseitig mit hass verfolgen, anstatt zusammenzuarbeiten. dass es anders geht, zeigt die gesetzgebung in england.
grüsse
frank
die suchtiefen die kollman für münzen angibt, werden auf siedlungsplätzen sogar fast immer unterschritten, da hier der boden durch menschliche (und tierische) besiedlung stark mineralisiert ist, und mineralisierter boden den detektoren nochmal suchtiefe nimmt.
das abgraben der oberen schichten vor einer grabung ist bei allen archäologen überall in der welt gängige praxis, auch ich habe in weggeschobenem erdreich einer grabung in bayern schon römische münzen und andere artefakte gefunden.
es ist wirklich ein jammer, dass archäologen und sondengänger sich gegenseitig mit hass verfolgen, anstatt zusammenzuarbeiten. dass es anders geht, zeigt die gesetzgebung in england.
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