Silberdenar reinigen

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eischilebt
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Silberdenar reinigen

Beitrag von eischilebt » Fr 26.10.07 17:38

Hallo,

ich habe mal eine Frage bzg. der Reinigung von Silberdenaren.
Habe drei schöne Denare bekommen, die schon eine bräunliche Patina aufweisen. Ich weiß natürlich, das man diese nicht entfernen sollte,da man sonst eine Wertminderung anstrebt bzw. man auch die Münze an sich schädigt.
Trotzdem mag ich persönlich lieber einen Silberdenar, der auch wirklich silber ist, auch wenn jetzt vielleicht einige von Euch den Kopf schütteln werden.

Meine Frage nun: wie bekomme ich so schonend wie möglich die Patina ab, ohne die Münze groß anzugreifen?

Wäre für jeden Tipp sehr, sehr dankbar!!!

Gruß Maik

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petzlaff
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Beitrag von petzlaff » Fr 26.10.07 17:40

Überhaupt nicht - sondern beim nächsten Kauf besser aufpassen (auch wenn er vielleicht etwas teurer ausfällt)
Liebe Grüsse

petzlaff

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Beitrag von eischilebt » Fr 26.10.07 20:07

aha.Nicht gerade das, was ich erhofft habe zu hören.
Das ist ja sehr ärgerlich.
Wie sieht es denn mit Zitronensäure oder einer gewissen Flüssigkeit zur Reinigung von Silber aus?Ist dar denn nichts zu machen?


Gruß Maik

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Beitrag von helcaraxe » Fr 26.10.07 22:14

Hallo!

Erstmal: Gut, dass Du vorher gefragt hast, bevor Du einfach herumprobiert hast. So macher hat sich schon wertvolle Münzen ruiniert, dass er es anders herum gemacht hat...

Du kannst mit Deinen Münzen natürlich machen, was Du willst, es sind ja schließlich Deine, aber Du wirst ihnen (und dem Wert, den sie haben), keinen Gefallen tun, wenn Du sie blank polierst.

Überleg doch mal: Diese Münzen sind fast 2000 Jahre alt: Sollen sie denn wirklich noch so aussehen wie am ersten Tag, oder dürfen sie das überhaupt? Lass Ihnen doch Ihre Geschichte!
Viele Grüße
helcaraxe
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Beitrag von El Che » Sa 27.10.07 11:50

Hallo zusammen,

nun bin ich kein Fan Blankschrubbens, bei Silbermünzen mache ich dies aber von Zeit zu Zeit auch einmal, und zwar wenn die Tönung recht ungleichmäßig oder unansehnlich ist. Was ich z.B. gar nicht mag sind die regenbogenfarbigen Tönungen einiger Silbermünzen (Geschmackssache), die lange Zeit in Holzkästen gelagert wurden (zumindest hab ich mal gelesen, dass diese Tönung daher stammt).

Um die Frage der Reinigung also ein wenig zu relativieren, sollten wir uns klar machen, dass die Tönung von Silbermünzen in der Regel kein Zeugnis der Zeit ist, in der sie im Boden lagerten, sondern ein Zeugnis der Zeit, die sie in Münzsammlungen verbrachten (daher der Begriff Kabinettstönung). Silberne Fundmünzen sind in der Regel pechschwarz - in dem Zustand kann man sie in vielen Museen begutachten, wobei es wohl durchaus Ausnahmen nach Fundmilieu geben kann. Neben dem unzweifelhaft wertmindernden Entfernen einer Tönung, finde ich es also keinen so gravierenden Verstoß gegen die "historische Identität" der Münze eine Tönung zu entfernen, wie besipielsweise eine Patina bei einer Bronzemünze, die in der Tat ein echter "Zeitzeuge" ist, zu entfernen, da Silbermünzen eh vorgereinigt sind.

Liebe Grüße,
Uli

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Beitrag von donolli » Sa 27.10.07 12:18

petzlaff hat geschrieben:Überhaupt nicht - sondern beim nächsten Kauf besser aufpassen (auch wenn er vielleicht etwas teurer ausfällt)

naja.... wenn ich dann für mehr geld die schönen silbernen kaufe, dann hat die halt oft schon jemand anders gereinigt. kann ich also so nicht ganz unterschreiben.

eischilebt hat geschrieben:aha.Nicht gerade das, was ich erhofft habe zu hören.
Das ist ja sehr ärgerlich.
Wie sieht es denn mit Zitronensäure oder einer gewissen Flüssigkeit zur Reinigung von Silber aus?Ist dar denn nichts zu machen?
solange es keine subaeraten sind und es sich um unansehnliche verfärbungen handelt, kann ich die methode "zitronensäure" nur empfehlen:
münze ca 10 nim in zitronensäure einlegen und dann mit haushaltsnatron vorsichtig abreiben. anschließend ausgiebig unter klarem wasser spülen. falls danach noch verfärbungen sichtbar sind, das ganze wiederholen. ich war mit den ergebnissen bisher immer recht zufrieden. die münzen wirken jedenfalls nicht poliert oder sonstwie unnatürlich.

ansonsten gibt es wohl noch eine methode mit salzsäure und alufolie. an die hab ich mich aber noch nicht herangewagt. da musst du mal beachcomber fragen oder einfach fal in die suchfunktion "salzsäure" eingeben.

cheers donolli
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donolli
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Beitrag von donolli » Sa 27.10.07 12:22

http://cgi.ebay.es/ROMANO-IMPERIAL-PLAT ... dZViewItem


sowas ist z.b. ganz sicher nicht wertsteigernd und kann mit der von mir genannten methode i.d.r. ganz gut entfernt werden.


cheers donolli
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Beitrag von drakenumi1 » Sa 27.10.07 12:49

Hallo, donolly und andere,
der von Dir vorstehend zitierte Gordian erinnert mich an ein Angebot von 2 Antoninianen der gleichen Zeit, die fast so große Flecken, wie der hier aufwiesen, allerdings aus reinem Kupfer. Wahrscheinlich eine Lagerung mit einer Kupfermünze als Nachbar im Fund, so daß es zur Elektrolyse mit Materialwanderung gekommen ist. Ich habe die Stücke seinerzeit nicht genommen, weil ich kein Konzept für die Beseitigung des Kupfers hatte. Der Cu-Auftrag war teilweise richtig sichtbar dick, sicherlich so um 0,1 mm. Ab und an trifft man bei ebay auf solche Stücke, wenn auch nicht gerade oft.
Weiß jemand einen erprobten Weg der Entfernung bei Vorliegen relativ schlechten Schrötlingssilbers?

Grüße von

drakenumi1
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)

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