Gefüttterter Trebonianus Gallus

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helcaraxe
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Gefüttterter Trebonianus Gallus

Beitrag von helcaraxe » Do 20.09.07 20:43

Liebe Mitrömer,

heute bekam ich folgenden Antoninian:

AR-Antoninian, 251-253; 2,61 g; dm = 23 mm.
Av.: IMP C C VIB TREB GALLVS AVG; drapierte Büste mit Strahlenkranz n. re.
Rv.: PIETAS AVG; Pietas mit erhobenen Armen n. li. stehend, neben ihr Altar.

Das geringe Gewicht von deutlich unter drei Gramm und das Aussehen des Randes (ich habe einen Scan angehängt) lassen mich vermuten, dass es sich um einen subaeraten Antoninian handelt. Kann das sein?

Bitte bestätigt oder widerlegt mich. Der Stil sieht jedenfalls für meine Begriffe ziemich offiziell aus. Und hätte sich das Stück nicht so leicht angefühlt, als ich es in die Hand nahm, hätte ich nie Verdacht geschöpft.
Viele Grüße
helcaraxe
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donolli
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Beitrag von donolli » Do 20.09.07 21:38

ich kann an dem stück, auch an dem rand, auf dem ersten blick nichts verdächtiges erkennen.
ich glaube, dass das am rand kein kupferkern ist, sondern einfach reste von verkrustungen, oder einfach nur erdreste, die in den vertiefungen des randes gerne mal überdauern.
zum gewicht: bei den späten ar- stücken des 3. jahrhunderts sind schwankungsbreiten beim gewicht nichts ungewöhnliches. und treb. gallus ist ja quasi von den "späten" ein "ganz später".
meine gordi-antoniniane streuen beispielsweise auch zwischen etwas über drei und über sechs gramm.
zudem ist ja der schrötling deiner münze exterm dünn, was auch das geringe gewicht rechtfertigt.

fazit: für mich eine offizielle, etwas zu leicht geratene münze.

cheers donolli
Zuletzt geändert von donolli am Do 20.09.07 21:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Pscipio
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Beitrag von Pscipio » Do 20.09.07 21:40

So lange du keinen AE-Kern erkennen kannst, gibt es meiner Meinung nach keinen Grund, in der Münze etwas anderes als einen etwas untergewichtigen, sonst aber regulären Antoninian zu sehen. Gewichtsschwankungen sind gerade im 3. Jahrhundert nichts seltenes, sowohl nach unten wie auch nach oben.

Viele Grüsse
Pscipio

PS: ich sehe gerade, dass ich mit donolli übereinstimme
Nata vimpi curmi da.

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helcaraxe
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Beitrag von helcaraxe » Do 20.09.07 22:41

Nein, einen AE-Kern kann ich nicht erkennen. Ich war nur misstrauisch geworden, als ich das geringe Gewicht schon in der Hand fühlte (ohne nachgewogen zu haben).

Immerhin kann man sich so vorstellen, dass Fälscher tatsächlich eine gute Chance hatten, ihre Produkte unters Volk zu bringen, wenn dieses gewissermaßen an so leichtgewichtige echte Antoniniane gewöhnt war.
Viele Grüße
helcaraxe
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