Römer mit Punzen
Moderator: Homer J. Simpson
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Römer mit Punzen
Mein Gott warum hat diese Münze soviele Punzen ,
haben sich da die Münzmeister verewigt oder was ?
Wer kann helfen
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Punzen haben mit Münzmeistern nichts zu tun. Im Normalfall dienen sie dafür, eine Münze, die nicht mehr für den Umlauf taugt, weil sie a.) zu abgewetzt ist, um noch was drauf zu erkennen, b.) in einem bestimmten Gebiet nicht ins Währungssystem paßt, c.) nicht mehr den gängigen Münzwerten entspricht, - jetzt habe ich mich im Satzbau verheddert - also auf jeden Fall so eine Münze durch einen staatlichen Gegenstempel, für den Umlauf wieder tauglich zu machen. Zu deutsch, die meisten Gegenstempel sagten früher dem Benutzer, kannste ruhig nehmen, ist gewogen und paßt.
Natürlich gibt es noch andere Sorten von Gegenstempeln. Besonders beliebt bei Sammlern sind solche, die von anderen Sammlern (z. B. den Este mit ihrem Adler) in wesentlich früheren Zeiten in Münzen eingeschlagen wurden, um den Besitz an dieser Münze klar zu machen.
Ein besonderes Florilegium der neueren Zeit sind die Punzen, die der österreichische Zoll in alte Silbermünzen schlug, um ihren Silbergehalt zu garantieren - sehr zum Mißfallen (bis zum Tobsuchtsanfall) einiger Münzhändler, die nach längerer Diskussion den Staat überzeugen konnten, daß sie lieber eine unversehrte Münze als einen staatlich garantierten Silbergehalt hätten.
Beste Grüße
Berenike
PS. Um römische Gegenstempel zu bestimmen würde ich auf den Katalog der Bibliotheque nationale, Paris zurückgreifen, wo etliche Gegenstempel abgebildet sind.
Natürlich gibt es noch andere Sorten von Gegenstempeln. Besonders beliebt bei Sammlern sind solche, die von anderen Sammlern (z. B. den Este mit ihrem Adler) in wesentlich früheren Zeiten in Münzen eingeschlagen wurden, um den Besitz an dieser Münze klar zu machen.
Ein besonderes Florilegium der neueren Zeit sind die Punzen, die der österreichische Zoll in alte Silbermünzen schlug, um ihren Silbergehalt zu garantieren - sehr zum Mißfallen (bis zum Tobsuchtsanfall) einiger Münzhändler, die nach längerer Diskussion den Staat überzeugen konnten, daß sie lieber eine unversehrte Münze als einen staatlich garantierten Silbergehalt hätten.
Beste Grüße
Berenike
PS. Um römische Gegenstempel zu bestimmen würde ich auf den Katalog der Bibliotheque nationale, Paris zurückgreifen, wo etliche Gegenstempel abgebildet sind.
Vielleicht wirst Du hier fündig:
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"Gegenstempel" und "Punzen"
Ich würde zwischen Gegenstempeln und Punzen unterscheiden. Punzen sind meist nur Prüfmarken von Geldwechseln, auf Silbermünzen. Gegenstempel so wie oben Beschrieben.
Zu den Gegenstempeln auf griechisch-römichen provinzmünzen des Ostens gibt es das buch von Howgego, aber sehr selten, nur 300 wurden gedruckt. Es gibt dies Buch aber zB in der Bibliothek der Münchener Staatlichen Münzsammlung.
Es gibt übrigends ab Juli ein neues Buch über die "westlichen" Gegenstempel auf römischen Reichsmünzen, die Auflage ist aber auch nur etwa 500 Stück, wird schnell vergriffen sein. Herausgeber ist über den Link http://www.romancoins.info/Countermarks.html zu finden.
Alle anderen Bücher sind nur partiell brauchbar. Im Internet ist über obigen Link aber auch einiges zu finden zu den westlichen = unseren Gegenstempeln.
Gruß, Raeticus
Zu den Gegenstempeln auf griechisch-römichen provinzmünzen des Ostens gibt es das buch von Howgego, aber sehr selten, nur 300 wurden gedruckt. Es gibt dies Buch aber zB in der Bibliothek der Münchener Staatlichen Münzsammlung.
Es gibt übrigends ab Juli ein neues Buch über die "westlichen" Gegenstempel auf römischen Reichsmünzen, die Auflage ist aber auch nur etwa 500 Stück, wird schnell vergriffen sein. Herausgeber ist über den Link http://www.romancoins.info/Countermarks.html zu finden.
Alle anderen Bücher sind nur partiell brauchbar. Im Internet ist über obigen Link aber auch einiges zu finden zu den westlichen = unseren Gegenstempeln.
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Raeticus hat natürlich recht. Rein technisch besehen ist eine Punze nur ein einfacher Einschlag mit einer bestimmten Form. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob man diese Punzen so zielsicher den Geldwechslern zuweisen kann. Dies ist eine Vermutung und nicht durch Quellen gesichert. Gegenstempel sind dagegen (zumindest die zeitgenössischen) mit wesentlich größerem Aufwand ausgebracht und gehen wohl in praktisch allen Fällen auf eine staatliche Autorität zurück.
Wer wirklich lustige Punzen sehen will, der sollte sich mal an die alten Sikloi halten, die sind zum Teil mit 10, ja 20 kleinen Einschlägen versehen, wobei manche Formen so komplex sind, daß man da schon fast wieder an eine staatliche Autorität denken möchte.
Beste Grüße
Berenike
PS. Übrigens noch zu dem Buch von Howgego. Das bezieht sich rein auf kleinasiatische Prägungen der römischen Kaiserzeit mit ihren Gegenstempeln. Also das abgebildete Beispiel wäre dort eher nicht zu finden.
Wer wirklich lustige Punzen sehen will, der sollte sich mal an die alten Sikloi halten, die sind zum Teil mit 10, ja 20 kleinen Einschlägen versehen, wobei manche Formen so komplex sind, daß man da schon fast wieder an eine staatliche Autorität denken möchte.
Beste Grüße
Berenike
PS. Übrigens noch zu dem Buch von Howgego. Das bezieht sich rein auf kleinasiatische Prägungen der römischen Kaiserzeit mit ihren Gegenstempeln. Also das abgebildete Beispiel wäre dort eher nicht zu finden.
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Wie immer, so einfach kann man das nicht sagen. Wenn eine Punze an einer Stelle der Münze sitzt, wo sie nicht stört, dann ist sie wertneutral; wenn sie einen wichtigen Teil des Gesichts oder der dargestellen Szene beschädigt, ist sie wertmindernd. Seltene Gegenstempel (besonders beliebt in Deutschland z. B. der gute Varus, der seine Legionen in den Sand setzte) bringen unabhängig von der ERhaltung der Münze, auf der sie zu finden sind, hohe Preise, ja es gibt sogar Sammler, die sich speziell auf Gegenstempel (nicht auf Punzen) spezialisiert haben.
Beste Grüße
Berenike
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Berenike
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Hinweis: Diese Monographie von Howgego wird gerade bei dem hier allseits verhassten ebay angeboten:
http://cgi.ebay.com/ws/eBayISAPI.dll?Vi ... egory=4738
Läuft erst in einer knappen Woche aus. Viel Glück.
Iotapianus
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