4 x Gordianus - 2x echt ?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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4 x Gordianus - 2x echt ?

Beitrag von muenzenputzer06 » Sa 28.10.06 14:05

Hier 4 Antoniniane Gordianus III.
Warum finde ich hierüber nichts im FORVM ANCIENT COINS?
Ich hoffe, daß 2 Stück davon echt sind.
Wer hilft mir weiter und wie kann ich mich besser vor Fälschungen schützen?
Danke im voraus an alle.
Grüße
Rainer
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Beitrag von donolli » Sa 28.10.06 14:21

hallo münzenputzer06:

also echt sind alle vier. daran besteht kein zweifel!

es ist zwei mal ric 145 (av: IMP GORDIANVS PIVS FEL AVG, drapierte und kürassierte büste mit strahlenkrone nach rechts rv: MARS PROPVG, mars eilt nach rechts, hält speer und schild, münzstätte rom)

und zwei mal ric 148 (av: IMP GORDIANVS PIVS FEL AVG, drapierte und kürassierte büste mit strahlenkrone nach rechts rv: PROVID AVG, providentia steht nach links, hält stab in der linken und zepter über globus, auch aus rom)



cheers donolli
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Beitrag von Durmius » Sa 28.10.06 16:33

Ich neine auch alles sind echten Münzen


Grüsse


Durmius
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Beitrag von muenzenputzer06 » Sa 28.10.06 16:49

Vielen Dank für eure Einschätzungen.
Leider bin ich zwischenzeitlich bei jeder 2ten Münze die ich in der
Hand halte stark verunsichert, ob es sich um eine Fälschung oder eine Echte handelt.
Viele Grüße

Rainer

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Beitrag von donolli » Sa 28.10.06 17:08

mal eine frage:

was hat dich zu der annahme geführt, dass mindestens zwei der stücke falsch sind? ich frage deshalb, weil ich dir so vielleicht die etwas die angst nehmen kann, auf fälschungen reinzufallen....

cheers donolli
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Beitrag von muenzenputzer06 » Sa 28.10.06 17:28

Bei 019, Bild rechts, hier schreitet Mars aus meiner Sicht etwas unnatürlich.
Das Schild ist im Gegensatz zur Münze links anders ausgebildet.
Die Augenpartie bei Bild 016 rechts sowie bei 010 links.

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Beitrag von donolli » Sa 28.10.06 17:44

also, diese "unterschiedlichen merkmale" liegen alle innerhalb dessen, was für gordian stilistisch normal ist. schau dir mal die augenpartie auf meinem avatar an, die ist ähnlich wie die auf den von dir angezweifelten stücken.

antike münzen wurden ja sämtlich aus hanggeschitzten stempeln geschlagen. so ist es normal, dass selbst der gleiche münztypus auf den verschiedenen prägestempeln immer wieder ein wenig abweicht.

ein sehr wichtiges indiz für die echtheit sind besonders bei späteren silberstücken die auf deinen münzen sämtlich gut ausgeprägten verdrängungslinien des metalls, welche beim schlagen der münzen entstanden sind. auf den meisten modernen fälschungen fehlen diese.

zudem ist es sicher keine schlechte übung, sich als anfänger mal viele verschiedene münzen eines herrschers anzusehen (etwa bei wildwinds, oder noch besser in der hand). so bekommt man schnell ein gefühl dafür, was innerhalb der stilistischen bandbreite liegt und was nicht.

cheers donolli
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Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 28.10.06 18:46

Im US-Forum hatten wir ja manchmal den Fall, daß Münzen nicht nur stempelgleich, sondern auch "schrötlingsgleich" waren und daran als - gefährliche - Gußfälschungen zu erkennen waren. Hier sind aber, soweit ich das mit einem kurzen Check sagen kann, alle Münzen auch von verschiedenen Stempeln. Ich habe an der Echtheit aller vier Münzen auch keinen Zweifel.

@Muenzenputzer: Die auf neudeutsch so genannte "newbie paranoia" ist eine wahnhafte Störung, die schubweise auftritt, wobei die Schübe mit zunehmender Sachkenntnis seltener und schwächer ausgeprägt werden, aber nie ganz verschwinden. Das hat jeder echte Münzsammler. Im akuten Schub hält man jede Münze für falsch, jeden Münzverkäufer für einen Verbrecher und alle Sammlerkollegen für arme Irre, die auf einem Haufen Fälschungen sitzen.

Homer :wink:
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Beitrag von muenzenputzer06 » Sa 28.10.06 19:06

Hi Simpson,

herzlichen Dank, daß du mich noch nicht für total paranoid erklärst.
Deine Genesungswünsche muntern mich nun wieder ein wenig auf.
Ich werde mit meinem Pfleger mal reden, ob ich früher als geplant entlassen werden kann.

vMadai
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Beitrag von vMadai » Sa 28.10.06 21:42

Guten Abend,
ich bin technisch nicht so bewandert: was sind denn Verdrängungslinien und woran erkenne ich sie?

Gute Nacht wünscht
vMadai

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Beitrag von donolli » Sa 28.10.06 22:15

@ vMadai:

verdrängungslinien sind strahlenförmige linien die beim prägevorgang antiker münzen (besonders späterer silbermünzen) aufgrund der abrupten metrallverdrängung entstanden sind. auf den meisten fälschungen sind diese nicht erkennbar, da sie durch güsse oder pressungen nicht gut reproduzierbar sind.

anbei ein extrem-beispiel eines philippus-antoninians, auf dem diese linien besonders gut ausgeprägt sind.

cheers donolli
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Beitrag von vMadai » Fr 03.11.06 22:40

Danke, nun bin ich schon wieder ein bisschen klüger geworden!

Guten Abend allerseits wünscht
vMadai

Gast
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Beitrag von Gast » Sa 04.11.06 00:16

Diese sogenannte "newbie paranoia" kann man vermeiden, indem man nicht kreuz und quer bei Ebay kauft, sondern sich auch dort an die bekannteren Händler hält. Das ist vielleicht *etwas* teurer, aber es schläft sich ruhiger.

Ich bin jetzt seit etwas weniger als 2 Jahren dabei und würde zwar nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, bin aber fast 100% sicher, daß alle meine Münzen echt sind. Dafür habe ich sicher viele Stücke verpaßt (meine Liste von bevorzugten Verkäufern enthält ca 12-15 Einträge), aber sorum ist es mir lieber.

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Beitrag von muenzenputzer06 » Sa 04.11.06 07:51

Hallo areich,

herzlichen Dank für deine klaren Worte.
Bisher schlafe ich noch gut. - Mindestens nachts -

Gruß
muenzenputzer06

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Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 04.11.06 11:10

Natürlich eine Sache der Mentalität und der Risikoabwägung. Für 5-10 Euro kann ich auch mal einen Griff ins Klo riskieren (das ist so wie wenn ich mir eine CD kaufe, die dann doch nix Gescheites ist), für 100-200 Euro nicht. Da sind mir sicher auch schon einige tolle Sachen durch die Lappen gegangen.

homer
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